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Kölner Experten erklärenHelfen Masken wirklich gegen die Corona-Ausbreitung?

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Symbolbild

Köln – Sneaker, das waren vor über hundert Jahren einmal reine Sportschuhe, gemacht für Tennisspieler. Relativ schnell allerdings wurden sie zu generationsübergreifenden Alltagsschuhen, sind auch auf den Straßen Deutschlands längst keine Ausnahmeerscheinung mehr.

Eine ähnliche Karriere legten nun Schutzmasken hin, nur etwas sprunghafter: Innerhalb weniger Wochen wurden sie vom funktionalen Erkennungsmerkmal des Krankenhauspersonals zu einem etablierten Kleidungsstück im öffentlichen Raum. Der Grund allerdings ist kein kosmetischer, sondern ein medizinischer: Die Masken sollen helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu entschleunigen.

Masken, keine Schutzmasken

Das Tückische: Sie helfen vor allem dabei, dass man selbst das Virus nicht weitergibt, zum Selbstschutz sollten also „unbedingt weiterhin zwei Meter Abstand gehalten werden“, wie Gerhard Wiesmüller, der Leiter der Infektionshygiene am Kölner Gesundheitsamt, auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärte.

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„Auf die FFP-Masken sollten wir verzichten, die gehören in die Medizin“, stellte Wiesmüller klar. Einen selbstgemachten Spuckschutz allerdings empfiehlt der Wissenschaftler ausdrücklich, obwohl er sie „Masken nennt, nicht Schutzmasken.“

Maskenpflicht in Kölner Supermärkten nicht auszuschließen

„Alles, was vor den Atemwegen sitzt, schützt natürlich auch vor Infektionen“, erklärte Alexander Lechleuthner, der Leitende Notarzt der Kölner Berufsfeuerwehr. Er freut sich über zahlreiche Masken, die von den Kölner Bühnen für die Stadtverwaltung genäht wurden. Seine Empfehlung: „Ich würde die Masken nur ein paar Stunden tragen und dann waschen. An sollte also mehrere Exemplare haben.“ Außerdem sei es wichtig, nicht an die Vorderseite zu greifen, „sonst hat man womöglich Viren an den Händen“, so Wiesmüller.

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Ob eine Maskenplicht in Kölner Supermärkten oder gar in ganz Deutschland bald realistisch ist? Die beiden Wissenschaftler würden es zumindest nicht ausschließen. „Den Gesamteffekt der Masken in der Bekämpfung des Virus schätze ich als sehr gering ein. Aber es drückt die Bereitschaft aus, Menschen um sich herum zu schützen“, sagt Lechleuthner abschließend. Insofern sind Masken vielleicht doch eine Art Accessoire. Aber eines, das eine solidarische Haltung, keine modischen Vorlieben ausdrückt.