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Nach mehreren UmzügenGesamtschule Wasseramselweg in Vogelsang weiht Neubau ein

Lesezeit 3 Minuten
Die Schulband „The Dipper“ stimmte mit „Obstacles“ ein Grundthema der Feier an.

Die Schulband The Dippers stimmte mit „Obstacles“ ein Grundthema der Feier an.

Die Gesamtschule startete 2018 in Containern und zog ein Jahr später ins Interimsgebäude „Snake“. Nun konnte sie ihren Neubau beziehen.

Hindernisse – auf Englisch: „Obstacles“ – besang die Schulband The Dippers auf der Einweihungsfeier der Gesamtschule Wasseramselweg. Ralph Kuhn von der Bezirksregierung Köln griff das Stichwort in seinem Grußwort auf: Er erinnerte an die vielen Hindernisse, die Schüler und Lehrer bis zum großen Tag überwinden mussten.

Zunächst war man 2018 in Containern auf dem unbebauten Grundstück im Gewerbepark Triotop gestartet, ein Jahr später der Umzug in das Interimsgebäude „Snake“ gegenüber. Schließlich, zu Beginn des laufenden Schuljahres, der Bezug des Neubaus.

Klassen arbeiten in Gemeinschaftsräumen

„Immer wieder neue Gebäude, immer wieder neue Verhältnisse, an die man sich gewöhnen musste“, resümierte Dezernent Kuhn. „Wir sind angekommen“ stand auch auf der Riesentorte, die auf der Feier serviert wurde. „Angekommen ja – aber wir sind noch nicht fertig“, präzisierte Schulleiterin Daniela Pilger das Motto. „Wir konnten zwar im Snake-Gebäude schon auf der Grundlage unseres pädagogischen Konzepts arbeiten. Aber jetzt haben wir viel mehr Platz und wir sind noch dabei, die neuen Möglichkeiten auszuloten.“

Laut dem pädagogischen Programm der sechszügigen Schule ist die Arbeit in „Clustern“ organisiert, bei der sich jeweils drei Klassen einen Gemeinschaftsraum mit einer Teamküche teilen, eine Teamstation für die Lehrkräfte sowie einen Differenzierungs- und einen Materialraum. So kann der Unterricht nach unterschiedlichen Leistungsniveaus differenziert werden, die Schüler haben die Möglichkeit, individuelle Aufgaben in ihrem persönlichen Lerntempo zu bearbeiten.

Großzügig angelegt sind auch die zahlreichen Fachräume für Naturwissenschaften, Kunst und Musik, Werk- und Hauswirtschaftsunterricht. „Weil wir mehr Platz haben, ist es auch viel ruhiger, am Anfang dachten wir noch, wir hätten die Hälfte der Schüler im Snake-Gebäude vergessen“, erzählte Daniela Pilger lachend.

Unternehmen schreiben Brandbrief

Rolf Stamm vom Amt für Schulentwicklung lobte die zeitgemäße und barrierefreie Architektur, die dem inklusiven pädagogischen Konzept entspreche, sie ermögliche Vielfalt und Chancengleichheit und damit letztlich demokratisches Lernen. Schulsprecherin Amila Baralija rief ihre Mitschüler auf, „die Räume kreativ zu nutzen und eure Talente zu entwickeln.“

Zwar konnte die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp, deren Bezirk einen großen Teil der Schülerschaft stellt, die beteiligten Baufirmen für die rechtzeitige Fertigstellung des Neubaus loben. Doch ihr Ehrenfelder Kollege Volker Spelthann sprach einen leidigen Punkt an: Vor allem für Schüler, die mit dem Fahrrad aus Richtung Ehrenfeld und Bickendorf antreten, ist der Schulweg noch mit großen Gefahren verbunden.

Zum Ausbau des Teichrohrsängerwegs bis zur Vitalisstraße als vollwertige Straße fordern 19 Unternehmen Politik und Verwaltung auf.

Zum Ausbau des Teichrohrsängerwegs bis zur Vitalisstraße als vollwertige Straße fordern 19 Unternehmen Politik und Verwaltung auf.

Rechtzeitig zur Einweihung hatten daher 19 im Gewerbepark ansässige Unternehmen, vom Bauunternehmen Friederich Wassermann über den Spielecircus bis zur IT-Firma Cyberdine, einen offenen Brief an Politik und Verwaltung verschickt. Als zusätzliche Erschließung des Gewerbeparks, in dem mittlerweile immerhin sechs Schulen ansässig seien, fordern sie den Ausbau des Teichrohrsängerweges zwischen Vitalisstraße und dem Kreisverkehr am Wasseramselweg parallel zum engen Girlitzweg.

Der Ausbau solle als Umweltstraße für Busse, Radfahrer und Fußgänger erfolgen, eine Interimslösung in Form eines Fuß- und Radwegs, wie zuletzt von der Ehrenfelder Bezirksvertretung beantragt, lehnen die Unterzeichner ausdrücklich ab. Denn laut ihren Informationen seien die notwendigen Flächen dafür bereits im Besitz der Stadt, sofern Flächen fehlten, „sollten alle Hebel für eine temporäre Umplanung oder einen Ankauf in Bewegung gesetzt werden“.

Die Aussage der Stadt, es fehle an Kapazitäten zur Ausführung der Detailplanung, sei „angesichts der Dramatik der Situation vor Ort in keiner Weise hinnehmbar“. Mit dem Appell: „Ein weiteres Verzögern dieser Maßnahme wäre unverantwortlich. Handeln Sie jetzt!“ endet der Brandbrief.

Volker Spelthann versprach den Schülern immerhin: „Wir werden eine Lösung finden, damit ihr sicher in eure tolle neue Schule kommt.“ In Sachen Teichrohrsängerweg sei nach seinem Eindruck „einiges in Bewegung“, aber zunächst werde auf dem Girlitzweg Tempo 30 eingeführt und der Tunnel zur Widdersdorfer Straße soll bald nur noch in einer Richtung befahrbar sein: „Das wird auch den Schleichverkehr im Girlitzweg reduzieren.“