Zum Weltkindertag schreibt Henri (13) über seine Zukunftspläne. Er will als Meeresbiologe in Neuseeland Wale schützen.
Wie sich Henri (13) seine Zukunft vorstellt„Wir beschäftigen uns mit einer KI, die Wal-Laute entschlüsselt“
Wenn ich meine Augen schließe und an meine Zukunft denke…
...sehe ich mich, mit meiner Katze Sid auf dem Schoß, bei schönem Wetter in einem Gartenstuhl auf der Veranda meines kleinen Häuschens am Meer in Neuseeland. Ich genieße das Rauschen des Meeres und die Aussicht.
Ich wohne hier allein mit meiner Katze, etwas abgeschieden, aber meine Eltern und meine Schwester wohnen auch nicht weit weg. Wir sind hier hingezogen, weil Neuseeland eines der friedlichsten Länder ist und dazu auch noch wunderschön. Zum Beispiel gibt es atemberaubende Landschaften, eine große Artenvielfalt und Tiere, die es nirgendwo sonst gibt.
Ich bin Meeresbiologe, weil mich Unterwassertiere, ganz besonders Wale, schon immer beeindruckt haben; wie sie jagen, in einer Gruppe interagieren oder sich verständigen. Deshalb arbeite ich bei einer Organisation, die Wale erforscht und zu schützen versucht.
„Wir werden gerufen, wenn Wale gestrandet sind“
Ich steige morgens auf mein Fahrrad und fahre zu meiner Arbeit. Mein Weg dorthin führt durch einen schönen Wald, hinten im Korb mein Kater, der mich fast immer begleitet.
Am Institut arbeite ich mit anderen Meeresbiologen zusammen, meistens fahren wir direkt aufs Meer hinaus, um Wale zu beobachten, Fotos von ihnen zu machen und alles genau zu dokumentieren. Dabei tauchen wir häufig mit ihnen und nehmen Walgeräusche auf. Es ist immer sehr beeindruckend, wenn wir diese Giganten aus nächster Nähe erleben.
Wir werden zudem gerufen, wenn Wale gestrandet sind und wir diese dann wieder zurück ins Meer bringen müssen. In unserem Büro werten wir dann alles gemeinsam aus und besprechen uns.
Wir beschäftigen uns auch mit einer Künstlichen Intelligenz, die es möglich macht, Wal-Laute zu entschlüsseln, damit man sie in Zukunft verstehen und sogar mit ihnen kommunizieren kann. Dank dieser Erfindung, der Arbeit unserer Organisation und vielen anderen Unterstützern konnten wir zum Beispiel weltweit den Walfang stoppen.
Wir arbeiten gerade fieberhaft an einer Auffangstation für Orcas, die noch immer in Gefangenschaft leben. In dieser Auffangstation, eine Art Glaskuppel im Meer, sollen die Tiere viel mehr Platz haben und somit in eine meeresähnliche Umgebung gelangen.
„Ich stelle mir so ein Leben glücklich und bereichernd vor“
Mein Arbeitsalltag ist immer sehr aufregend und bewegend. Wenn ich später nach Hause komme, schaue ich mir oft nochmal meine Fotos an, denn ich nehme an einem Foto-Wettbewerb teil, dem „Ocean Photographer of the Year“, mit dem Ziel, das schönste Unterwasser- bzw. Meeresfoto zu machen.
Manchmal reise ich für meine Arbeit auch in andere Länder, um Aufklärungsarbeit zu leisten oder andere Organisationen zu unterstützen. Ich reise aber auch in meiner Freizeit gerne und viel.
An anderen freien Tagen treffe ich mich mit Freunden, um Musik zu machen, zu surfen oder an meinem Buch zu schreiben. Oft besuche ich auch meine Familie, wir reden über unsere Vergangenheit und spielen Karten. Zusammen mit meinem Vater habe ich ein Boot gebaut, mit dem ich auch in meiner Freizeit aufs Meer hinausfahren kann.
Ich öffne meine Augen und bin wieder in Köln, im Hier und Jetzt.
Ich finde es sehr schön, mir meine Zukunft so auszumalen, da ich mir so ein Leben glücklich und bereichernd vorstelle. Ich könnte meine Interessen, Hobbys und meinen Beruf vereinen und zudem in einem friedlichen und wunderschönen Land leben und mit meiner Arbeit Gutes bewirken.
Sehr krass fände ich es, wenn ich diesen Artikel in 15 Jahren wieder hervorhole und genau das Erträumte dann Wirklichkeit geworden ist.