Grünen-PolitikerinKatharina Dröge fordert durchgängige Fahrradspur auf Kölner Gürtel
Köln – Der Gürtel gehört neben den Ringen, der Inneren Kanalstraße und dem Militärring zu den vier wichtigsten Verkehrsachsen der linksrheinischen Stadt – für Fahrradfahrer gleicht die Straße zwischen dem Bismarckturm im Süden und der Mülheimer Brücke im Norden jedoch bislang einem Flickenteppich. Wer sich die Mühe macht, die gesamte Strecke abzufahren, der ist sehr langsam und abwechselnd auf dem Gehweg oder der Straße unterwegs, muss dabei Schlaglöchern und durch den Asphalt geschlagenen Wurzeln ausweichen und aufpassen, nicht von einem zu dicht vorbeifahrenden Auto touchiert zu werden. Insbesondere aus der Sicht von Kindern und Senioren kann nicht von einem sicheren Radweg gesprochen werden.
Katharina Dröge, Bundestagsabgeordnete der Grünen, will diesen Zustand nicht länger hinnehmen. Im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sie jetzt gefordert, auf dem Gürtel durchgängig eine Autospur in eine Radspur umzuwandeln. „Wenn man wirklich will, dass das Rad eine Alternative zum Auto sein soll, dann müssen die Radfahrer auch schnell fahren können“, sagt die Politikerin, die in Köln fast ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs ist. Die Radwege auf dem Gürtel seien bislang „schmal und holprig“ – das müsse sich dringend ändern.
Die Ringe als Vorbild
Als Vorbild sieht Dröge die Ringe, auf denen die Umwandlung einer Autospur in eine Radspur langsam aber deutlich sichtbar voranschreitet. Die Sorge, dass daraufhin der Autoverkehr zusammenbrechen würde, hat sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil ist die Zahl der Unfälle spürbar zurückgegangen – auch deshalb, weil die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 50 auf Tempo 30 reduziert wurde. „Man muss sich immer erstmal trauen, so etwas zu machen, um dann festzustellen, ob und dass es funktioniert“, sagt Dröge.
Erste Ansätze zu einem „Fahrradgürtel“ sind bereits jetzt erkennbar. So wird demnächst der Ehrenfeldgürtel zwischen Subbelrather Straße und Nußbaumerstraße neu gestaltet. Dabei geht es unter anderem darum, die Bahnsteige der Stadtbahnlinie 13 anzuheben, damit die Fahrgäste barrierefrei ein- und aussteigen können. Bei dieser Gelegenheit ist außerdem geplant, entlang des gesamten Gürtels im Stadtbezirk Ehrenfeld durchgängig eine Autospur in einen Fahrradstreifen mit einer Mindestbreite von 2,50 Meter entsprechend des Beschlusses zum Kölner Fahrradgürtel umzuwandeln.
Entlang der gesamten Ehrenfelder Gürtelstrecke soll zudem Tempo 30 eingeführt werden. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats muss dem noch zustimmen. Bis Mittwoch, 15. September, ist es noch möglich, über das städtische Internetportal meinungfuer.koeln eine Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung wahrzunehmen. „Das wäre zunächst nur ein Stück des Gürtels, aber es zeigt, dass man das dann auch in den übrigen Abschnitten machen kann“, sagt Dröge.
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Auch weiter nördlich in Nippes gibt es bereits Planungen für eine Radtrasse, die vom Parkgürtel im Bereich der Geldernstraße bis zur Mülheimer Brücke führen soll. Zwischen Mauenheimer Gürtel und Merheimer Straße soll jeweils eine Autospur pro Richtung dem Radverkehr zur Verfügung gestellt werden. Zwischen Merheimer Straße und Amsterdamer Straße – dieser Abschnitt wurde nie für den Autoverkehr ausgebaut – soll der großzügige Radweg in eine Parklandschaft eingebettet sein. Auch diesen Plänen muss der Stadtrat noch zustimmen.