„Fidelio“ von Mozart?Plakat-Panne der Kölner Oper macht im Netz die Runde
Köln – Eine echte Weltpremiere versprach das Plakat der Oper Köln. Na gut, die Uraufführung des „Fidelio“ fand bereits im Jahr 1805 in Wien statt. Damals firmierte noch ein gewisser Ludwig van Beethoven als Komponist. Nicht so in Köln, wo man sich eher weniger dafür interessiert, was die Bonner Nachbarn so fabrizieren – „mein Fidelio ist vom Publikum nicht verstanden worden“, klagte Beethoven damals in weiser Voraussicht.
Kölner Oper reagiert mit Humor
Weshalb rheinabwärts die bis dato völlig unbekannte „Fidelio“-Fassung aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt wird. Behauptete jedenfalls ein blau-weiß-gelbes Plakat am Staatenhaus. Das hing, laut Pressesprecherin der Oper Köln, kaum eine Stunde dort, und wurde eiligst entfernt, bevor die Geschichte der klassischen Musik neu geschrieben werden muss. Ist an der Legende, dass Beethoven Musikstunden bei Mozart genommen hat, etwa mehr dran, als man ahnte? Könnte der Cherubino aus „Figaros Hochzeit“ in Hosenrollen-Vertretung auch Beethovens freiheitsliebenden Florestan befreien?
Ach was, es waren lediglich zwei Druckvorlagen vertauscht worden. Mozarts „Figaro“ feiert am 21. Mail Premiere in Köln, Beethovens „Fidelio“ folgt am 11. Juni. Doch prompt hatte ein Passant den Aushang von Mozarts „Fidelio“ fotografiert und ins Netz gestellt, schon machten fake news von eingestampften Plakaten und Programmheften die Runde. Die Oper Köln reagierte mit netzaffinem Humor und kündigte an, unter dem Hashtag #faildelio „lustige Tippfehler auf Opern- und Konzertplakaten“ einzusammeln. Wir freuen uns derweil auf Verdis „Rheingold“.