Der 1. FC Köln trifft auf Düsseldorf, Abtreibungsgegner demonstrieren und ein unglaublicher Prozess geht zu Ende: Die Ereignisse im Überblick.
Endlos-Drama GeschlossenbachplatzWas diese Woche in Köln wichtig wird
Ich hoffe, Sie hatten ein gutes Wochenende. Zunächst einmal möchte ich den mehreren Hundert Kölnerinnen und Kölnern Danke sagen, die ihren Samstagvormittag geopfert haben, um am Rhein säckeweise leere Nasensprays, Zigarettenstummel, schlechtere Hälften von Flip-Flops und andere kuriose bis eklige Dinge einzusammeln. 1,5 Tonnen Müll kamen allein in Köln zusammen, organisiert vom Verein Krake. 300 Tonnen waren es bundesweit. Wahnsinn! Nun aber zum Blick auf die kommende Woche:
Der 1. FC Köln trifft auf Düsseldorf
Ich bin gerade wieder froh, kein Fußball-Fan zu sein. Denn wir müssen sagen, wie es ist: Dieses Wochenende war mal wieder hart für alle FC-Fans. 33 Schüsse – null Punkte: Der 1. FC Köln hat am Samstagabend beim 1:2 gegen Magdeburg einen schweren Rückschlag einstecken müssen. Zwar bot die Mannschaft den 50.000 Zuschauern in Müngersdorf einen ansehnlichen Auftritt. Doch alle Überlegenheit hilft nicht, wenn man den Ball nicht über die Linie schießt (lesen Sie hier unseren Kommentar zum Spiel). Wenn dann noch die Verteidigung schläft, ist es vorerst aus mit dem Angriff auf die Tabellenspitze.
Der FC und seine Fans müssen sich gedulden. Den Nachbarn stromabwärts geht es da derzeit besser: Fortuna Düsseldorf hat am Sonntag Platz eins der Zweiten Liga übernommen und zeigte sich beim 2:0 im Berliner Olympiastadion gegen die Hertha wie ein ernsthafter Bewerber um den Erstliga-Aufstieg. Am Samstagmittag um 13 Uhr treffen sich Köln und die Fortuna in Düsseldorf zum Derby. Um 13 Uhr wird sich zeigen, ob FC-Trainer Gerhard Struber eine Lösung für die Torschussprobleme seiner Leute gefunden hat. Und wer die Macht am Rhein ist – zumindest in der Zweiten Liga.
Der Sommer kehrt zurück
Nach akutem Herbstblues in der vergangenen Woche klettert das Thermometer ab Mittwoch wieder auf deutlich über 20 Grad – und bleibt mindestens bis zum nächsten Wochen-Anfang so. Das sind beste Voraussetzungen auch für die Straßenfeste am kommenden Wochenende, den längsten Desch vun Kölle im Severinsviertel am Samstag und Sonntag inklusive verkaufsoffenem Sonntag und das Herbst- und Weinfest in Rath/Heumar am 22. September. Last but not least wäre da noch das Fest zum Weltkindertag, das am Sonntag groß im Rheinauhafen gefeiert wird – hier gibt es alle Infos.
Entführungs-Prozess vor dem Ende
In einem Aufsehen erregenden Kölner Prozess wird am Montag (16. September) aller Voraussicht nach das Urteil gesprochen. Die Tat ist schier unglaublich: Zwei Männer haben eine Psychotherapeutin im Oktober 2023 in ihrer Praxis überwältigt, betäubt und in einer Kiste in eine Wohnung in Niehl gebracht und dort festgehalten. Als Initiator gilt ein ehemaliger Patient der Therapeutin, der sich schlecht behandelt fühlte. Der 40-Jährige wollte laut Anklage ein Schuldeingeständnis und forderte einen Millionenbetrag als „Schmerzensgeld“. Beiden Beschuldigten droht eine lange Gefängnisstrafe. Wir werden über das Urteil auf ksta.de berichten.
Offenbachplatz? Geschlossenbachplatz!
