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Kult-FigurDomians weißer Hirsch bekommt neues Zuhause in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Domian Hirsch 1 RAMME

Prof. Raymond Voltz (v.l.n.r.), Jürgen Domian, Cornelia Scheel und Birgit Weihrauch

  1. Der bekannte weiße Hirsch war ein Geschenk eines Mitarbeiters und hat höchstens 20 Mark gekostet.
  2. Domian wollte das Tier zu einem guten Zweck versteigen. Als der Preis bei E-Bay auf 43.000 Euro hochschnellte wurde Domian misstrauisch.
  3. Dann passierte etwas Überraschendes mit dem Hirsch.

Köln – Der weiße Hirsch, der gut zwei Jahrzehnte bei allen Anruf-Sendungen von Nacht-Talker Jürgen Domian im WDR-Fernsehen und bei 1Live im Hörfunk als eine Art treuer Begleiter im Hintergrund in der Kulisse stand, hat eine neue und wohl endgültige Heimat gefunden. Das Porzellan-Tier steht nun in einer gläsernen Vitrine im Eingangsbereich des Mildred-Scheel-Hauses.

Dort wurde der Hirsch jetzt von Prof. Raymond Voltz, dem Direktor des Zentrums für Palliativmedizin und Birgit Weihrauch, der Vorsitzenden des zugehörigen Fördervereins „Endlich. Palliativ & Hospiz“ feierlich enthüllt. Unten einigen Dutzend Gästen, die zu dem kleinen Festakt gekommen waren, war auch Cornelia Scheel, die schon seit vielen Jahren mit Domian befreundet ist. Sie ist die Tochter der Namensgeberin und Ärztin Mildred Scheel, die als Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel 1974 die Deutsche Krebshilfe begründet hatte.

Schweizer Neurochirurg spendete Geld und Hirsch

Eigentlich hatte Domian geplant, den weißen Hirsch („Das war ein Geschenk eines Mitarbeiters und hatte höchsten 20 Mark gekostet“) nach Ende seiner Talkreihe zu versteigern und den Erlös zu spenden. Doch als der Preis bei Ebay nach wenigen Tagen auf 43.000 Euro hochschnellte, wurde Domian misstrauisch. „Ich dachte an ein Spaßgebot und nahm Kontakt zu dem Bieter auf. Doch der meinte es ernst.“

Domian Hirsch 2 RAMME

Domians weißer Hirsch

Es war ein Schweizer Neurochirug, der in Dubai arbeitete, über reichlich Geldmittel verfügte und Fan seiner Sendung war. „Der hat den Betrag dann spontan auf 50.000 Euro aufgestockt und mir zudem den Hirsch zurückgeschenkt.“

Und so kann sich das Mildred-Scheel Haus über den Hirsch und das Geld freuen. Dieses soll Grundstock für den geplanten Neubau des Hauses und der damit verbundenen Zusammenlegung der bisherigen Palliativstation mit einem stationären Hospiz werden. „So etwas gibt es bislang in ganz Deutschland noch nicht“, weiß Domian. „Dabei ist es doch enorm wichtig, in Würde sterben zu können.“

„Kein besserer Standort“ für Hirsch

Für den weißen Hirsch, der in den knapp 22 Jahren bei rund 20.000 TV-Stunden alle lustigen Sauereien und auch die traurigen Lebensbeichten mitgehört habe, könne er sich „in Köln keinen besseren Standort vorstellen“.

Der inzwischen 62-jährige Domian selbst hat die Zeit als Nacht-Talker längst abgehakt. „Anfang war es schon schwierig, wieder in einen normalen Tagesrhythmus hinein zu kommen.“ Dann war er mit seinem Buch „Dämonen: Hansens Geschichte“ auf Lesereise und mit 1Live auf Tour. Derzeit schreibt er recht fleißig an einem neuen Buch. „Die Hälfte ist fertig. Einen Titel gibt es noch nicht, aber ist ist halt klassische Literatur.“

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