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„Die Baumeister von Köln“Zwei Kölner entwickeln Brettspiel über Kirchenbau

Lesezeit 3 Minuten

Stefan Scheidtweiler und Christian Peter Schäfer-Scheidtweiler präsentieren ihr neues Gesellschaftsspiel.

Köln – Die Baugenehmigung ist erteilt. Das Material und die Transportkarren stehen bereit. Die Arbeiter warten auf ihren Einsatz. Wie lange mag es wohl dauern, bis die Kirchen fertig sind? Etwa eine Stunde. Klingt nach Spaß und Spiel. Es ist beides. In dem neuen Brettspiel „Die Baumeister von Köln“ geht es um den Bau der zwölf großen romanischen Kirchen. Stein für Stein erheben sich Groß St. Martin, St. Kunibert oder St. Aposteln – wenn alles nach Plan läuft. Jeder Spieler hat zwei Karren, auf jeden passt ein Stein.

Wagen und Ladung müssen durch die engen Gassen der Kölner Altstadt zur Baustelle transportiert werden. Wer welche Steine, die unterschiedliche Punktzahlen haben, aufladen darf, entscheidet der Würfel. Zug um Zug entsteht das Gotteshaus. Doch ganz so einfach wie es scheint ist es nicht. Stefan Scheidtweiler und Christian Schäfer-Scheidtweiler haben ein Spiel ersonnen, in dem es um Organisationstalent und Strategie geht.

Spiel reist zurück ins 13. Jahrhundert

„Man muss sich gut überlegen, welche der zwölf Kirchen man bauen möchte. Nicht für jede braucht man gleich viele Steine. Es ist auch möglich, an mehreren Projekten parallel zu arbeiten. Außerdem gilt es, den günstigsten Weg zum Bauplatz auszutüfteln. Das muss nicht die kürzeste Strecke sein“, sagt Scheidtweiler. Glück gehört auch dazu. Wer eine Begegnungskarte ziehen muss, kann es mit finsteren Gesellen wie Dieben oder Saboteuren oder mit Helfern wie Äbtissinen oder Notaren zu tun bekommen.

Das Spiel versetzt die Hobby-Baumeister zurück in die Mitte des 13. Jahrhunderts, als Stifte und Abteien in Köln begannen, ihre alten Kirchen um- oder neu zu bauen. Ins Jahr 1248 fällt auch die Grundsteinlegung für den Kölner Dom. Er wurde im Gegensatz zu den romanischen Kirchen im gotischen Stil errichtet. Der Spielplan, auf dem die Standorte der Bauwerke als Grundrisse und historische Details und Straßennamen markiert sind, geht zurück auf den „Mercatorplan“ von 1570.

Spiel ist zweisprachig

Spielsteine, Karren und Würfel sind aus Holz. Auf der Rückseite des Spielplans stehen kurze Informationen zu den sakralen Gebäuden. Das Spiel ist zweisprachig – Deutsch und Englisch – und für zwei bis vier Spieler ab acht Jahren geeignet. Es ist haptisch sehr ansprechend, gut verständlich erklärt und auch bei wiederkehrender Bautätigkeit interessant. Vor allem weckt es die Lust, sich jenseits des Spieltischs mit den echten romanischen Kirchen Kölns näher zu beschäftigen.

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Das Brettspiel ist der Erstling, den die Kölner Stefan Scheidtweiler und Christian Schäfer-Scheidtweiler konzipiert haben. Dafür haben die Eheleute den Spieleverlag „Ornament Games“ gegründet. Im Hauptberuf arbeiten sie als Dirigent und Chorleiter (Stefan) und Projektmanager (Christian). Die „Baumeister“ sind in Kooperation mit dem Förderverein Romanische Kirchen entstanden. Etwa eineinhalb Jahre dauerte es, ehe das Kreativteam das fertige Spiel in den Händen halten konnte. Allein ein gutes Jahr zog sich die Fertigung hin. Die gesamte Spielebranche leidet seit Monaten unter Produktions- und Lieferproblemen. Es fehlt an Rohstoffen, vor allem an Papier und Kartonagen. Lange war es eine Zitterpartie, ob der Hersteller „Ludo Fact“ in Baden-Württemberg, immerhin der Marktführer bei der Herstellung für Gesellschaftsspiele, rechtzeitig vor Jahresende liefern würde.

Das Spiel „Die Baumeister von Köln“ kostet 29,90 Euro und ist unter anderem im KSTA-Shop erhältlich.

shop.ksta.de