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Kölner CityDrei schmale Häuschen auf der Hohe Straße verschwinden – Gebäude mit Dachterrasse kommt

Lesezeit 3 Minuten
Die drei Häuser an der Ecke Hohe Straße/Große Budengasse (links das Schuhhaus Raphael) werden abgerissen. Dort soll ein Neubau entstehen.

Die drei Häuser an der Ecke Hohe Straße/Große Budengasse (links das Schuhhaus Raphael) werden abgerissen. Dort soll ein Neubau entstehen.

Die Hohe Straße ist im Umbruch. Demnächst verschwinden gleich drei Gebäude.

Auf der Hohe Straße steht eine weitere große Veränderung an: Drei schmale Häuser an der Ecke Große Budengasse werden abgebrochen. Das Schuhhaus Raphael, das zum Kämpgen-Konzern gehört und hier jahrzehntelang seinen Standort hatte, eine Filiale des Kosmetikkonzerns Yves Rocher und ein Juwelier sind bereits ausgezogen.

Auf den frei werdenden Grundstücken soll ein großer Neubau entstehen. Das Starnberger Unternehmen Ehret und Klein hat die Fläche gekauft und plant hier ein Gebäude, das unter anderem eine Außentreppe haben soll, über die Passanten auf eine Dachterrasse gelangen.

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ teilte eine Sprecherin mit: „Für das Projekt wurde im April 2023 der Bauantrag eingereicht. Wir erwarten in Kürze die Baugenehmigung. Sobald die erteilt wurde, wollen wir mit der Realisierung starten.“

Neubau auf der Hohe Straße geplant

Das süddeutsche Unternehmen glaubt an die Zukunft der Hohe Straße. „Wir finden sie sehr spannend, das ist immerhin eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Deutschlands und hat viel Potenzial. Aber es gilt auch in A-Städten und A-Lagen neu zu denken, damit sie weiterhin leben und pulsieren. Vor allem in den oberen Stockwerken und auf den Dächern sind bisher viele Möglichkeiten ungenutzt“, sagte Geschäftsführer Michael Ehret bei einem Pressetermin im vergangenen Jahr bei der Vorstellung des zweiten Projektes seiner Firma auf der Hohe Straße: das Eckhaus zur Brückenstraße. Dort hatten bis 2004 das Modegeschäft Mantelhaus Goertz und bis 2014 Silber-Becker ihre Verkaufsräume. Es wird seit Jahren von Zwischenmietern genutzt, unter anderem vom Möbelgeschäft Schwarzer Elefant, das jetzt einen Ausverkauf macht.

Der Starnberger Investor will das Haus sanieren – auch dafür wurde im April 2023 der Bauantrag eingereicht. Das Gebäude soll mit einem kompletten Geschoss und einem Staffelgeschoss mit viel Holz aufgestockt werden. Auf dem begrünten Dach ist ein Café geplant. Die Nutzung sieht einen Mix aus Einzelhandels-, Gewerbe- und Gastronomieflächen vor, der Einzelhandel soll nur das Erdgeschoss belegen. Allerdings: Der graue „Silber Becker“-Gebäudeteil zur Hohe Straße hin konnte von Ehret und Klein nicht erworben werden – sodass die Sanierung rund um diesen Trakt verlaufen wird.

Hohe Straße ist von großem Umbruch geprägt

Wann immer die beiden Projekte umgesetzt werden: Es werden weitere langwierige Bauarbeiten auf die Hohe Straße zukommen. Derzeit ist vor allem der Abschnitt kurz vor dem Abzweig zur Schildergasse von Umbruch geprägt. Hier soll der ehemalige Wempe-Komplex neu gestaltet werden und ein weiterer Block wird zum Interimsquartier für die Zentralbibliothek umgebaut.

Die Mitte der Hohe Straße ist schon seit einiger Zeit vor allem durch Zwischennutzungen und Leerstände geprägt. Unter anderem wird nun auch die Traditionsfirma WMF ihren Standort verlassen. Eingezogen sind eine ganze Reihe von Süßigkeitenläden, die wohl vor allem Touristen ansprechen.

Im dritten Abschnitt dagegen strahlt die hochwertige Besetzung mit Edelmarken wie Bulgari und Breitling am Wallrafplatz, der derzeit teuersten Einzelhandelslage in Köln, in die Fußgängerzone hinein. Hier gibt es Filialen von Michael Kors und Rimowa. Mit der Fertigstellung des Dom-Carrés rund um das Dom-Hotel erhoffen sich die Experten eine weitere Aufwertung. Doch das wird wohl alles noch eine Weile dauern.

Trotz allem: Nach der neuesten Auswertung der Passantenfrequenzen auf den deutschen Einkaufsmeilen 2023 landete die Hohe Straße auf Platz 8 und verzeichnete sogar einen Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Schildergasse liegt auf Platz 5.