Dreharbeiten in KölnStarregisseur Fatih Akin sorgt für Rummel an KVB-Station
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Köln – Er war irgendwie mittendrin, und trotzdem hat kaum einer was gemerkt: Kinorummel an der KVB-Station. Starregisseur Fatih Akin (48, Preisträger Golden Globe und Goldener Bär) schlug am Donnerstag und Freitag an der Amsterdamer Straße in Niehl auf. Film ab für seinen neuestes Projekt „Rheingold“ - die Verfilmung des abenteuerlichen Lebens von Rap-Mogul Xatar.
Gewusel an der KVB-Haltestelle der Linie 13
Auf dem an die Trasse der Linie 13 angrenzenden, umzäunten Basketballfeld herrschte ein großes Gewusel aus vielen jungen Statisten, Schauspielern und Filmtechnikern. Mit konzentrierter Miene und in einem lilafarbenen Hoodie: Fatih Akin – der Hamburger Filmemacher, der 2017 mit seinem Drama „Aus dem Nichts“, der Verfilmung des Nagelbombenanschlags des NSU in der Keupstraße, ein Werk mit Köln-Bezug geschaffen hatte (mit Diane Kruger in der weiblichen Hauptrolle).
Der aktuelle Dreh fiel den meisten ein- und aussteigenden Fahrgästen an der Haltestelle Amsterdamer Straße nicht auf: Der Blick auf das Basketballfeld ist durch die dort installierten Milchglasscheiben verdeckt.
Zwei Jahre Vorbereitung stecken im Projekt. Komparsen „ab 0 bis 85 Jahre mit internationalem Look – türkisch, albanisch, irakisch, arabisch, iranisch, kurdisch“ waren gesucht worden. Entsprechend bunt wirkte die Szenerie an der Amsterdamer Straße, wo einige Szenen abgedreht wurden: mit HipHop-Sounds und Ghettoflair.
Geschichte des Rappers Xatar
Xatar, der Musiker, Produzent, Unternehmer und wegen eines Überfalls auf einen Goldtransporter vorbestrafte Sohn eines Musikprofessors (bürgerlich Giwar Hajabi) wurde 1981 im Iran geboren – die Eltern erlebten dort und später im Irak Krieg und Repressionen und gelangten mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes als Asylbewerber nach Bonn. Der Sohn machte eine eigenwillige Karriere zum „Baba aller Babas“ – man konnte Xatar (kurdisch für „Gefahr“) aber kürzlich auch im TV-Kochstudio neben Jan Böhmermann bei „Böhmi brutzelt“ sehen.
Fatih Akins Verfilmung basiert auf Xatars Autobiografie „Alles oder Nix“. Der Starrapper wird dargestellt von Emilio Sakraya (24), der gerade eine der Hauptrollen in der Netflix-Serie „Tribes of Europa“ gespielt hat.