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Ranking 2023Zwei Kölner Einkaufsstraßen sind unter den Top 10 Shoppingmeilen in Deutschland

Lesezeit 3 Minuten
Einkäufer gehen durch eine mitWeihnachtslichtern geschmückte Einkaufsstraße

Die Kölner Innenstadt war vor allem in der Weihnachtszeit gut besucht.

Die Schildergasse und Hohe Straße landen im bundesweiten Vergleich auf Platz fünf und acht. Woran das liegt und ob der Trend anhält.

Die Stadt Köln ist gleich zweimal unter den Top 10 der meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands für das Jahr 2023 vertreten. Das ergab eine neue Statistik des Unternehmens Hystreet, das mit Laserscannern die Passantenfrequenzen in den deutschen Innenstädten misst. Das Ergebnis: Die Schildergasse und Hohe Straße in Köln landen mit 21,739 Millionen beziehungsweise 15,794 Millionen Besuchenden auf Platz fünf und acht der beliebtesten deutschen Shoppingmeilen.

Mit dem Westenhellweg in Dortmund und der Schadowstraße in Düsseldorf haben es außerdem zwei weitere Einkaufsstraßen aus NRW in das Ranking geschafft. Auf Platz eins ist die Neuhauser Straße in München, die mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auch eine überdurchschnittliche Steigerung an Besucherzahlen verzeichnete. Einen höheren Zuwachs konnte mit 15 Prozent mehr Fußgängerinnen und Fußgängern nur die Hohe Straße erzielen.

Statistik

Top 10 der Passantenfrequenzen in den deutschen Innenstädten

„Nachdem 2023 ein sehr gutes touristisches Jahr war, ist anzunehmen, dass auch viele Besucherinnen und Besucher aus der Region sowie Touristinnen und Touristen unter den Passantinnen und Passanten auf Hohe Straße und Schildergasse waren“, begründet Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer von Kölntourismus, den starken Anstieg. „Das Motiv Shopping ist nicht unbedingt der Reiseauslöser, aber für die meisten Menschen als Aktivität mit einer Städtereise verbunden“, so Amann. Dass Köln wieder mehr Gäste anzieht, zeigen auch Zahlen des Statistischen Landesamtes, laut denen es im März 2023 fast genauso viele Ankünfte und Übernachtungen gab wie im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie.

Die gestiegene Kaufkraft in der Stadt und Region im Vergleich zu 2022 – in Köln um etwas mehr als 3 Prozent – sei ebenfalls eine Ursache für die Zunahme an Passantinnen und Passanten, sagt Sabine Wotzlaw, Pressesprecherin der Stadt Köln. Die Hohe Straße sei zudem immer wieder Versuchslabor für unterschiedliche Handelsformate und unterliegt dauernden Veränderungen, auch wenn die Planungen nicht immer direkt sichtbar würden.

Kölner Innenstadt: Deutlich mehr Passanten auf Hohe Straße

Auch bundesweit zeichnete sich trotz Inflation, Krisen und den Kriegen im Nahen Osten und der Ukraine ein leicht positiver Trend von plus zwei Prozent gegenüber 2022 ab. „Dies macht deutlich, dass die Innenstädte von den Menschen weiterhin als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens geschätzt werden, vor allem dann, wenn sie mit Events wie Städtefesten oder verkaufsoffenen Sonntagen attraktiv ‚bespielt‘ werden“, erklärt Nico Schröder, Geschäftsführer von Hystreet.

Dennoch müssten viele Einzelhändlerinnen und -händler immer noch darum bangen, genug Kunden anzulocken und so einer Schließung zu entgehen, ergänzt Julian Aengenvoort, zweiter Geschäftsführer des Unternehmens. Fluktuationen über das Jahr hinweg stünden wiederum mit der Verbraucherstimmung und den Wetterbedingungen in Zusammenhang. Ob die positive Entwicklung 2024 weiter anhält, ist laut Aengenvoort an die Frage nach der wirtschaftlichen Gesamtsituation geknüpft, vor allem an die Inflation und derzeitige Krisen.

Die 2018 gegründete Hystreet GmbH zählt das ganze Jahr über mit Laserscannern automatisch die Besuchenden von Einkaufsstraßen in 105 Städten an 288 Standorten in Deutschland und Europa. Die sogenannten Passantenfrequenzdaten können in Echtzeit auf der Webseite der Firma abgerufen werden.