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„Döner mit alles?“Kölner Schauspielerin Caroline Pharo startet mit Comedy durch

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Wir trafen die Kölner Schauspielerin Caroline Pharo in Lindenthal.

Köln – „Döner mit alles?“ fragt der Dönerverkäufer die Frau in Businnesskleidung. Die antwortet nur: „Dativ. Es heißt mit allem“, worauf der zweite Verkäufer vom ersten wissen will: „Wo ist der Allem?“. Da macht die Dame auf den Absatz kehrt und sagt leicht pikiert: „Dann doch lieber Bockwurst“. Doch die Pointe des über eine Millionen Mal geklickten Sketches kommt erst, als der nächste Kunde – ein Ausländer – ein „Döner mit alles“ bestellt.

Da holt der Dönerverkäufer, gespielt von Eddy Cheaib, sein feinstes, poliertes Hochdeutsch hervor und korrigiert ihn: „Es heißt mit allem. Etwas Krautsalat der Herr?“. Dass der etwa einmütige Clip von „Jokers Comedy Clips“ so durch die Decke gegangen ist, habe verschiedene Gründe, sagt Schauspielerin und Model Caroline Pharo, die die weibliche Hauptrolle darin spielt. Er sei besonders pointiert. „Und wir haben unter anderem viele arabisch-stämmige Follower, die sehr viel teilen und kommentieren. Das sorgt für große Reichweite“, mutmaßt die Wahlkölnerin, die wir in Lindenthal treffen.

Es könnte aber auch daran liegen, dass Aspekte der Einwanderungsgesellschaft intelligent-witzig verhandelt werden. Unter Ausländern ist plötzlich einer deutscher als der andere, in den Augen einer Deutschen ist der Verkäufer nur der mit Akzent sprechende Fremde. Aber mit allzu intellektuellen Erklärungen kommt die 44-Jährige Schauspielerin nicht daher. Mit ihrem „absoluten Herzensprojekt“ behandeln der libanesisch-stämmige Schauspieler Cheaib und Pharo seit ein paar Jahren Alltagssituationen, gesellschaftliche Trends (ein Clip heißt „Veganer beim Türken“) und kulturelle sowie religiöse Themen. Alles mit Augenzwinkern natürlich.

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Caroline Pharo und Eddy Cheaib sind die Hauptdarsteller von Jokers Comedy Clips.

„Ich finde die Veganerclips niedlich und amüsant. Natürlich kommen da auch Kommentare wie: Diese Menschen leben streng diszipliniert, leben nur der Tiere und des Klimas willen vegan, das ist nicht lustig. Aber da denke ich, dass es sich um Humor handelt, dass man das mit Leichtigkeit nehmen sollte. Bisher haben wir politische Themen weggelassen, damit nicht die wildesten Diskussionen ausbrechen“, erzählt Pharo.

Kölner Schauspielerin hat mit Martina Hill gedreht

Comedy zieht sich bei ihr wie ein roter Faden durch die Vita. „Ich habe 2015 mit Martina Hill für „Knallerfrauen“ gedreht und 2019 bei „Rabenmüter“ mitgemacht. Auch bei „Heldt“, die ja eine komödiantische Krimiserie ist. Ich spiele aber auch gern ernsthaftere Rollen“. Doch Comedy habe es ihr besonders angetan. Dabei war ihr Weg als Schauspielerin und Model nicht von vorneherein vorgezeichnet. Sie hat zunächst ein Magisterstudium in Europarecht absolviert. „Ich wusste schon immer, dass Jura nicht meine Leidenschaft war, aber ich bin ehrgeizig und ein abgebrochenes Studium ging für mich nicht. Ich habe also erst mit Ende 20 mit der Schauspielerei so richtig angefangen – in Köln“. Pharo kommt eigentlich aus dem unterfränkischen Miltenberg.

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Die Großstadt habe sie schon immer angezogen. Und da Köln ohnehin wie eine Jugendliebe für sie gewesen sei, sei es nicht verwunderlich, hier gelandet zu sein. „Meine Eltern hatten Freunde in Junkersdorf, ich kam also zum Urlaub her. Mit 16 lernte ich außerdem einen Kölner DJ kennen, das war also dann noch cooler“. Pharo liebt ihre Wahlheimat – „Ich bin nach 20 Jahren ein richtiger Immi und liebe diese unkomplizierte, lockere Mentalität und vor allem die Toleranz der Kölner“ –, sie weiß aber mittlerweile auch wieder die Ruhe und die ländliche Idylle ihres mittelalterlichen Heimatstädtchens im Kreise der Familie zu schätzen. „Ich fand Miltenberg immer piefig und spießig, aber jetzt genieße ich es, dort zum Beispiel sofort einen Parkplatz vor der Tür zu finden.“

Pharo findet Kölner Parkplatz-Situation schwierig

Denn bei aller Kölnverbundenheit nervten sie der Baustellenlärm im Veedel und die Parkplatzsituation. „Außerdem ist Köln vom Stadtbild her nicht so schön wie andere Städte. Als ästhetisch-sensibler Mensch denke ich am Barbarossaplatz schon immer: Was ist das? Wann kann man das beenden?“.

Worauf die Schauspielerin sich im neuen Jahr besonders freut: Auf die Fortsetzung der Dreharbeiten zum Weihnachtsfilm „Mona und Marie“ mit den Schauspielerinnen Maren Kroymann und Ulrike Kriener. Der sollte dieses Jahr schon ausgestrahlt werden, doch dann kam Corona. „Ich freue mich sehr darauf, dass es weitergeht“, sagt Pharo.