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Eltern finanzieren iPadsPilotprojekt als Modell für alle Kölner Schulen?

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Komponieren mit Tablets in der Gesamtschule Wasseramselweg in Köln-Vogelsang

Köln – Musikunterricht in der Gesamtschule Wasseramselweg: Die Siebtklässler sitzen an ihren Tablets und komponieren ihren eigenen Cup-Song. Mit der App Garage-Band entstehen ganz individuelle Kunstwerke. Bruno singt seinen Song über den Audio-Recorder ein, die anderen mischen E-Gitarre und Bass dazu. Komponieren statt Blockflöte und Tonleitern lernen - das ist Musikunterricht im digitalen Zeitalter. Das geht, weil die Gesamtschule Wasseramselweg Teil des Pilotprojekts „Get your own device“ ist. (zu deutsch: Bekomme dein eigenes Gerät) Das heißt, jedes Kind, das als Fünftklässler neu an die Schule kommt, hat vom ersten Schultag an ein Tablet.

Das Projekt sieht vor, dass die Eltern ein von der Schule bestimmtes Gerät – nämlich ein iPad - erwerben. Bei den Schülerinnen und Schülern, für deren Eltern das finanziell eine Überforderung ist, schafft die Stadt Köln als Schulträger das Gerät an. Der Vorteil: Alle Schüler haben das gleiche Gerät, das mit der gleichen Software ausgestattet wird. Sie können es mit nach Hause nehmen und es sowohl dort als auch im Schulunterricht selbstverständlich wie ein Schulbuch nutzen. Die Geräte sind von der Schule administriert. Das heißt: Die Eltern finanzieren die Tablets, die Stadt spielt die nötige Software auf, stellt Apps zur Verfügung und den IT-Support sicher.

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Die Leiterin des Schulentwicklungsamtes, Anne Lena Ritter, Schuldezernent Robert Voigtsberger und Schulleiterin Daniela Pilger.

Auch die Lizenzkosten und die Kosten für die technische Unterstützung werden übernommen. „Das Ziel ist eine homogene Ausstattung, so dass alle mit den gleichen Voraussetzungen lernen“, erläutert Schuldezernent Robert Voigtsberger, der von einem „Glanzstück der Kooperation“ zwischen Eltern, Schule und Stadt schwärmt. Am Wasseramselweg haben die Hälfte der Schüler von den Eltern finanzierte Geräte, die andere Hälfte hat diese von der Stadt gestellt bekommen.

Anhand von Pilotschulen wie der Gesamtschule im Aufbau in Vogelsang soll geschaut werden, unter welchen technischen und didaktischen Bedingungen digitaler Unterricht für alle – auch für die Inklusionskinder - gelingen kann. Im Erfolgsfall solle das Konzept dann im Rahmen einer Grundsatzentscheidung für ganz Köln implementiert werden, stellt Anne Lena Ritter, Leiterin des Schulentwicklungsamtes in Aussicht.

Positive Bilanz an der Schule

Schulleiterin Daniela Pilger zieht nach gut einem Jahr „Get your own device“ eine rundum positive Bilanz: „Wir konnten hier während der Lockdown-Phasen problemlos Unterricht nach Stundenplan anbieten.“ Aber auch im ganz normalen Präsenzunterricht hätten die Geräte jeden Tag ihren Platz: Besonders begeistert ist sie von den vielen Möglichkeiten der Kooperation: „Tischgruppenarbeit gibt es bei uns nicht nur analog am Tisch. Das geht auch digital.“

Zum Beispiel auch am Nachmittag. Und die Schüler seien über die Kommunikationssoftware „Teams“ mit ihren Lehrern vernetzt, so dass sie jeder jederzeit Rückfragen stellen könnten. Die gesamte Schulentwicklung am Wasseramselweg sei auf das Verwenden und Einbinden der Tablets ausgerichtet.

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Die Stadt hat bislang 40.000 mobile Endgeräte für Kölner Schülerinnen und Schüler beschafft. Damit nehme Köln bundesweit mit eine Vorreiterrolle ein, betonte Voigtsberger. Im Rahmen einer neuen Förderrichtlinie des Landes NRW sollen nun weitere 59 Kölner Schulen in sozial benachteiligten Lagen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden.

An der Gesamtschule Wasseramselweg nutzen inzwischen 650 Schülerinnen und Schüler die Geräte. Die Voraussetzung ist ein leistungsstarkes WLAN mit gigabyte-fähigen Leitungen. Gerade hieran scheitert in Köln vielerorts – noch – die flächendeckende Nutzung von Tablets, selbst wenn sie vorhanden sind. An vielen Schulen bricht das WLAN schon zusammen, sobald mehrere Klassen oder Kurse zeitgleich mit ihren Geräten darauf zugreifen. Bislang gibt es in 177 von rund 300 Kölner Schulen gigabyte-fähige Leitungen. Geplant sei, mit Netcologne dafür zu sorgen, „dass bis Ende des ersten Quartals 2022 alle Kölner Schulen damit ausgestattet sind“, sagt Dezernent Voigtsberger.