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Grabmal der Heiligen UrsulaDie Kölner Stadtpatronin hat ihr Lächeln wieder

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Die entschlafene Ursula als Korpus aus Alabaster

Köln – Es ist ein besonderes Geschenk, über das sich die Heilige Ursula und mit ihr die ganze Stadt zum diesjährigen Geburtstag freuen können: Pünktlich zur Ursula-Festwoche erstrahlt das Grabmal der Heiligen Ursula in neuem, altem Glanz. Die Liegefigur auf dem Grabmal aus Alabaster hat ihre weiße, fast durchscheinende Aura wieder. Zuvor hatten sich über die Jahrhunderte Staub und Kerzenruß auf der Figur abgelagert und diese in ein unscheinbares Dunkelgrau getaucht. „Da das Grabmal dazu noch etwas versteckt im nördlichen Querarm der Kirche untergebracht ist, ging es in der Kirche zuletzt ein wenig unter“, erläuterte Erzdiözesankonservatorin Anna Pawlik. Jetzt schimmert der weiße Alabaster schon von weitem und die Figur scheint wie verwandelt: „Die Heilige Ursula strahlt mit ihrem besonderen Lächeln jetzt eine ganz besondere Wärme und ein inneres Leuchten aus“, schwärmte der leitende Innenstadtpfarrer und Kunsthistoriker Dominik Meiering.

Reinigung ohne Berührung

Möglich wurde dies durch eine aufwändige Restaurierung mit einer besonderen Lasertechnik. Die haben die beiden Kölner Restauratorinnen Susanne Brinkmann und Christina Verbeek vom „Atelier für Restaurierung" selbst entwickelt und schon bei der Restaurierung der Alabaster-Altäre im Bonner Münster erfolgreich eingesetzt. Mit der Laserapparatur, die optisch an einen Staubsauger erinnert, können die sensiblen Alabaster-Oberflächen ohne Berührung gesäubert werden. „Das Ziel war, die Figur so zu reinigen, dass nur Schmutz und Staub beseitigt werden und nichts von der Originalsubstanz abgetragen wird“, erläuterte Restauratorin Susanne Brinkmann.

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Restauratorin Susanne Brinkmann demonstriert die Lasertechnik.

Dabei trifft das Laserlicht in einer vorher genau eingestellten Wellenlänge auf die Figur und nimmt wie ein Staubsauger die Energie, die die schwarzen Flächen reflektieren, auf. Alabaster sieht zwar ähnlich aus wie Marmor, ist aber ein Gipsgestein mit anderen physikalischen Eigenschaften und viel weicher. Daher seien andere mechanische Reinigungsmethoden nicht günstig, erläuterten die Restauratorinnen. Auch eine chemische Reinigung vertrage der Stein nicht. Finanziert wurde die 15.000 Euro teure Maßnahme durch die Kastanienhof-Stiftung aus Köln.

Das Grab der Kölner Stadtpatronin steht spätestens seit dem 15. Jahrhundert an der heutigen Stelle. Es ist der Ort, an dem der Heilige Kunibert der Legende nach Mitte des 7. Jahrhunderts ihr Grab fand. Das aufwändig gestaltete Grab in der jetzigen Form wurde 1659 von dem wohlhabenden Kölner Bürger Johann von Crane gestiftet. Der Unterbau besteht aus schwarzem Marmor. Die obere Platte aus Alabaster zeigt die liegende, entschlafene Ursula auf einem reich verzierten Kissen mit einer Krone auf dem Kopf.

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Der Geburtstag der Kölner Stadtheiligen wird begleitet von einer Festwoche. Auf dem Programm steht unter anderem ein Kammerkonzert mit Flöte, Gesang und Orgel am 23. Oktober um 19 Uhr sowie eine heilige Messe zum Ursulafest am Sonntag, 24. Oktober, um 10.15 Uhr mit Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, musikalisch begleitet durch den Chor St. Andreas und St. Ursula sowie eine Ursula-Vesper mit Prozession am selben Sonntag um 17.30 Uhr gestaltet von Cantus Novus Köln.