Stefan Raab und die Jury haben für den ESC-Vorentscheid nicht nur Newcomer ausgewählt. Einer von ihnen ist bereits ein erfolgreicher deutscher Tiktok-Musik-Star.
Deutscher VorentscheidDiese vier Kölner Acts kämpfen um das ESC-Ticket für Basel
![Stefan Raab spielt neben ARD-Programmdirektorin Christine Strobl während einer Pressekonferenz auf einer Ukulele.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/9a402e1f-787f-44af-b5b5-30ab1c8ba133.jpeg?q=75&q=70&rect=0,271,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=9eeebef029f3be23c4f313d8798ca26b)
Ab dem 14. Februar suchen Stefan Raab und sein Juryteam den Act, der 2025 in Basel für Deutschland beim Eurovision Song Contest antritt.
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3281 Musikerinnen und Musiker haben sich in diesem Jahr für den deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contests (ESC) beworben, gerade einmal 24 Acts ergatterten ein Ticket für die Liveshows und vier von ihnen kommen aus Köln. Auch die Jury führt in diesem Jahr wieder ein altbekanntes Kölner Gesicht an: Stefan Raab.
Nach seinem Fernsehcomeback hat sich die ARD mit ihm und seinem neuen Heimatsender RTL zusammengetan, um die Nation beim internationalen Finale in Basel zurück auf Erfolgskurs zu bringen. Denn Raab gilt als ESC-Guru. 2010 coachte er Lena Meyer-Landrut mit dem Song „Satellite“ zur Siegerin. Danach reihte sich Deutschland ein ums andere Mal auf den hintersten Plätzen des europäischen Musik-Wettbewerbs ein.
Von den Schlappen der vergangenen Jahre scheinen sich die vier Kölner Acts nicht einschüchtern zu lassen. „Hätte ich Angst, würde ich nicht mitmachen“, sagt Leonora.
Leonora
![Portrait der Musikerin Leonora](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/27fb1b1a-c207-4ad4-8ee3-1163497dd4bc.jpeg?q=75&q=70&rect=0,364,2666,2000&w=2000&h=3000&fm=jpeg&s=9af5ca6fee8f71eb8cc0d410dbbd90db)
Mit ihrer funky-souligen Energie will Leonora die Jury von sich überzeugen.
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Die 24-jährige Sängerin verbindet auf der Bühne Pop, Funk, Soul und Disco miteinander. Schon als Kind fing sie an, Lieder zu schreiben, 2021 veröffentlichte sie ihre ersten eigenen Songs, Auftritte auf Festivals und CSD-Paraden folgten. Dass sie beim ESC-Vorentscheid dabei sein darf, sei trotzdem eine Überraschung gewesen. „Als ich gelesen habe, wie viele Bewerbungen eingeschickt wurden, hatte ich das Ding eigentlich schon abgeschrieben.“ Kurz vor Heiligabend erhielt sie die Nachricht – ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, das beim Anruf erst einmal für Ekstase sorgte.
Umso zuversichtlicher geht sie nun ihren Liveauftritt vor dem deutschen Fernsehpublikum an. „Lässig, aber mit Feuer“, so beschreibt Leonora ihren Stil. „Ich hab einfach mega Bock. Und ich habe Zeit, warum dann nicht den Vorentscheid abrocken?“
Jonathan Henrich
![Portrait des Musikers Jonathan Henrichs](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/03937118-fb50-40d0-a602-883c9906bf65.jpeg?q=75&q=70&rect=0,307,2362,1772&w=2000&h=2998&fm=jpeg&s=07507192533b47b9b1fdfd51feaf96bd)
Jonathan Henrich hat sich mit Indie-Pop bereits eine breite Fanbase in den sozialen Medien aufgebaut.
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Mit einer großen Fanbase geht der Kölner Kandidat Nummer zwei ins Rennen um das ESC-Ticket. Bei Tiktok folgen Jonathan Henrich bereits über 85.000 Menschen. In den sozialen Medien zählt der 24-jährige Singer-Songwriter und Pianist zu den erfolgreichsten deutschen Musik-Streamern. Mit seinem „gefühlvollen Indie-Pop“ bringt er auch internationales Flair in den Wettbewerb. Die vergangenen acht Jahre verbrachte Henrich erst in London und studierte dann am Berklee College of Music in Boston.
