Das Mediamarkt-Gebäude an der Hohe Straße wird sich komplett verändern. Zum ersten Mal veröffentlichte der Immobilienbesitzer, die Aachener Grundvermögen, nun Visualisierungen von dem bereits seit längerem angekündigten Bauvorhaben. Sie zeigen, dass sich das bisher eher schmucklose und hermetische Gebäude zu einem offenen Komplex mit großen Fenstern, begrünter Fassade, grünem Innenhof und aufgesetztem Dachgeschoss verwandeln soll. Genutzt werden soll das Erdgeschoss vom Einzelhandel, vier Ladenlokale sind vorgesehen. In der ersten Etage entstehen flexible Büroflächen und in den oberen Etagen Appartements und sieben Maisonette-Wohnungen mit 800 Quadratmeter Wohnfläche inklusive Terrassen und Domblick.

Der Bauantrag sei vor einigen Tagen gestellt worden. Der Umbau soll im Januar 2027 starten und, wenn alles wie geplant läuft, im Herbst 2028 fertiggestellt sein. Der Mietvertrag mit dem Mediamarkt, der seit 25 Jahren drei Etagen des Gebäudes belegt, läuft 2027 aus, bis dahin muss mit den Arbeiten gewartet werden.

Die Immobilie ist mit fast 15.000 Quadratmetern das größte Grundstück zwischen Dom und dem Kaufhof und nimmt damit innerhalb der ansonsten sehr kleinteiligen Bebauung eine besondere Stellung ein. „Mit der Projektentwicklung setzen wir einen wichtigen Impuls zur Revitalisierung des Einzelhandels in Köln. Mit einem zukunftsweisenden Multi-Use-Konzept, nachhaltigem Bauen und innovativer Technik schaffen wir einen Ort, der urbanes Leben, Arbeiten und Einkaufen neu definiert“, sagt Projektleiter Volker Mayntz.

Es werde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die Tragstruktur des Gebäudes soll nach den Plänen des Büros Kadawittfeldarchitektur weitgehend erhalten bleiben, um Ressourcen zu schonen. Auf dem Dach werden Photovoltaik-Module installiert. Die neue Dachaufstockung wird in Holzbauweise errichtet.

Impulse sind in der Tat nötig: Die Hohe Straße gibt schon seit längerem ein recht desolates Bild ab, es gibt viele Leerstände und Zwischennutzungen. Lange ist hier nichts investiert worden, auch weil Mieter in der Vergangenheit mehr Wert auf die Lage als den Zustand der Immobilien legten. Doch nun bleiben oftmals solvente Interessenten aus. Die Stadt hat deshalb mit vielen Beteiligten ein Leitbild für die Innenstadt entworfen, das eine Mischung aus Einkaufen, Freizeit und Wohnen favorisiert.

Und es gibt bereits erste Ansätze, dieses zu verwirklichen: So stehen neben dem Mediamarkt-Vorhaben weitere Umbauprojekte an. Die Aachener Grundvermögen, die zu den größten Hausbesitzern auf den Kölner Einkaufsstraßen gehört, plant auch die Neugestaltung des Grundstücks Hohe Straße 152-154, wo zuletzt „Gin de Cologne“ einen Pop-up-Store belegte. Die Gebäude werden abgebrochen und durch einen sechsgeschossigen Neubau ersetzt, auch hier soll es eine Mischung aus Einzelhandel, Büros und Wohnen geben. Die Abbrucharbeiten sollen im April beginnen, die Gesamtfertigstellung ist dann für Anfang 2027 anvisiert, so eine Sprecherin der Aachener Grundvermögen.

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Von

Christiane Vielhaber

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Darüber hinaus plant der bayerische Investor Ehret und Klein den Umbau des ehemaligen Mantelhauses Goertz/Silber Becker auf der Hohe Straße und auch einen Abbruch und Neubau an der Ecke Hohe Straße/Große Budengasse (gegenüber dem Mediamarkt). Ende August 2024 hatte Ehret und Klein bekannt gegeben, dass für beide Vorhaben Baugenehmigungen vorlägen. Man wolle „bald“ mit den Arbeiten beginnen und bis Ende 2026 fertig sein.

Ob und wo der Mediamarkt sich nach dem Auszug aus der Hohe Straße wieder ansiedelt, steht noch nicht fest. „Wir befinden uns in intensivem Austausch mit unserem Vermieter und können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details nennen“, sagte eine Sprecherin von Mediamarkt/Saturn auf Anfrage. Im November hatte ein „Mediamarkt Smart“ auf der Ehrenstraße eröffnet. In dem Mini-Markt gibt es nur ein kleines Sortiment und der Schwerpunkt liegt auf der Abholung online bestellter Waren.