Um die erneuten Verzögerungen bei der Opernsanierung wird es am Dienstag bei der Sitzung des Betriebsausschusses Bühnen der Stadt Köln in einer Aktuellen Stunde gehen. Die hat das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt gemeinsam mit den Fraktionen von SPD, FDP und DIE LINKE beantragt. Wie jüngst erst bekannt wurde, verspätet sich die Sanierung der Oper am Offenbachplatz erneut um mindestens ein weiteres Jahr. Daraus folgt, dass auch die Spielzeit 2025/26 in den Interimsspielstätten stattfindet. Die bisherigen Baukosten erhöhen sich laut Verwaltung von 730 Millionen Euro auf 798 Millionen Euro.
Rafael Sanchez, Interims-Intendant im Immer-noch-Interim, und Autor Mike Müller haben das Thema zu einer „Eröffnungsgala zur falschen Zeit, am falschen Ort“ am Wochenende kreativ verarbeitet. Zum Auftakt der neuen Kölner Spielzeit hat sich das Schauspielensemble mit der Revue „GRMPF“ den Frust über die Sanierungs-Katastrophe ihrer Spielstätte von der Seele gesungen. Bei ihnen wird der Offenbachplatz zum „Geschlossenbachplatz“, einen Schauerbau, nur ein paar Minuten vom Dom entfernt. Mein Kollege Christian Bos hat die Premiere besucht, hier lesen Sie seine Kritik.
Was diese Woche außerdem in Sachen Kultur ansteht: Das Afrika-Filmfest in Köln startet. Das neue Buch „Der längste Schlaf“ der Kölner Bestseller-Autorin Melanie Raabe erscheint. Und die neue, sehr gelungene Ausstellung „Artist at Work“ im Columba-Museum möchte besucht werden.
Demo von Abtreibungs-Gegnern am Samstag
Am Samstag soll es in Köln einen sogenannten Marsch fürs Leben geben, was nichts anderes ist als eine Umschreibung für eine Demonstration von Abtreibungsgegnern an der Deutzer Werft. Bei der letzten Demo im vergangenen September standen rund 1500 Abtreibungsgegnern eine deutlich größere Zahl an Gegen-Demonstranten gegenüber, es wurde hitzig. Wie es am kommenden Samstag ablaufen soll, darüber informieren wir Sie in den nächsten Tagen auf ksta.de.
Total digital: Digital X und Messe Dmexco
In dieser Woche gibt es in Köln gleich zwei Events rund um Digitalisierung: das zweitägige Event Digital X der Telekom am 18. und 19. September mit sehr umfangreichen Programm, ein Konzert der Fantastischen Vier inklusive. Parallel dazu läuft die Messe Dmexco, nach eigenen Angaben Europas führendes Marketing- und Tech-Event mit 800 Speakern und 14 Bühnen in der Köln-Messe.
Zum Schluss noch eine Empfehlung für eine Veranstaltung der „Kölner Stadt-Anzeiger“-Redaktion in dieser Woche: Am Donnerstagabend spricht der Kölner Politikwissenschaftler Marcel Lewandowsky im VHS-Forum am Neumarkt über die AfD-Erfolge bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen und sein Buch „Was Populisten wollen. Wie sie die Gesellschaft herausfordern – und wie man ihnen begegnen sollte“. Lewandowsky erklärt sehr fundiert, warum populistische Parteien international so erfolgreich geworden sind und was im Umgang mit Populisten oft falsch gemacht wird. Der Eintritt ist frei, nur eine Anmeldung ist erforderlich.
Dieser Text ist Teil unseres Köln-Newsletters „Stadt mit K“, in dem wir sechs mal pro Woche immer morgens über alle wichtigen Ereignisse in Köln informieren. Sarah Brasack ist stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Teil des „Stadt mit K“-Autoren-Teams. Wenn Sie Lust haben, abonnieren Sie den Newsletter kostenfrei. Es lohnt sich. Hier geht es zur Anmeldung.