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Kölns teuerste LageDiese zwei Luxus-Marken ziehen im Dom-Carré ein

Lesezeit 4 Minuten
Visualisierungen des Dom-Hotel in Köln

So soll das Dom-Hotel aussehen. Links und rechts an den Ecken zum Roncalliplatz werden Rimowa und Gucci einziehen.

Das Dom-Carré soll in der „zweiten Jahreshälfte“ endlich eröffnen. Für sechs Einzelhandelsflächen werden noch Mieter gesucht.

Das lange Warten soll bald ein Ende haben: Aktuell heißt es noch etwas vage, dass das Dom-Hotel in der „zweiten Jahreshälfte“ eröffnen soll. Fest stehen aber nun zumindest zwei der neuen Einzelhandelsmieter in dem Komplex. Zum Roncalliplatz hin werden Rimowa, Spezialist für Edel-Reisegepäck, und die internationale Luxusmarke Gucci einziehen. Sie belegen jeweils große Flächen an den Ecken des Gebäudes – quasi die Sahnestücke neben dem Hoteleingang.

Das Dom-Carré

Das Dom-Carré

„Wir freuen uns, dass wir zwei Top-Mieter für das Dom-Carré gewinnen konnten. Die Flächen von Rimowa werden derzeit bereits ausgebaut, für die Flächen von Gucci läuft noch das Bauantragsverfahren“, so ein Sprecher der Bayerischen Versorgungskammer (BVK), dem Eigentümer des Gebäudekomplexes. Das Dom-Carré, das das Hotel, das Blau-Gold-Haus und zwei Neubauten umfasst, werde „im zweiten Halbjahr“ fertiggestellt. „Wann genau die Ladenflächen eröffnen werden, steht heute noch nicht fest“, so der Sprecher.

Der Wallrafplatz ist die teuerste Einzelhandelslage in Köln

Weitere sechs Einzelhandelsflächen in verschiedenen Größen sind allerdings noch nicht vergeben. „Wir haben das Ziel, bis Ende 2025 die noch verfügbaren sechs Läden zu vermieten. Wir stehen in intensiven Verhandlungen mit weiteren attraktiven Mietinteressenten.“ Man gehe davon aus, dass sich nach dem Ende der Fassadenarbeiten und dem Abbau des Gerüsts „das Interesse an dieser in Köln einmaligen Lage nochmals verstärken wird“. Wegen der Ausbauzeiten innerhalb der Läden könne jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass zum Zeitpunkt der Eröffnung des Hotels auch alle Läden eröffnet sein werden.

Alles zum Thema Roncalliplatz

Sorgen, die Flächen nicht vermieten zu können, hat die BVK offensichtlich nicht. Der Wallrafplatz ist die Luxus-Adresse Kölns, die Nachbarschaft gehoben. Im Dom-Hotel-Komplex sind bereits die Marken Louis Vuitton, Longchamp und Swarovski vertreten. Am Wallrafplatz haben außerdem Wempe, Breitling und Bulgari große Niederlassungen.

Auch wenn drumherum manches wegen Baustellen und Vermüllung im Argen liegt und er fast wie eine Oase erscheint: Der Wallrafplatz ist die teuerste Einzelhandelslage in Köln, wie auch die neueste Erhebung der Immobilienmakler Greif & Contzen zeigt. Der Platz liegt mit 250 Euro Miete pro Quadratmeter auf Platz eins, gefolgt von der Schildergasse (225 Euro) und im weiten Abstand vor der Hohe Straße (140 Euro), die derzeit mit zahlreichen Leerständen und Umbauten zu kämpfen hat.

Auch im „Leitbild Handelslagen“ der Stadt, in dem die Einkaufsstraßen in verschiedene Klassen und Funktionen eingeteilt werden, spielt der Wallrafplatz eine große Rolle. „Luxus mit Domblick“ ist hier das Motto. Der Wallrafplatz sei vor allem für Touristen, die vom Dom, den Museen und vom Rhein kommen, das erste Einfallstor in die Shoppingmeilen. „Anspruchsvolle“, sprich kaufkräftige Besucher, sollen hier angesprochen werden. Teure Souvenirs von Weltmarken werden hier gerne gekauft. In den Geschäften wird Englisch und manchmal auch Chinesisch gesprochen. Und auch die Gäste der beiden Luxushäuser Excelsior Hotel Ernst und Dom-Hotel, das 130 Zimmer haben wird, sind prädestinierte Kunden.

Doch das Eröffnungsdatum des neuen Hotels ist weiter offen. Sowohl die BVK als auch die Althoff-Gruppe als Betreiber des Hotels teilen mit, dass Fertigstellung und Eröffnung im „zweiten Halbjahr“ erfolgen, also Juli bis Dezember. Zwischen dreieinhalb und neuneinhalb Monaten bis zur Eröffnung ist demnach alles möglich. Seit 2013 ist das Hotel geschlossen. Damit liegt es fast so lange brach wie das Opernhaus am Offenbachplatz, dort fiel 2012 der letzte Vorhang. Die Begründung für die vielen Verzögerungen: der komplexe Bau. Weil sich das Gebäude als völlig marode herausstellte und eine Sanierung nicht möglich war, musste die BVK umplanen. Nur die denkmalgeschützte Fassade samt Treppenhaus blieb stehen, drumherum und dahinter wurde neu gebaut. Zu den Kosten äußert sich die BVK nicht.

So sieht es derzeit noch auf dem Roncalliplatz aus: Die Fassade des Dom-Hotels ist noch eingerüstet und mit Planen verhängt.

So sieht es derzeit noch auf dem Roncalliplatz aus: Die Fassade des Dom-Hotels ist noch eingerüstet und mit Planen verhängt.

Dafür wurde nun bekannt gegeben, wer das Dom-Hotel leiten wird: Zum 1. März hat Guntram Weipert die Position des General Manager übernommen. Er war zuletzt General Manager im Steigenberger Icon Parkhotel Düsseldorf. Während seiner 30-jährigen Laufbahn sammelte er internationale Erfahrung mit Stationen in New York, Zürich und Gstaad – also in echten Luxus-Städten.