Köln – Fußball-Fans können an verschiedenen Orten in der Stadt die EM-Spiele verfolgen. Allerdings findet das Public Viewing unter Pandemie-Bedingungen statt. Eine Auswahl:
Wo gibt es in Köln Public Viewing?
Im Open-Air-Kino im Rheinauhafen laufen alle Partien mit deutscher Beteiligung sowie alle Spiele nach der Vorrunde auf einer riesigen Leinwand – inklusive Domblick. Der Eintritt ist frei, es gibt einen Mindestverzehr von sieben Euro. Tickets müssen vorab online gebucht werden.
Im Stadtgarten werden das Eröffnungsspiel sowie in der Vorrunde alle Deutschlandspiele gezeigt. „Wir empfehlen den Gästen, rechtzeitig zu reservieren, da wir mit einem großen Andrang rechnen“, sagt Christine Eitel vom Stadtgarten. Der Mindestverzehr beträgt 15 Euro. Nach der Vorrunde überträgt der Stadtgarten alle weiteren Spiele im Open-Air-Bereich „Green Room“ sowie ausgewählte Spiele auf dem gesamten Außengelände.
Am Aachener Weiher können Fußballfans sämtliche Spiele der EM auf mehreren Bildschirmen sehen. „Party wie bei früheren Turnieren wird es dieses Mal aber nicht geben“, sagt Biergarten-Betreiber Josef Rayes. Keiner dürfe stehen, alle müssten auf ihren Sitzplätzen bleiben. Reservierungen seien nicht nötig, ebenso keine Tests, da es nur einen Außenbereich gebe.
In der Fußballkneipe „Gottes Grüne Wiese“ im Belgischen Viertel laufen alle EM-Partien, drinnen und draußen. „Reservierungen bei Fußballspielen sind grundsätzlich aussichtslos – wer kütt der kütt“, lautet hier das Motto. Dennoch gelten die üblichen Corona-Regeln.
Im Ehrenfelder Herbrand's laufen die Deutschland-Spiele auf Bildschirmen im Außenbereich sowie innen auf einer Leinwand – mit extra aufgerüsteter Soundtechnik. Auch die übrigen Spiele werden zumindest in einem Teil des Biergartens zu sehen sein, abhängig vom Interesse der Gäste.
Die Sportsbar „Joe Champs“ am Hohenzollernring zeigt drinnen und draußen alle Partien. Im Innenbereich wird aktuell noch ein negativer Test oder ein Impfnachweis benötigt. Weil wie in allen Locations die Sitzplätze aufgrund von Abstandsregeln stark begrenzt sind, wird empfohlen, vorher online zu reservieren.
Wo schauen türkische und italienische Fans?
Bei früheren Turnieren verwandelte sich der Zugweg in der Südstadt bei Italien-Spielen in eine kleine Fan-Meile. Der Betreiber der Bar „Formula Uno“ erinnert sich gern daran zurück. „Es wird dieses Jahr anders. Die Freude wird wegen der ganzen Maßnahmen eingeschränkt sein“, sagt Carmelo Bennardo. Das Spiel zeigt er nur im Innenraum auf einem Beamer. „Draußen wird es keine Plätze geben.“ Dennoch rechnet er mit einem großen Andrang italienischer Fans. „Alle werden kommen. Italiener, Türken, aber auch die Polizei und das Ordnungsamt.“
Auf der Keupstraße und in der Weidengasse hingegen berichten etliche Gastronomen, dass sie keine besonderen Public-Viewing-Aktionen planen. „Mit Corona ist das alles sehr kompliziert“, sagt der Besitzer eines türkischen Restaurants auf der Mülheimer Keupstraße. „Wir schauen spontan, ob Gäste die Spiele sehen wollen.“
Womit rechnet die Polizei am Freitagabend?
Vor allem mit vielen Menschen in der Innenstadt, insbesondere auf den Ringen und in der Altstadt, sagte ein Sprecher. Die Polizei wird so genannte Präsenzkräfte einsetzen, die die Situation an den verschiedenen Public-Viewing-Hotspots beobachten und potenzielle Störer gezielt ansprechen – „offene Aufklärung“ heißt das im Polizeideutsch. Bei Problemen kommt die Bereitschaftspolizei hinzu.
Was müssen die Wirte beachten?
Eine ganze Menge. Laut Vorgaben der Stadt muss die TV-Live-Übertragung gleich nach dem Schlusspfiff der Abendpartie beendet werden. Die Bildschirme müssen so ausgerichtet sein, dass das Spiel außerhalb der Innen- und der Außengastronomie nicht mitverfolgt werden kann. Auf diese Weise sollen Menschenansammlungen auf den umliegenden Gehwegen und Straßen verhindert werden. Die Tische in den Außenbereichen müssen in ausreichendem Abstand zueinander stehen. Wer die Partie drinnen verfolgen will, muss getestet, genesen oder geimpft sein. Das Ordnungsamt hat angekündigt, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und Verstöße zu sanktionieren.