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„Fine Food Days Cologne“Spitzenköche präsentieren große Küche auf kleinen Tellern

Lesezeit 3 Minuten
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Erlebnis auf kleinem Teller: Jan Maier (l.) und Tobias Becker 

Köln – Es war das erwartete kulinarische Highlight. Die Küchenparty, mit der die „Fine Food Days Cologne“ am Samstagabend im industriellen Charme des Club Volta in einer ehemaligen F&G-Halle an der Schanzenstraße eröffnet wurden, bot den knapp 200 Gästen einen recht umfassenden Einblick in das hohe Niveau der Sterne- und Spitzengastronomie der Stadt. „Wir wollen aufzeigen, dass Köln mehr zu bieten hat als Kölsch, Burger und Brauhausklassiker“, sagte Michael Stern (Köln Sky) aus dem Vorstand des eigens von den Köchen für dieses Gourmet-Festival gegründeten Vereins. „Alle Betriebe sind mit viel Herzblut dabei. Das kann man sehen und schmecken.“

An 16 Stationen wurde gekocht, dazu boten zwölf Winzer mehr als 60 unterschiedliche Weine und Champagner an. TV-Moderatorin Bettina Böttinger, die als Botschafterin dieses Gourmet-Festivals unterwegs war, fand „alles sehr lecker“, vermisste aber ein „eigentlich derzeit im Trend liegendes vegetarisches oder veganes Angebot“. Das müsse er ja auf Wunsch der Hotelgäste sehr oft herrichten, erklärte Chefkoch Johann Mitterlechner aus dem Hyatt. „Im Hotelrestaurant wird es immer schwieriger, unabhängig zu kochen. Hier habe ich mal etwas vorbereitet, das auch mir schmeckt und das ich selbst gerne esse.“

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Fischbrötchen flambiert: Maximilian Lorenz

Und so kombinierte er knusprigen Schweinebauch mit zwei Scheiben Soja-lackiertem Thunfisch; durchaus ein Geschmackserlebnis für Fleisch- wie für Fischliebhaber. Eher ungewohnt: das Fischbrötchen der gehobenen Art mit Aal, Kraut und Dill, das Maximilian Lorenz auf den Teller brachte, oder die schmackhafte Mischung von Auster und Kalbsherz, die Daniel Gottschlich aus dem „Ox & Klee“ in schwarzen Schüsselchen servierte.

Finale des Festivals am kommenden Sonntag

Vergleichsweise traditionell ging es an der Kochstation des „Maitre im Landhaus Kuckuck“ zu, an der Erhard Schäfer eine Sauce riche (Kalbsfond mit pürierter Gänseleber) zu einem Pilzraviolo anrichtete. Er trug als einziger eine weiße Kochmütze. „Die trage ich immer“, sagte Schäfer. „Ohne erkennt man mich doch nicht. Ich bin ja auch der alte Sack in dieser Runde. Die andere Köche sind doch alles junge Leute, die sehr engagiert sind.“

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Mit Mütze: Erhard Schäfer 

Zu denen zählen auch Jan Meier und Tobias Becker aus dem Maibeck. Die beiden Sterneköche hatten ganz bewusst etwas vorbereitet, das sie in ihrem Restaurant nicht auf der Karte haben. „Hier ist die Herausforderung doch eine ganz andere“, sagte Maier. „Hier geht es um ein interessantes kulinarisches Erlebnis auf einem kleinen Teller.“ Und das war ein Barbecue vom Lamm mit Minitomaten und gegrilltem Lauch. Zudem genossen sie den direkten Kontakt mit den Gästen wie mit den Kollegen. „Wir quatschen heute mehr als im ganzen Jahr.“

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Bereits am Sonntag waren die Maibecks genau wie Lorenz und Mitterlechner bei einem kulinarischen Parcours links und rechts des Rheins, sowie Gottschlich in einer Ehrenfelder Bar und „Taku“-Chef Mirko Gaul in Kombination mit dem Kölner Weinkeller erneut im Einsatz.

Bis zum Finale des Festivals am kommenden Sonntag, 8. September, mit der Vergabe einiger Awards stehen noch 29 Veranstaltungen an – und für die meisten gibt es noch Karten. Und schon jetzt laufen Überlegungen, wie es im nächsten Jahr sein könnte, denn die Fine Food Days Cologne sind von ihren Machern langfristig angelegt.

www.finefooddays.cologne