Hölderlin-GymnasiumNeubau in erforderlicher Größe laut Stadt nicht genehmigungsfähig
Köln – Seit nunmehr zwei Jahren dauert die Hängepartie für Eltern, Schüler und Lehrkräfte am Mülheimer Hölderlin-Gymnasium an. Mit viel Engagement kämpft die Schulgemeinschaft darum, dass ihre Schule nicht auf zwei Standorte aufgeteilt wird. Durchaus mit Erfolg: Die Kölner Politik ist dem Ansinnen gefolgt und hat gegen die von der Verwaltung geplante Zweiteilung votiert. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine „tiefergehende Machbarkeitsstudie“ erstellen zu lassen für den kompletten Neubau des Gymnasiums am alten Standort.
Nun gibt es einen Rückschlag: Auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger erklärte die Stadt, dass die extern beauftragte Machbarkeitsstudie nun vorliege. Das Ergebnis: Das gesamte erforderliche Bauvolumen für einen Neubau der Schule am selben Standort ist in der Graf-Adolf-Straße laut dem dort gültigen Bebauungsplan bau- und planungsrechtlich nicht genehmigungsfähig.
Aktuell bereitet die Gebäudewirtschaft nun eine Bauvoranfrage vor mit dem Ziel, das maximal mögliche genehmigungsfähige Bauvolumen an dem Standort Graf-Adolf-Straße zu ermitteln. Von dem Ergebnis hängt dann ab, wie groß das Gebäude werden darf und wieviel Fläche dann noch zusätzlich gefunden werden muss.
Köln: Protest aus der Schulgemeinde
Das über 100 Jahre alte Hölderlin-Gymnasium wartet seit zwölf Jahren auf eine Sanierung. Nachdem zehn Jahre quasi nichts passiert war, hatte sich vor zwei Jahren dann herausgestellt, dass die in die Jahre gekommene Schule so marode ist, dass nur Abriss und Neubau in Frage kommen.
Der überraschten Schulgemeinde wurde mitgeteilt, dass dies nur an zwei relativ weit voneinander entfernten Standorten möglich sei, da das vorhandene Grundstück für einen Neubau nach heutigen Standards nicht ausreiche. Gegen diese räumliche Zweiteilung der Schulgemeinschaft regt sich seit zwei Jahren massiver Widerstand, der dann für die erneute Überprüfung gesorgt hatte.
Hölderlin-Gymnasium Köln: Zusätzliches Grundstück
Zusätzlich stehen noch zwei weitere Vorschläge im Raum: So soll geprüft werden, ob in der unmittelbaren Umgebung – etwa auf dem Schotterparkplatz neben der Sporthalle am Bergischen Ring – ein Grundstück für den Bau eines Teilgebäudes des Hölderlingymnasiums zur Verfügung gestellt werden könnte.
Falls dies möglich sein sollte, müsste laut Verwaltung ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden, was das ganze Projekt um bis zu drei Jahre verzögern würde.
Alternativvorschlag der SPD
Ein anderer Vorschlag, den die SPD ins Spiel gebracht hatte, besteht darin, rund um den Mülheimer Stadtgarten einen modernen Bildungscampus nach dem Vorbild der Bildungslandschaft Altstadt-Nord zu errichten. Dieser solle aus drei Realschulen, dem Hölderlin-Gymnasium, der Trude-Herr-Gesamtschule sowie Kindergärten bestehen, die dann zum Beispiel Mensa, Ganztagsangebote oder Bibliothek teilen könnten, um Synergien zu schaffen.
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Die Bezirksvertretung Mülheim hatte die Stadt bereits im Oktober vergangenen einstimmig auf Antrag von SPD, CDU und FDP beauftragt, ein Konzept zur Verwirklichung eines solchen Bildungscampus zu entwickeln.