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ProzessauftaktKokain-Schmuggel über Firma am  Kölner Großmarkt? Es geht um 2,3 Tonnen und Millionen Euro

Lesezeit 2 Minuten
Ein Angeklagter sitzt vor Beginn des Prozesstages zwischen seiner Anwältin (r.) und seinem Anwalt (l.) im Gerichtssaal

Ein Angeklagter sitzt vor Beginn des Prozesstages zwischen seiner Anwältin (r.) und seinem Anwalt (l.) im Gerichtssaal.

Zwei Männer müssen sich in Hamburg vor Gericht verantworten. Sie sollen über eine Kölner Firma den Schmuggel von 2,3 Tonnen Kokain organisiert haben.

Eigentlich sollte es bei einer Firma am Kölner Großmarkt um den Im- und Export von Obst und Gemüse gehen. Doch zwei Männern wird nun zur Last gelegt, für den Schmuggel von gut 2,3 Tonnen Kokain über den Hamburger Hafen verantwortlich zu sein.

Vor dem Landgericht Hamburg sagte am Dienstag (7. März) eine Ermittlerin des Bundeskriminalamts als Zeugin, die beiden Angeklagten im Alter von 58 und 59 Jahren hätten im Sommer vergangenen Jahres Lieferungen Dosenspargel aus Peru initiiert. Im Juni sei der erste Container eingetroffen, Ende August drei weitere. In der zweiten Lieferung seien 2332 Kilogramm Kokain versteckt gewesen, die der Zoll im Hamburger Hafen entdeckte.

Hamburg: Männer von Kölner Firma wegen Kokain-Schmuggels angeklagt

Die Beamten tauschten das Rauschgift gegen einen Ersatzstoff aus, ein verdeckter Ermittler brachte die Lieferung zur Firma am Kölner Großmarkt. Dort seien die Paletten mit dem Dosenspargel in Anwesenheit der beiden Angeklagten in einen Lastwagen umgeladen worden, der die Ware zu einer anderen Firma in der Nähe von Rotterdam bringen sollte. Die Beschuldigten wurden festgenommen und kamen in Haft.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden in der Türkei geborenen Männern gemeinschaftliche unerlaubte Einfuhr und Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor. Die Angeklagten hatten zum Prozessauftakt am 1. März nach Angaben ihrer Verteidiger erklärt, dass sie sich nicht zu den Vorwürfen äußern wollten. Die Anwälte hatten beantragt, den Prozess wegen erst kurzfristig zur Verfügung gestellter Akten auszusetzen und die Haftbefehle aufzuheben. Das lehnte die Strafkammer am Dienstag ab.

Nach Angaben des Zolls kostet ein Gramm Kokain für Endverbraucher etwa 50 Euro. Der Schwarzmarktwert der geschmuggelten Menge dürfte also bei 115 Millionen Euro gelegen haben.

Die BKA-Ermittlerin erklärte als Zeugin weiter, die Im- und Export-Firma sei 2020 von einem Bruder des 58-Jährigen gegründet worden. Der 59-Jährige sei zunächst Angestellter gewesen, habe im März 2022 jedoch 70 Prozent der Firmenanteile vom Hauptgesellschafter übernommen. Es seien vor allem Bananen und Ananas aus Südamerika importiert worden, fast immer über den belgischen Hafen Antwerpen. Auffallend häufig sei das Obst verfault gewesen, sagte die Ermittlerin.

Bereits im Januar 2022 war die Firma nach Angaben der Zeugin in den Schmuggel von knapp 173 Kilo Kokain verwickelt gewesen. Die Drogen seien in Antwerpen im Dach eines Bananencontainers aus Ecuador entdeckt worden. Dieser Fall ist jedoch nicht Teil der Anklage in Hamburg. Die Große Strafkammer am Landgericht hat 23 weitere Termine bis Ende Juni angesetzt. (dpa)