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Neue SiedlungProjektentwickler plant Gewerbebauten mit viel Holz in Köln-Ehrenfeld

Lesezeit 4 Minuten
Widderdorfer Straße Ehrenfeld

Blick auf das Areal Widdersdorfer Straße 188a.

Köln-Ehrenfeld – Wo sich heute noch Berge von Altmetall türmen und sich Umschlagkräne drehen, soll es einmal schick und urban aussehen.

Viel Fantasie ist nötig, um sich das Max-Becker-Gelände an der Widdersdorfer Straße 194 als moderne Wohnsiedlung auszumalen. Die Vorstellungskraft beflügeln möchte nun das Projektentwickler-Unternehmen Alfons & alfreda (Aa), das ganz nah am Gelände auf den Gewerbegrundstücken Widdersdorfer Straße 158 und 188a Großes vorhat.

Neubau Ehrenfeld Lagerhalle

Die Lagerhalle rechts soll spektakulären Neubauten Platz machen.

Die Nachbarschaft und das zeitliche Zusammentreffen der Bauvorhaben verbinden die Vorhaben. Darüber hinaus waren beide Areale einst Werksgelände des bis 1930 betriebenen Ehrenfelder Gaswerks. Diese Tradition greift das in Düsseldorf ansässige Unternehmen Aa auf.

Büros in Backstein-Optik an der Widdersdorfer Straße

Orientiert am Flair der noch vorhandenen Gebäude des früheren Gaswerks, die mit viel Backstein immer noch den Charme alter Ehrenfelder Industrie ausstrahlen, sollen die geplanten Büroensembles „The Wid“ und „The Two“ ebenfalls Backstein-Optik bekommen.

Visualisireung The Wild

Blick vom geplanten Projekt 'The Wid' in Richtung Max-Becker-Areal und Kugelgasbehälter.

Doch nicht nur das: Prägend soll eine Holz-Hybrid-Bauweise sein. Erste Ideenskizzen, die aber noch keineswegs das künftige Erscheinungsbild wiedergeben, wirken vielversprechend. Das Erscheinungsbild erinnert an gigantische Baumhäuser. Ob es auch stilprägend für das künftige Max-Becker-Areal sein wird, bleibt abzuwarten.

Und längst nicht sicher ist, ob man aus den Fenstern der Gebäude den Kugelgasbehälter sehen wird, wie eine der Visualisierungen glauben machen will. Schließlich sollen auf den bald stillgelegten Schrottplatz einmal 1300 Wohnungen entstehen. Ohne mehrgeschossige Bauweise wird das schwer möglich sein.

„Möchten Monostrukturen vermeiden und zwei bunte Quartiere in Köln schaffen“

Umso spannender wird der städtebauliche Wettbewerb für das Max-Becker-Areal, in dem die beiden neuen Quartiere als Ideenteile berücksichtigt werden. Das Ziel, das Aa mit The Wid und The Two verfolgt, ist, laut Unternehmensmitteilung, der Erhalt und die Unterstützung des Gewerbestandorts Ehrenfeld.

Aus diesem Grund seien neben rund 2500 geplanten Arbeitsplätzen pro Quartier diverse Nutzungsarten geplant, wie zum Beispiel Fitness, Gastronomie, Hotel und ergänzend gegebenenfalls auch Bildungsangebote. Friedrich Weil, Vorstandsvorsitzender der Alfons & alfreda AG: „Mit den verschiedenen Nutzungsarten möchten wir Monostrukturen vermeiden und zwei bunte Quartiere schaffen. Dabei stehen Innovation sowie die Möglichkeit, Flächen für alle Arten der Gewerbetreibenden zu schaffen, für uns im Fokus bei dieser Entwicklung.“

Gemeinsame Verkehrskonzepte für Widdersdorfer Straße in Köln

Er betont zudem, dass es schon jetzt eine „konzeptionelle Verzahnung“ mit dem künftigen Quartier auf dem Max-Becker-Areal geben soll. Das schließe gemeinsame Verkehrskonzepte mit ein. Ziel sei es, Durchlässigkeiten zu schaffen, die öffentlich nutzbar sind. Gegenwärtig müssen alle Verkehrsteilnehmer über die stark befahrene Widdersdorfer Straße. Das architektonische Konzept beider Vorhaben setzt ebenfalls auf Nachhaltigkeit und Innovation und bezieht gleichzeitig die Tradition des Ehrenfelder Gewerbegebietes mit ein.

Wohnprojekt Widderdorfer Straße

So könnte es in Zukunft an der Widdersdorfer Straße aussehen. Modernste Bürogebäude in Holzbauweise mit ganz viel Grün.

Marcello Mazza, Projektentwickler bei Aa, erläutert: „So entsteht eine Brücke zwischen dem historischen Ehrenfeld und der neuen, pulsierenden Umgebung. Der historische Ziegelsockel im Erdgeschoss bietet die Basis für unsere zukunftsweisende Holz-Hybrid Bauweise, die durch ihre Offenheit und Begrünung besticht.“

In den Erdgeschossflächen sieht Aa Einzelhandelsflächen für beispielsweise Gastronomie, Handwerk, Bio-Supermärkte und Büdchen vor. Hier sollen Orte der Begegnung und Erholung geschaffen werden. Skizzen zeigen viel Grün und sogar einen kleinen Teich. In den Obergeschossen sind Flächen für alle Arten der Gewerbetreibenden geplant, wie beispielsweise Open Space-Büroflächen, Co-working- und Start-Up-Flächen.

Annabelle Brune, ebenfalls Projektentwicklerin bei Aa: „Auf den Dächern sehen wir viel Begrünung vor, zudem auch Roof Top-Terrassen und Bars. Wir möchten, dass sich nicht nur in den Quartieren, sondern auch auf den Dächern Leben abspielt.“

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Beide Baugebiete – heute noch von Handelsunternehmen als Büro- und Lagerstandort genutzt – umfassen jeweils etwa 15000 Quadratmeter. In Kürze startet der städtebauliche Wettbewerb. Er soll ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Die Zwischen- und Endergebnisse werden via Internet öffentlich präsentiert.

Die am Ende des Verfahrens beschlossenen städtebaulichen Entwürfe wiederum bilden die Basis für ein Bebauungsplanverfahren. Dafür werden 36 Monate Dauer angesetzt. Voraussichtlicher Baubeginn für die Vorhaben soll im Jahr 2025 sein. Die Fertigstellung ist für 2027/2028 geplant. Das wäre zwei Jahre früher als der derzeit geplante Fertigstellungstermin für das Max-Becker-Areal.