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Zahl sinktKöln will bessere Wohnverhältnisse für Flüchtlinge schaffen

Lesezeit 3 Minuten

Viele Flüchtlinge benötigen psychologische Hilfe.

Köln – Die Zahl der Flüchtlinge, die die Stadt unterbringt, ist erstmals seit 2015 unter 9000 gefallen. Ende des ersten Quartals wurden von der Verwaltung insgesamt 8221 Menschen erfasst, heißt es im neuen Flüchtlingsbericht, der im Sozialausschuss vorgestellt wurde. Ende 2018 waren es noch 10.216 Personen, Ende 2016 mehr als 13.200. Im Jahr 2018 waren die Zahlen lange gefallen, als im Winter zahlreiche illegal eingereiste Menschen aus den Westbalkan-Staaten in Köln eintrafen. Bereits leer geräumte Unterkünfte mussten wieder eröffnet werden. Wie in den Vorjahren kommen die meisten dieser Menschen, um den harten Winter auf dem Balkan zu entgehen, und sind im Sommer wieder zurück.

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Betten für Flüchtlinge in einer Turnhalle in Deutz.

Die Flüchtlinge machen einen Anteil an der Stadtbevölkerung von 0,75 Prozent aus und sind relativ gleichmäßig über die Bezirke der Stadt verteilt. Die größten Differenzen ergeben sich zwischen Chorweiler (0,41 Prozent) und der Innenstadt mit 1,22 Prozent. Die Verwaltung hat sich für das laufende Jahr mehrere Ziele vorgenommen. So sollen die untergebrachten Flüchtlinge künftig in besseren Wohnverhältnissen leben. Derzeit sind die Hälfte der geflüchteten Menschen in Quartieren untergebracht, die wenig Privatsphäre zulassen. Hier gibt es keine persönlichen Sanitäranlagen und Kochgelegenheiten, das ist besonders für Familien mit Kindern eine Belastung.

Bessere Lebensbedingungen anvisiert

Künftig sollen 62 Prozent der Flüchtlinge in abgeschlossenen Wohneinheiten untergebracht werden. In diesem Rahmen sollen sämtliche Leichtbauhallen und Notunterkünfte als Regelunterkünfte geschlossen werden. Die Leichtbauhallen Hardtgenbuscher Kirchweg und Butzweilerhofallee wurden bereits freigemacht, ebenso die Notunterkünfte Robert-Perthel-Straße und Mathias-Brüggen-Straße. Folgen sollen die Ringstraße und die Ostmerheimer Straße. Die Unterkünfte Bonotel und Boltensternstraße sollen in Dauerunterkünfte umgewandelt werden. Zudem sollen sechs teure Standorte mit geringen Qualitätsstandards schnell geräumt werden. Im Gegenzug sollen in 28 Häusern mit insgesamt mehr als 1600 Plätzen weitere Unterkünfte entstehen.

Weniger Plätze in teuren Hotels

Als zweites großes Ziel hat sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben, die Anzahl der Plätze in den vergleichsweise teuren Hotels zu verringern. Im ersten Quartal des Jahres wurden bereits 320 Plätzen in diesem Bereich abgebaut. Derzeit gibt es 1739 Plätze in Hotels. Ganz will die Stadt nicht auf die Hotel-Plätze verzichten, weil sie als geeignet für besonders schutzbedürftige Familien gelten. Zudem will die Stadt eine Reservekapazität von 1500 Plätzen aufbauen, falls wieder mehr Flüchtlinge in die Stadt kommen. Vorgesehen sind die Unterkünfte an der Ostlandstraße, Mathias-Brüggen-Straße, Robert-Perthel-Straße, Butzweilerhofallee, Luzerner Weg, Schlagbaumsweg und Neusser Landstraße.

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2018 wurden Köln 694 Flüchtlinge zugewiesen, 164 im ersten Quartal 2019. Insgesamt leben 3598 Flüchtlinge mit einer Aufenthaltsgestattung in Köln. Dabei handelt es sich um Personen, über deren Asylantrag noch nicht entschieden wurde. „Die Zahl der Aufenthaltsgestattungen nimmt kontinuierlich ab – das bedeutet, dass weniger Geflüchtete ankommen und das Bundesamt für Migration über die anhängigen Verfahren nach und nach entscheidet“, heißt es im Flüchtlingsbericht.