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Freibäder in Köln und UmgebungKönnen die aktuellen Sommertage die Saison noch retten?

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Badegäste stehen am Rand eines Schwimmbeckens und sind aus der Vogelperspektive zu sehen.

Bis jetzt war der Sommer durchwachsen. Die Freibadbetreiber haben aber noch Hoffnung für den Rest der Sommerferien.

Endlich sind die Schwimmbäder in Köln und der Umgebung voll, aber auch wenn die Hitzetage Publikum bringen – bisher sind die Bäder gar nicht glücklich mit der Saison.

In diesem Jahr mussten die Freibäder in Köln und der Region lange warten, bis die Saison richtig losging. Nach einem kalten, verregneten Juni klarte die Wolkendecke Anfang der Sommerferien auf und gab den Betreibern der Freibäder Hoffnung auf eine Rettung der Saison. Jetzt wurde es nochmal richtig heiß – pünktlich zur letzten Ferienwoche.

Marc Riemann, Leiter der KölnBäder, ist darüber erleichtert. „An jedem Tag, an dem die Temperaturen auf über 30 Grad steigen, kommen sehr viele Leute ins Freibad“, sagt er: Bis zu 25.000 Gäste hätten die Schwimm- und Freibäder der Stadt Köln dann. Bei Temperaturen von knapp über 20 Grad seien es allerdings nur 5000 - und genau von diesen Tagen gab es reichlich. „Uns fehlt in diesem Jahr ein Hochdruckgebiet, das richtig heißes Wetter schafft“, sagt Riemann.

Bergisch Gladbach und Leverkusen mit Zahl der Badegäste unzufrieden

Das spüren auch die Bäder in Bergisch Gladbach: „Wir hatten noch nicht so viele Schönwetter-Freibadtage“, erklärt Manfred Habrunner. Mit den Besucherzahlen ist er nicht glücklich: „Wir haben bisher weniger Badegäste als im Vorjahr.“

In diesem Jahr hat es besonders lange gedauert, bis sich typisches Sommerwetter eingestellt hat. Der Julianfang war verhältnismäßig kalt und statt Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 25 Grad gab es starke Temperaturschwankungen und Unwetter – alles andere als Freibadwetter, auch in Leverkusen. Ein Sprecher der Stadt erklärt: „In diesem Sommer gab es noch keine länger andauernde Sommerphase. Deshalb sind wir mit den Besucherzahlen bisher nicht zufrieden.“

Vielen Bädern fehlen Schwimmmeister

Die Freibäder haben nicht nur mit durchwachsenem Wetter, sondern auch mit Personalmangel zu kämpfen. 3000 Schwimmmeister fehlen in ganz Deutschland, schätzt der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS). Immer mehr Schwimmbäder müssen deshalb schließen.

Die Stadt Leverkusen arbeitet deshalb mit einem Personaldienstleister zusammen, um zumindest ausreichend Rettungsschwimmer für die Freibäder der Stadt zu haben. Eine Verbesserung sei nicht in Sicht, erklärt ein Sprecher der Stadt.

Auch das Freibad Milchborntal ist von diesem Problem betroffen, erklärt Manfred Habrunner: „Wir sind aber bisher unbeschadet durch die Saison gekommen. Darüber freuen wir uns und hoffen, dass das so bleibt.“ Eine Lösung für den Personalmangel haben sie in Bergisch Gladbach noch nicht gefunden.

Kölner Freibäder bleiben bis 15. September geöffnet

Jetzt, in der letzten Woche der Sommerferien, klettern die Temperaturen allerdings nochmal auf über 30 Grad – Montag und Dienstag zählen zu den bisher heißesten Tagen des Jahres. Marc Riemann setzt deshalb auf einen warmen September, wie im vergangenen Jahr: „Wir lassen ganz bewusst unsere Bäder bis zum 15. September offen."

Auch die Betreiber des Milchborntal-Freibades rechnen mit mehr Badegästen - zu heiß dürfe es allerdings auch nicht werden, meint Manfred Habrunner: "Nicht so, dass man nicht mehr atmen und sich nicht mehr bewegen kann. 40 Grad und schwere Gewitter helfen uns auch nicht wirklich weiter.“