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Großes Bauprojekt in KölnAuf dem Siemens-Areal in Ehrenfeld entstehen 400 Wohnungen

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Das Siemens-Gebäude von der Stammstraße aus gesehen

Köln-Ehrenfeld – Die Tage des wuchtigen Betonriegels der Siemens AG an der Franz-Geuer-Straße sind gezählt. Der 1971 errichtete Bürobau aus Glas und Beton wird vielleicht schon Ende 2021 abgerissen. Dann soll ein neues Wohnviertel entstehen. Mehr als 400 Wohneinheiten, Gewerbeflächen von immerhin 8000 Quadratmetern Fläche und eine viergruppige Kindertagesstätte sind geplant. „Die Gebäude sollen überwiegend mit fünf Vollgeschossen plus Staffelgeschoss realisiert werden. An drei städtebaulich begründeten Hochpunkten in Richtung Bezirkssportanlage sind acht Geschosse vorgesehen“, heißt es in der jüngsten städtischen Mitteilung.

Konzept für neue Wohnungen in Ehrenfeld wird digital vorgestellt

Der Wettbewerb für das beste städtebauliche Konzept ist schon gelaufen. Es bildet die Basis für das Bebauungsplanverfahren. Aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen kann dazu keine öffentliche Veranstaltung durchgeführt werden. Daher wird das städtebauliche Planungskonzept am Montag, 14. Dezember, ab 19 Uhr, in Form eines Echtzeit-Online-Dialogs vorgestellt. Auf die öffentliche Präsentation warten nicht wenige Menschen. Über den Verkauf des Geländes und das bisherige Planungsverfahren wurde bislang nur spärlich kommuniziert. Vor allem die, die unmittelbar am künftigen Baugebiet wohnen, wünschen konkrete Informationen und möchten ihre Standpunkte dazu äußern. Durch das Vorhaben wächst das Viertel nicht nur beträchtlich. Für viele, die hier leben, wird es dann jedoch voraussichtlich nie mehr so sein, wie es mal war.

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Das Sie­mens-Ge­bäude befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Eh­ren­fel­der Mo­schee.

Die Anwohner Stefan Rütter und Michael Grün befürchten genau das. Von ihren Balkonen haben sie den Blick auf den weitläufigen Parkplatz und das Gebäude von Siemens. Dort sind sonst rund 1000 Menschen beschäftigt. Corona-bedingt arbeiten die meisten der Ehrenfelder „Siemensianer“ im Homeoffice. Entsprechend leer ist der Parkplatz. Der Blick darauf ist frei, weil das Häuserkarree von Pellenz-, Leo- und Stammstraße zu dieser Seite hin offen ist. Bis 1970 bildete die Pellenz-Maschinenfabrik den Abschluss. „Die tragenden Säulen der Wohnqualität in diesem Blockbereich sind die Belichtung und die Belüftung sowie die grüne Vernetzung mit dem qualitativ hochwertigen Baumbestand auf dem Siemensgelände“, sagt Michael Grün. Die aktuelle Planung sieht jedoch einen Gebäuderiegel als Abschluss des Blocks vor.

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Keine Umweltprüfung

Die Bewohner befürchten, dass sie künftig deutlich weniger an Tageslicht und an Luftaustausch bekommen werden. „Die klimatischen Konsequenzen für das Viertel bleiben aber unberücksichtigt, weil gar keine Umweltprüfung stattfindet“, kritisiert Grün. Tatsächlich wird auf eine formale Umweltprüfung verzichtet. Allerdings sollen Umweltbelange im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt werden. Im Beschlusstext zum Verfahren, den der Rat im Mai verabschiedete, heißt es: „Zur Sicherung der Freiraumqualität wird ein Grünordnungsplan inklusive einer Baumbewertung erstellt. Das Erfordernis weiterer Umweltuntersuchungen wird im weiteren Verfahren geprüft.“

Ergänzend zu der Online-Veranstaltung wird das städtebauliche Planungskonzept vom 14. Dezember bis 4. Januar 2021 im Foyer des Bezirksrathauses Ehrenfeld, Venloer Straße 419-421, sowie beim Stadtplanungsamt (Außenstelle Ladenlokal 5), Stadthaus Deutz, Willy-Brandt-Platz 2, zur Einsichtnahme ausgehängt. Ergänzende telefonische Auskünfte gibt das Stadtplanungsamt zu den üblichen Bürozeiten unter der Rufnummer (0221) 221-26205 sowie per E-Mail.www.beteiligung-bauleitplanung.koeln