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Köln-EhrenfeldNeuer Rewe öffnet Donnerstag – Anlieferungsproblem noch nicht gelöst

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Der lange Leerstand in der ehemaligen Woolworth-Filiale ist beendet: Der neue Rewe öffnet jetzt. 

Ehrenfeld – Und vorwärts, rückwärts, seitwärts rein. Eine bemerkenswerte Choreografie von umher rangierenden Last- und Lieferwagen spielte sich in den vergangenen Tagen auf der Venloer Straße im Bereich der Philippstraße und in der Philippstraße selbst ab. Handwerker und Lieferanten hatten noch eine Menge zu tun, bevor der Rewe-Markt im Gebäude Venloer Straße 310-316 am Donnerstag, 19. November, eröffnen kann.

Die knapp 1.300 Quadratmeter Verkaufsfläche, in der in früheren Zeiten einmal Warenhaus-Filialen von Kaufhalle, Oviesse und Woolworth waren, mussten mit Mobiliar und Ware bestückt werden. Zeitweise fast im Minutentakt rangierten die Lastwagen in die enge Seitenstraße hinein. Der etwa 40 Meter lange Parcours führte in engstem Abstand vorbei an geparkten Autos und abgestellten Fahrrädern, bevor die Aufgabe wartete, den Wagen rückwärts in eine Toreinfahrt zu bugsieren. Eine andere Zufahrt ist derzeit nicht möglich. Die Philippstraße ist zurzeit eine Sackgasse. Kurz vor der Einmündung zur Stammstraße ist sie wegen einer weiteren Baustelle gesperrt. Auf der Fahrbahn steht ein Baukran.

Italienische Spezial-Abteilung in Kölner Rewe

Das Unternehmen Rewe hat seine neueste Filiale nach seinem aktuellsten Markt-Konzept aufgebaut. Produktvielfalt soll den Markt besonders auszeichnen wobei die Obst- und Gemüse-Abteilung laut Rewe „Visitenkarte“ sein soll. Zudem gibt es eine Sushi-Bar, eine Bedientheke für Wurst und Käse, einen Gastrobereich und als besonderes Markt-Merkmal eine Abteilung für italienische Spezialitäten. Von der berühmten Fenchelsalami bis zu rahmigem Gorgonzola, erlesenem Olivenöl bis zur Pasta und Espresso sowie Weinen reicht hier die verlockende Angebotspalette. Zudem setzt das Unternehmen mit seiner Eigenmarke und der Partnerschaft mit lokalen Erzeugern auf regionale Produkte.

Grüner Strom

Auch in technischer Hinsicht weiß der Markt zu beeindrucken. Breite Gänge sorgen für Bewegungsfreiheit – auch für Kunden die mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator kommen. Einen ökologischen Beitrag leistet der Markt durch sein spezielles Energiesparkonzept. So wurde LED-Beleuchtung angebracht und alle Kühlmöbel verglast, um einen unnötigen Kälteaustritt zu vermeiden. „Damit sparen wir rund 40 Prozent der Energie“, erklärt Marktleiter Ferhiz Shir. Betrieben wird der Markt zu 100 Prozent mit zertifiziertem Grünstrom, also Strom aus Wasserkraft, Wind und Biomasse. Geöffnet hat der Markt von Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr. Zum größten Teil werden die Artikel und Produkte an der Philippstraße angeliefert. Lediglich Zeitschriften und Tabakwaren sowie Brot und Backwaren werden über den Haupteingang an der Venloer Straße in den Laden gebracht.

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Ein Lieferwagen rangiert rückwärts durch die Philippstraße auf die Einfahrt zur Rewe-Anlieferung zu.

Lkw biegen von der Venloer Straße in die Philippstraße

Vorerst können die Lastwagen zur Ladezone von der Venloer Straße aus in die Philippstraße gelangen und sie auch wieder in Richtung Venloer Straße verlassen. Das ist die Lösung, die die Bauherrin WVM und die Rewe-Gruppe seit langem favorisieren. Auch etliche Anwohner der Wohnstraßen im Bereich des Rewe-Marktes würden sie als das kleinere Übel in Kauf nehmen. In der Baugenehmigung ist jedoch die Anlieferung über die Stammstraße bis zur Philippstraße festgeschrieben. Diese Route war im zum Bauantrag gehörenden Verkehrsgutachten vorgeschlagen worden. Die Eignung für einen Drei-Achser-Lastwagen wurde mit einer Fahrzeugsimulationssoftware überprüft. Gegen den realen Fahrzeugverkehr richtete sich eine von Anwohnern initiierte Online-Petition sowie eine Klage beim Verwaltungsgericht.

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Widerstand gegen Lieferverkehr

Die wurde jedoch in zweiter Instanz abgewiesen.Angesichts des erbitterten Widerstands gegen den Plan, Lastverkehr durch die Seitenstraßen fahren zu lassen, wurde eine Alternative in Betracht gezogen. Dabei sollen die Lieferfahrzeuge – so wie es jetzt bereits geschieht – von der Venloer Straße aus entgegen der Fahrtrichtung in die Einbahnstraße Philippstraße bis zur Ladezone fahren dürfen.Nicht ausgeschlossen ist, dass dies zur Dauerlösung wird. „Ob es langfristig eine andere Lösung für die Anlieferung des Rewe-Marktes geben wird und wie diese aussehen kann, ist Gegenstand von Gesprächen zwischen allen Beteiligten“, sagte ein Stadtsprecher auf Anfrage.