Das Gebäude an der Hohe Straße, in dem seit 1999 der Mediamarkt beheimatet ist, soll 2027 komplett umgebaut werden. Der Mietvertrag läuft aus.
Umbau in Kölner CityMietvertrag mit dem Mediamarkt auf Hohe Straße läuft aus
Auf der Hohe Straße, die derzeit von zahlreichen geplanten und bereits begonnenen Umbauten betroffen ist, wird es ab 2027 eine weitere Baustelle geben. Das wuchtige, große Gebäude Hohe Straße 121-131, in dem auf drei Etagen der Mediamarkt beheimatet ist, soll komplett umgebaut werden. Der Mediamarkt wird dann nach rund 25 Jahren ausziehen.
Eine Sprecherin des Immobilieneigentümers, der Aachener Grundvermögen, bestätigte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Nach dem Ablauf der Mietverträge mit unseren bisherigen Mietern planen wir voraussichtlich ab dem Jahr 2027 eine Projektentwicklung, in deren Rahmen die Immobilie komplett umgebaut wird. Entstehen soll ein gemischt genutztes Gebäude mit mehreren Gewerbeeinheiten, Büroflächen und Wohnangeboten, das den heutigen Anforderungen einer modernen Immobilie und der Zentralität an prominenter Stelle in Kölns ältester Einkaufsstraße unweit des Doms entspricht.“ Das Projekt sei Bestandteil der Bestrebungen, die Hohe Straße weiter aufzuwerten.
Noch keine Auskunft über die Zukunft des Kölner Mediamarkts
Auf eine Anfrage beim Konzern Mediamarkt/Saturn, wann die Filiale ausziehen wird und ob es eine neue hier oder an anderer Stelle in der Innenstadt geben wird, antwortete eine Sprecherin: „Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir zu einem Thema, das noch so weit in der Zukunft liegt, zum aktuellen Zeitpunkt keine Informationen geben können.“
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In dem Gebäude an der Hohe Straße befand sich bis 1999 eine Filiale der Kaufhalle. Die Kette, die auch auf der Schildergasse vertreten war, gehörte zur damaligen Kaufhof-Warenhaus AG und bot besonders preisgünstige Waren an. Insgesamt gab es in Deutschland elf Kaufhallen, sie alle wurden 1999 geschlossen. Nur wenige Wochen später zog auf der Hohe Straße der Mediamarkt ein. Nach Marsdorf war es der zweite in der Stadt und der erste mitten in einer Fußgängerzone – obwohl es hier keine eigenen Stellplätze gab und gibt. „Es gibt 3000 Parkplätze um uns herum“, sagt der damalige Geschäftsführer. Nichtmotorisierten Kunden werde die Ware nach Hause geliefert. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Saturn-Filiale in der Hohe Straße 46-50.
Das Gebäude Hohe Straße 121-131 gehört seit 2012 der Aachener Grundvermögen. Der bevorstehende Umbau, der die geschlossene Fassade mit viel Grün aufbrechen soll, reiht sich ein in eine ganze Reihe von Projekten auf der Hohe Straße. So plant die Aachener Grundvermögen, die zu den größten Hausbesitzern auf den Kölner Einkaufsstraßen gehört, auch die Neugestaltung der Hohe Straße 152-154, die noch näher am Wallrafplatz liegt und in der übergangsweise ein Pop-up-Store mit wechselnden Mietern unterbracht war. Das Gebäude wird abgebrochen und durch einen sechsgeschossigen Neubau ersetzt.
Baustellen werden die Hohe Straße über Jahre prägen
Im Erdgeschoss entstehen Einzelhandelsflächen, im ersten und zweiten Obergeschoss Büros. In den Geschossen drei bis fünf werden sechs Wohnungen geschaffen. Läuft alles planmäßig, kann im Herbst 2024 mit dem Bauvorhaben begonnen werden. Die Fertigstellung ist dann zur Jahresmitte 2026 anvisiert.
Darüber hinaus plant der bayerische Investor Ehret und Klein den Umbau des ehemaligen Mantelhauses Goertz/Silber Becker auf der Hohe Straße und auch einen Abbruch und Neubau an der Ecke Hohe Straße/Große Budengasse (gegenüber des Mediamarkts), aus diesen Häuschen sind die Mieter bereits ausgezogen. Das Kölner Immobilienunternehmen Art-Invest wird den Riegel vom Modegeschäft Uniqlo bis zur ehemaligen Wempe-Niederlassung am Knick zur Schildergasse neu gestalten. Bauarbeiten werden also noch auf Jahre hin die Hohe Straße prägen. Angestrebt ist meistens eine Mischung von Einkaufen, Freizeit, Wohnen und Gastronomie.
Immobilienbesitzer, Stadtmarketing Köln und weitere Akteure haben sich vor einiger Zeit zur „Initiative Kölner Handelslagen“ zusammengeschlossen, um gemeinsam die Modernisierung der wichtigen Einkaufsstraße voranzubringen. Weil besonders auf der Hohe Straße seit Jahrzehnten nicht in Gebäude und Verkaufsflächen investiert wurde, sind hier die Mieten spürbar gefallen, und im Gegensatz zu früher können nicht mehr für alle Objekte problemlos attraktive Mieter gefunden werden. Es gibt zahlreiche Leerstände, Billigläden und Zwischennutzungen, die die Straße vor allem im mittleren Teil derzeit desolat aussehen lassen.