„Nachdem ich jetzt so lange im Ausland gelebt habe, macht mich der Gedanke daran, eventuell meine Heimat vertreten zu dürfen, sehr stolz“, erzählt er. Ausschließlich um den Wettbewerb gehe es ihm dabei aber nicht, sondern viel mehr um die Musik und darum, mit seinen Texten Geschichten zu erzählen. „Wenn man nur Musik macht, um Preise zu gewinnen, kommt man nicht weit“, so Henrich.
Jaln
![Portrait des Kölner Musikers Jaln](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/187b2625-5395-4894-85bb-f3c9c564d7b9.jpeg?q=75&q=70&rect=0,333,2520,1890&w=2000&h=3000&fm=jpeg&s=7d8360f6893ae5ad9efc68446bc2c302)
Als Sänger und Songwriter verbindet Jaln Pop mit souligen Elementen
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Anders als Henrich gehört der Kölner Jaln zu den Newcomern im Wettbewerb. Deshalb geht es der 23-Jährige nicht weniger selbstbewusst an. „Ich bin überzeugt davon, dass ich mit meinem Song und mit der Unterstützung Deutschlands den ESC gewinnen kann“, sagt er. Als er vom Ticket für den Vorentscheid erfuhr, „war das für mich die Bestätigung, dass Authentizität siegt – und dass ich mit meiner Musik genau den richtigen Weg gehe“, sagt Jaln. „Ich bin vor Glück geplatzt.“
Auf der Bühne verbindet er (Deutsch-)Pop mit souligen Elementen. Geprägt sei sein Musikstil von seinen Eltern – und vielleicht auch von seiner Heimatstadt. „Köln ist mein ‚Safe Space‘. Durch die Menschen und die kölsche Mentalität bin ich so, wie ich bin.“
Cage
![Portrait der Musikerin Cage](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/dd7f993b-898f-4b18-b515-770cdfc80035.jpeg?q=75&q=70&rect=402,129,2404,1803&w=2000&h=2500&fm=jpeg&s=db2a9b13a9cb464487a8e5827af50983)
Die Kölnerin Cage kombiniert in ihren Songs Soul, R’n’B und Alternative Pop.
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Auch die Künstlerin Cage hat eine kurze Anreise ins Studio nach Hürth. Dort wird der Vorentscheid, moderiert von Barbara Schöneberger, aufgezeichnet. Ihre ersten musikalischen Schritte machte die vierte Kölner Kandidatin als Achtjährige im Musicalchor und am Klavier. Heute kombiniert sie in ihren Songs Soul, R’n’B und Alternative Pop. Schon als kleines Kind habe sie davon geträumt, „auf einer riesigen Bühne für sehr viele Menschen zu singen“. Den Traum ihres kleinen Ichs wolle sie sich jetzt erfüllen, sagt die 30-Jährige. Doch mit der Teilnahme an der ersten Liveshow will sie sich dabei nicht zufriedengeben.
Im besten Fall, hofft sie, geht die ESC-Reise weiter. Das könnte dann so aussehen: Aus den beiden Auftaktshows (14. und 15. Februar, 20.15 Uhr, RTL), in denen sich jeweils zwölf Acts der Jury stellen, ziehen je sieben von ihnen ins Halbfinale ein (22. Februar, 20.15 Uhr, RTL). Unterstützt wird Raab dabei von Elton und Yvonne Catterfeld. Im Finale (1. März, 20.15 Uhr, ARD), entscheidet dann allein das Publikum, wer es zum ESC nach Basel schafft.
Gesucht sind dort „ein Hit – und ein Star“. Die Grundvoraussetzungen dafür erfüllt Cage allem Anschein nach: „Ich bin ready für die große Bühne. Das mit dem Hit, das müsst ihr entscheiden“, sagt sie lachend.