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Das Schneewunder von KölnVor zehn Jahren war die Stadt tagelang eingeschneit

Lesezeit 2 Minuten
Flora

Die verschneite Flora: So sah es zuletzt vor zehn Jahren in Köln aus.

Köln – Die Festtage und das Kölner Wetter. Eine unendliche, oft traurige Geschichte. Wie gerne hätte man hier mal richtig weiße Weihnacht. Eine helle Schicht, die sich wohltuend und glänzend über die letzten Tage des Jahres legt.

2010, vor zehn Jahren, geschah das Weihnachtswunder in Köln. Die Stadt war tagelang eingeschneit. Die Freude war zunächst groß: Schlitten waren schnell ausverkauft und alle Kölner Hügel vom Nippeser Tälchen bis zum Herkulesberg wurden genutzt.

Schlittenfahren

Schlittenfahren auf den Kölner Hügeln

„Schneetief Petra zuckert die Stadt“ hieß es entzückt. Das oft graue Köln sah auf einmal romantisch aus und die Flora wie ein Schloss. Nicht nur Köln – ganz Deutschland lag damals unter einer geschlossenen Schneedecke. Das hat es seitdem nicht wieder gegeben.

Zu wenig Streusalz

Doch die Stimmung schlug bemerkenswert schnell um. Denn in Köln ist man an Schnee nun einmal nicht gewöhnt. Schon vor dem Heiligen Abend hieß es: „Schneebrocken gefährden Passanten auf der Hohe Straße“. Und: Das Streusalz wurde knapp und musste sogar aus Bosnien importiert werden.

Schnee-Winter-2010-5

Einkaufen im Schneetreiben

Die Bahnen und Busse der KVB kamen nicht mehr durch, mit dem Räumen der Haltestellen kam das Unternehmen kaum nach. Auf vereisten Gehwegen stürzten Passanten. Der Flughafen musste zeitweise gesperrt werden. Die Bürger wurden mahnend mit Handzetteln über die Räumpflicht informiert.

Flughafen

Der Flughafen musste zeitweise geschlossen werden. 

Obwohl die AWB schon 3000 Tonnen Salz gestreut habe, sei keine einzige Straße frei von Schnee und Eis, hieß es am 27. Dezember. Der „Express“ fragte den damaligen AWB-Chef: „Wie lange müssen wird das Chaos noch ertragen?“ Dessen Antwort: „Bis dauerhaft Tauwetter einsetzt oder wir eine große Lieferung Salz bekommen, mit der wir Tabula rasa machen können.“ Statt bisher nur 1900 Tonnen wolle man aber nun für die nächste Schneewalze 6000 Tonnen Salz im Vorratslager haben.

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Am 29. Dezember waren immer noch nicht alle Haltestellen geräumt, wütende Leserbriefe waren die Folge. Zum Jahreswechsel wünschte man sich: „Frohes Neues und bitte keinen Rutsch“.

Am 5. Januar schließlich setzte endlich Tauwetter ein. Die Reste der weißen Pracht wurden am Oberländer Ufer an „genehmigten Schnee-Kippstellen“ in den Rhein entsorgt. Die Kölner atmeten auf. Und der Rhein bekam Hochwasser.