- 22 Jahre lang hat Michael Steiner im „Le Moissonnier“ gekocht. Doch Sterne sind nicht alles.
- Auf der Ehrenstraße widmet sich Steiner nun einem neuen Projekt.
- Im „Little Foodie“ kommt frisches, gehobenes Fast-Food auf den Teller.
Köln – Es wird sicherlich Menschen geben, die diesen Karriere-Schritt als Abstieg betrachten. Aber Michael Steiner freut sich. 22 Jahre lang war der gebürtige Straßburger Sous-Chef im Kölner Zwei-Sterne-Restaurant „Le Moissonnier“ und damit die rechte Hand von Küchenchef Eric Menchon. Möglicherweise wäre er das auch immer noch, hätte sich durch seinen kleinen Sohn David und einem anderen Kindergartenkind, Anton, nicht eine Freundschaft zwischen den beiden Vätern entwickelt, die sicher ein Jahr lang immer mittwochs um drei auf dem Spielplatz im Agnesviertel trafen, um den Nachwuchs abzuholen.
Antons Vater, der 38 Jahre alte Philipp Becker, hat nach seinem BWL-Studium und „einem ganz normalen Büro-Job“ den ersten Oil&Vinegar-Shop auf der Breite Straße eröffnet und rund fünf Jahre später zusätzlich das Kaffee-Label „Toni Barista“ gegründet, das auch im Einzelhandel zu finden ist. Im Laufe ihrer Gespräche entwickelten der Franzose Steiner und der gebürtige Dürener Becker die Idee für ein etwas anderes Fast-Food-Restaurant. Schnell wollen sie mit ihrem „Little Foodie“ durchaus sein, aber sie hatten keine Lust, der Stadt noch einen Fritten- oder Burger-Tempel zu bescheren.
Gerichte unter 10 Euro
Und da die Ehrenstraße bisher nicht gerade als kulinarische Meile hervorgetreten ist, übernahmen sie die lediglich 24 Quadratmeter große Lokalität der früheren „Pasta Bar“, befreiten sie von ihrem bislang recht düsteren Look und bieten dort nun ganz neu „ein gehobenes Angebot an Speisen zu erschwinglichen Preisen“ an.
Sämtliche Gerichte bleiben unter der Zehn-Euro-Grenze; sei es die Penne Arrabiata (7,50 Euro), die Spaghetti Bolognese (8,50 Euro) oder der Lindensalat mit Pulpo (9,50 Euro) oder auch der „Salat Nicoise“ oder ein Panissasalat für jeweils 8 Euro.
Das könnte Sie auch interessieren:
Während Steiner nicht unglücklich darüber zu sein scheint, dass in seinem neuen Job zwar durchaus Frische, aber eben nicht so sehr die Präzision gefragt ist, die er fast ein Vierteljahrhundert gewöhnt war, freut sich auch Becker, der immer schon an gastronomischen Themen interessiert war. Im Lokal gibt es lediglich 16 Plätze, acht weitere kommen in diesen Tagen nach draußen.
Apropos kommen: Natürlich sei ihm der Abschied von Vincent und Liliane Moissonnier nicht leicht gefallen, sagt Steiner. „Aber ich bin ja in Köln, und sie können immer hier essen kommen.“
Little Foodie, Ehrenstraße 25-27, Innenstadt.Öffnungszeiten: von Montag bis Samstag 11-18 Uhr.