Geplant sind Büros, ein Hotel, Flächen für Einzelhandel und Gastronomie und eine Tiefgarage.
Nach langem StillstandGrundstein für das Goldschmied-Carré in Dom-Nähe gelegt

Der Baukonzern Bauwens feiert die Grundsteinlegung für sein Projekt Goldschmied-Carré, früher Laurenz-Carré.
Copyright: Alexander Schwaiger
„Das ist ein fantastisches Beispiel, wie private Wirtschaft und Stadtverwaltung sehr schnell und effizient zusammenarbeiten können“, sagte Baudezernent Markus Greitemann, als am Dienstag der Grundstein für den Geschäftshauskomplex Goldschmied-Carré etwa 200 Meter südlich des Doms gelegt wurde. Rund 100 Gäste nahmen an der Zeremonie teil. Es gab Zeiten, in denen Greitemann befürchtete, das damals noch Laurenz-Carré genannte Gelände könnte jahrelang brachliegen. Anlass war die Insolvenz der Düsseldorfer Gerchgroup, die das Bauprojekt stemmen wollte. Etwa anderthalb Jahre tat sich nichts.
Nun sind Teile des Komplexes auf dem nördlichen Baufeld, das die Hanse-Merkur Grundvermögen AG (HMG) im Frühjahr 2024 erworben hat, bereits über Straßenniveau gewachsen. Auf dem 3200 Quadratmeter großen Grundstück entstehen Büros, ein Hotel mit mehr als 90 Zimmern, Flächen für Einzelhandel und Gastronomie sowie eine Tiefgarage. Mit der Projektentwicklung beauftragt ist die Bauwens Unternehmensgruppe, die zugleich als Generalunternehmer für die Realisierung des ersten Bauabschnitts fungiert. 2027 sollen erste Teile des Komplexes zwischen den Straßen Unter Goldschmied, Am Hof, Sporergasse und Große Budengasse fertiggestellt sein.
„Städtebauliche Ikone im Schatten des Doms“
Greitemann sprach von einer „städtebaulichen Ikone im Schatten des Doms“ und zeigte sich zuversichtlich, dass es auf dem südlichen Baufeld, wo das denkmalgeschützte und zu sanierende Senats-Hotel steht, ebenfalls weitergeht und sich dann auch dort „die Kräne drehen“.
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„Der Standort spricht für sich. Es ist ein Ort mit Potenzial, mit Perspektive und Profil“, sagte HMG-Vorstand Ulrich Haeselbarth. Die Nachfrage nach solchen „Premiumobjekten“ in besten Innenstadtlagen sei hoch. Rund die Hälfte der Büroflächen des Goldschmied-Carrés sei schon vor Baubeginn an eine internationale Unternehmensberatung vermietet worden. „Weitere Gespräche laufen.“ Zur Lage in der Nähe des Doms sagte Architekt Johannes Kister: „An so einer Stelle baut man nur einmal in seinem Leben. Damit ist der Maßstab gesetzt.“
Paul Bauwens-Adenauer, geschäftsführender Gesellschafter der Bauwens Unternehmensgruppe, lobte seinerseits die „sensationell gute Zusammenarbeit“ aller Beteiligten. Mit Blick darauf, dass nach jahrelanger Generalsanierung das Domhotel in absehbarer Zeit wieder eröffnet, sagte er, das Goldschmied-Carré sei „der nächste wichtige Baustein“ am Roncalliplatz, dessen Südseite er abschließe. Köln müsse „hier ein gutes Gesicht zeigen“, beweisen, „dass es international kann“, und alles dafür tun, das die Domumgebung „höchstes Niveau“ habe. Auch deshalb, weil der Roncalliplatz Teil der im Entstehen begriffenen historischen Vorzeigemeile „Via Culturalis“ ist. Stadtrat und Verwaltung müssten mithilfe einer Satzung dafür Sorge tragen, „dass ein sich qualitätvoll entwickelnder Roncalliplatz selbverständlich ein Platz für alle, aber nicht für alles ist“. Wenn die Kulturbauten an der „Via Culturalis“, die bis zu St. Maria im Kapitol führt, fertiggestellt sind, geht es laut Greitemann an die „Ausstattung des öffentlichen Raums“. Auch an einer Satzung werde dann gearbeitet.