Aktion StraßengoldKalk-Mülheimer Straße in Köln soll wieder glänzen
Kalk – „Oh wei!“, das sei gewöhnlich die spontane, etwas mitleidige Reaktion, wenn sie Leuten erzähle, dass ihre Arbeitsstelle an der Kalk-Mülheimer-Straße liege. Die Straße habe diesen schlechten Ruf in den vergangenen Jahren aber nur aufgrund der häufigen Polizeieinsätze und Razzien an der Kreuzung mit der Kalker Hauptstraße bekommen, wo Wettbüros, und Spielhallen liegen, meint Ute Asselborn, Leiterin des Bürgerhaus in Kalk.
„Daneben gibt es aber viele echte »Goldstellen«, nette Cafés und Restaurants, das Kino oder uns und das Interkulturelle Zentrum in Buchforst.“ Um die Kalk-Mülheimer-Straße, die ja weiter durch Buchforst und bis Mülheim führe und in ihrem Verlauf einiges zu bieten habe, in ein besseres Licht zu rücken, haben sich die Initiatoren vom Bürgerhaus und vom Runden Tisch Buchforst, der unter anderem Träger des Interkulturellen Zentrums ist, einen Aktionstag unter der Überschrift „Straßengold“ ausgedacht: Am Sonntag, 5. September, in der Zeit zwischen 11 bis 19 Uhr, sollen die Anwohnerinnen und Anwohner auf der gesamten Länge zeigen, was die Kalk-Mülheimer wirklich kann.
Kulturelle Entdeckungstour von Kalk bis Mülheim
„Es geht dann nicht nur um die schon bekannten »Goldstellen«. Möglichst viele Anwohner sollen sich mit eigenen Aktivitäten beteiligen“, erklärt Annette Pelzer-Ettaissi vom Bürgerhaus Kalk. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine kulturelle Entdeckungstour von Kalk bis Mülheim, die die Straße in ihrer ganzen Vielfalt zeige. Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt, Anwohnerinnen und Anwohner können beispielsweise Lesungen im Hinterhof oder auf dem Balkon anbieten, Garagen-Flohmärkte, Ausstellungen, Spiele, Haus-und Hofmusik, eine Kaffeetafel oder ein Buffet.Unkommerziell und ganz anders als die üblichen Straßenfeste – ähnlich wie beim Tag des guten Lebens. Nur eben mit Autoverkehr, weil eine Sperrung der Straße finanziell und organisatorisch extrem aufwendig wäre.
Dafür werden im Bürgerhaus schon einmal Bank-Rohlinge aus Holzbohlen gezimmert, die sich Interessenten abholen und bunt bemalen können, um sie am „Straßengold“-Tag auf dem Gehweg aufzustellen. „Außerdem bieten wir Stoff oder schon vorgefertigte Fahnen und Wimpel an“, so Tine Pfeil vom Bürgerhaus. „Die können die Anwohner bei uns zusätzlich mit Texten oder Motiven zum Thema Nachbarschaft bedrucken lassen und in ihre Fenster hängen.“
Bezirksübergreifendes Projekt
Anne Prangenberg vom Interkulturellen Zentrum betont, dass auch die Inhaber besagter Wettbüros, und Spielhallen und Cafés im „berüchtigten“ Teil der Kalk-Mülheimer-Straße mitmachen sollen. „Die werden wir persönlich ansprechen.“ Ulla Kaperlat vom Runden Tisch Buchforst sagt: „Der Tag soll ja auch dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Gemeinschaftsgefühl dienen, über die Autobahn hinweg, bezirksübergreifend, aber auch interkulturell. Vielleicht entstehen daraus ja auch längerfristige gemeinsame Projekte oder Bekanntschaften.“
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Bezirksübergreifend ist das Projekt schon deshalb, weil das Bürgerhaus Kalk eine städtische Einrichtung ist und keine öffentliche Gelder beantragen kann. Das hat der Runde Tisch Buchforst übernommen, deshalb wird das Projekt nun aus bezirkseigenen Mitteln der Mülheimer Bezirksvertretung bezuschusst. Etwa für den Druck von Flyern. „Wäre schön, wenn sich Anwohner, die etwas machen möchten, bis Ende Juli melden könnten. Damit das Programm rechtzeitig verteilt werden kann“, sagt Ute Asselborn. „Wir müssen natürlich abwarten, wie sich die Situation entwickelt, aber wir werden flexibel reagieren.“