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„Von verschiedenen Kulturen gelernt“Dafür liebt „Liebe deine Stadt“-Sänger Mo-Torres Köln

Lesezeit 2 Minuten
Mo-Torres ist ein Kölner Rapper.

Mo-Torres ist ein Kölner Rapper.

Moritz Helf, besser bekannt als Mo-Torres, ist in Köln geboren und aufgewachsen. Er erzählt, wofür er seine Heimat liebt.

Köln mag nicht die schönste Stadt Deutschlands sein, die Liebe der Kölnerinnen und Kölner ihrer Heimat gegenüber ist dennoch kaum zu übertreffen. In unserer Serie „Wofür ich Köln liebe“ erzählen Mitglieder der Redaktion, aber auch Leserinnen und Leser, warum sie ihre Stadt besonders schätzen. Auch der „Liebe deine Stadt“-Sänger Mo-Torres fasst seine Gefühle gegenüber seiner Heimat für uns in Worte.

Köln: Multikulturell und übertriebener Lokalpatriotismus

Mo-Torres: Wofür ich Köln immer am meisten geliebt habe, war das Multikulturelle. So bin ich aufgewachsen. Ich habe in meiner Jugend sehr viel von verschiedenen Kulturen gelernt. Ob es die persische, teils übertriebene, Höflichkeit ist oder die Demut von meinen bosnischen Freunden, was es heißt zu teilen, auch wenn du vielleicht nicht so viel hast.

In meiner Gegend, vor allem Ehrenfeld, Bickendorf, Ossendorf, konnten alle mit allen. Da standen auf dem Bolzplatz so viele verschiedene Nationen, und es war völlig egal. Die Sprache, die wir da gesprochen haben, war Fußball und ein bisschen Straße vielleicht. Es hat keiner hinterfragt, wo wer herkommt. Entweder man kam miteinander klar oder nicht. Und das hatte rein mit den Menschen zu tun. Entweder bist du korrekt, oder du bist ein Arschloch. Bums, Ende aus.

Ich habe es früher genauso geliebt, an Karneval einfach mit fremden Menschen Arm in Arm irgendwelche alten Black-Fööss-Lieder zu singen und eine Träne zu vergießen, wenn dann mal so ein alter Willi-Ostermann-Kracher kam. Man kannte diese Leute nicht und man war für drei Stunden einfach „Best Buddies“ und ist danach wieder jeder seiner Wege gegangen. Diese fremde Vertrautheit hat mir immer sehr viel bedeutet.

Ansonsten liebe ich die Stadt tatsächlich für diesen völlig übertriebenen Lokalpatriotismus. Wenn der FC mal wieder in der Bundesliga spielt und zwei Spiele hintereinander gewinnt und sofort heißt es: Wir kommen sicher in die Champions League. Diese kindliche Naivität habe ich immer so an dieser Stadt geliebt, dieses sich selbst nicht zu ernst nehmen.


Wofür lieben Sie Köln? Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Betreff „Wofür ich Köln liebe“ und Ihrem Namen und Wohnort an leserforum@kstamedien.de.