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Altes neues LokalDas bietet das „Zimmermanns“ in Bickendorf

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann zapft Kölsch aus einem Fass.

Lutz Nagrotzki ist der neue Betreiber des „Zimmermanns“ in Bickendorf.

Ein halbes Jahr ist das „Kääzmanns“ Geschichte, nun eröffnet Lutz Nagrotzki das Zimmermanns wieder. Er betreibt zudem das Piranha in der Südstadt.

Ein halbes Jahr blieben im ehemaligen „Kääzmanns“ die Lichter aus. Und selbst am Eröffnungstag des Nachfolge-Lokals dauert es etwas, bis sie wieder angingen. Wiederholte Stromausfälle machen Lutz Nagrotzki, dem neuen Betreiber des „Zimmermanns“, zu schaffen.

Woran das liegt – unklar. Doch der 65-Jährige ist „aufgeregt und in freudiger Erwartung“ an seinem ersten Tag in der Gaststätte mit Brauhaus-Ambiente am Kreisverkehr Subbelrather Straße/Rochusstraße.

„Zimmermanns“ war früher schon eine Institution in Bickendorf

„Jassweetschaff“ steht unter dem Namen des Restaurants über der Eingangstür. Somit dürften alle Zweifel beseitigt sein, wie viel kölsches Flair das Brauhaus noch innehat. „Zimmermanns“, so hieß das Lokal schon einmal, vor der 17 Jahre langen „Kääzmanns“-Zeit.

„Es hatte sich angeboten. Als es im Juli leer stand, hatte man es mir angeboten, ich musste nicht lange überlegen – der Laden ist ein Träumchen“, sagt Nagrotzki. „Zudem wohne ich hier um die Ecke, viele Freunde sind da.“ Nagrotzkis Übernahme in Bickendorf hängt mit seiner Kneipe im Kwartier Latäng zusammen: dem Piranha.

Ärger im Piranha führt zu Übernahme des „Kääzmanns“

„Da gab es vergangenes Jahr einen Hauseigentümerwechsel und wir waren uns absolut nicht einig über Miete und Renovierungsarbeiten“, schildert er. Sogar die Schließung der bekannten Kneipe nach 50 Jahren stand im Raum, und ganz vom Tisch sei sie noch immer nicht. „Wir sind da in Gesprächen“, sagt Nagrotzki.

Doch aufgrund der unklaren persönlichen Situation habe der Gastronom beschlossen, sich ein zweites Standbein aufzubauen. „Meine ganzen Ersparnisse sind ja bei Corona draufgegangen und trotz meiner 65 Jahre wollte ich nochmal etwas Neues ausprobieren, es macht mir nach wie vor Spaß.“

Menschen sitzen an einem Tresen.

Der Brauhaus-Charakter des Lokals bleibt erhalten.

Doch hat Nagrotzki zwar Erfahrung im Umgang mit Gästen, jedoch nur jenen, die trinken wollen. Das „Zimmermanns“ hingegen bietet warme Küche. „Das wird eine Herausforderung für mich. Ich habe deswegen ein halbes Jahr im Reissdorf am Hahnentor gejobbt, um Erfahrung zu sammeln. Jetzt nutze ich das gleiche Kassensystem, das es dort auch gibt. Es wird sich herausstellen, ob es klappt“, sagt er.

Ein Großteil seines Personals sei vom Piranha nach Bickendorf gewechselt, zwei Köche des „Kääzmanns“ habe er übernommen. Die Karte biete größtenteils das gleiche wie zuvor. Freuen können sich die Gäste auf Flammkuchen und Kibbeling, außerdem gibt es ein 500 Gramm-Schnitzel für die besonders Hungrigen.

Einige vegane Alternativen sollen folgen, „auch ein Veggie-Schnitzel, aber das gibt es noch nicht, weil ich es verschusselt habe“, sagt Nagrotzki und lacht. Die Spezialität des Hauses aber ist das Schaschlik aus der Rinderhüfte. „Ich liebe Schaschlik und das bekommt man fast nirgendwo mehr – deswegen war klar, dass es auf die Karte kommt.“


Zimmermanns, Subbelrather Straße 543, 50827 Köln-Bickendorf. Tel.: 0221/57073690.