EMKölner Arzt holte Eriksen mit einem Elektroschock zurück ins Leben
Köln/Kopenhagen – Beim bisher dramatischsten Moment der laufenden EM war es ein Kölner, auf den es ankam: Intensivmediziner Jens Kleinefeld. Er war es, der den dänischen Nationalspieler Christian Eriksen (29) nach seinem Zusammenbruch im Vorrundenspiel gegen Finnland (0:1) mit Herzdruckmassage und Elektroschock zurück ins Leben holte. Der Mittelfeldspieler vom italienischen Meister Inter Mailand hatte einen Herzstillstand erlitten.
Kleinefeld, der unter anderem Notarzt in Remscheid, Wuppertal und Solingen ist, begleitet die dänische Mannschaft als Facharzt für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin.
Dass er jetzt über die bangen Minuten spricht, erklärt er dem „Express“ so: „Ich möchte damit transportieren, wie enorm wichtig es ist, wenn jemand ohne Fremdeinwirkung zusammenbricht, dass man sofort mit der Herzdruckmassage beginnt. Man kann da absolut nichts falsch machen. Nur, wenn man gar nichts tut.“
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Ungefähr drei Minuten nach dem Zusammenbruch erhielt Eriksen von Jens Kleinefeld den ersten Schock. Nach rund zwei Minuten sah der Notarzt dann auf dem Monitor des EKG, dass er gewirkt hatte. Das Herz schlug wieder – und Eriksen öffnete die Augen. „Ich war wirklich froh, denn das erlebt man nicht immer im alltäglichen Einsatz so, weil man nicht so schnell an dem Patienten dran ist.“
Eriksen bricht auf dem Spielfeld zusammen
Eriksen liegt seit dem Vorfall im Krankenhaus. Jens Kleinefeld spricht im Fall des Fußballers von einem „Kurzschluss“. Er sei sich noch im Stadion zu 99 Prozent sicher gewesen, dass der Däne stabil im Krankenhaus ankomme und dort auch stabil bleibe. „Bei einem medizinisch durchgecheckten Profisportler handelt es sich meistens um eine Art ,Kurzschluss´, der das Kammerflimmern auslöst.“
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Dass Eriksens Sportler-Leben dennoch nie wieder dasselbe sein wird, ist spätestens seit Donnerstag (17. Juni) klar: Denn der dänische Mittelfeld-Star braucht fortan einen Herzschrittmacher.
Diese Entscheidung, die in Absprache mit dem Spieler sowie nationalen und internationalen Experten getroffen worden sei, gab der dänische Fußball-Verband via Twitter bekannt. Ein entsprechender Eingriff soll schon in einigen Tagen erfolgen. (mit dpa)