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Bier-Tasting und Live-MusikKalker Straßenfest wird dieses Jahr runderneuert

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Straßenfest 2019

Das Kalker Straßenfest 2019 wurde damals von vielen Seiten kritisiert.

Köln-Kalk – Mittlerweile werden im Veedel schon Yoga-Kurse angeboten, viele Cafés und Restaurants haben Vegetarisches und Veganes im Programm, und eine angesagte Veranstaltungsreihe wie der Mädelsflohmarkt findet nicht mehr nur in Ehrenfeld statt, sondern demnächst auch in den Abenteuerhallen.

„Kalk verändert sich“, konstatiert Oliver Wessel vom Vorstand der Standortgemeinschaft Kalk, „das hängt mit dem Zuzug junger Leute zusammen.“ Es herrscht Aufbruchstimmung im Stadtteil, Neues entsteht, und das betrifft sogar das altbekannte Kalker Straßenfest. In diesem Jahr wird es am 25. und 26. Juni stattfinden, aber unter einem neuen Namen: Kalker Festmeile.

Verändertes Konzept

Die Namensänderung steht für ein verändertes Konzept. „Es ist uns gelungen, Akteure aus dem ganzen Stadtteil zum Mitmachen zu bewegen“, berichtet Christian Dohmen, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Kalk begeistert.

Während die Straßenfeste in den Jahren vor Corona mal von der Standortgemeinschaft, mal vom Bürgerverein mit meist durchwachsenem Erfolg organisiert wurden, haben sich die beiden Vereine diesmal zusammengetan und zudem die Sünner Brauerei als Veranstalter mit ins Boot geholt. Als Mitveranstalter sind außerdem die Köln Arcaden, die Sparkasse Köln Bonn und die GAG dabei.

Zurück zu den Ursprüngen

Das neue Konzept lautet „Zurück zu den Ursprüngen“, was konkret bedeutet, dass sich entlang der Kalker Hauptstraße im Abschnitt zwischen den Kreuzungen Rolshover Straße und Kapellenstraße diesmal zahlreiche Vereine und Institutionen des Veedels präsentieren: Borussia Kalk und die Gremberger Junge und Mädcher vun 1971 sind dabei, die Ortsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, die Kirchengemeinden und der Fröbel-Kindergarten. Auch das Evangelische Krankenhaus ist eingebunden, und dazu – über das Blau-Gelbe Kreuz – Geflüchtete aus der Ukraine. „Aber auch die Gastronomie wird aktiv, im Eiscafé Fiori wird es zum Beispiel einen Festmeilen -Becher geben, in der Villa Kalka legt ein DJ auf“, so Dohmen.

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Nicht nur dort: Auch im Keller der Sünner-Brauerei solle es eine Party für junge Festmeilen-Besucher geben. „Außerdem werden wir Führungen und Bier-Tastings anbieten“, erzählt Johannes Hemme, Marketing Manager der Brauerei zur Malzmühle, die das Kalker Traditionsunternehmen vor einigen Monaten übernommen hatte. Live-Musik und eine Tombola „fast ohne Nieten“ sind auf dem Brauerei-Gelände ebenfalls vorgesehen.

„Weg vom Einheitsbrei“ lautet auch die Devise von Michael Siegenbruck von „Siegenbruck Entertainment“, der für das Musikprogramm zuständig ist. „Klar, am Samstag wird es auf der großen Bühne gegenüber dem früheren Kaufhaus-Gebäude eine Kölsch-Party geben, das gehört dazu“, sagt er. Aber eben mit Bands wie Tacheles oder den Funky Marys. Und vor allem am Sonntag soll sich das Veedel dort in seiner ganzen Vielfalt präsentieren, mit Kindertanzgruppen, afrikanischen oder deutsch-türkischen Bands.

Bäume sollen als Ausgleich gepflanzt werden

Ein ganz besonderes As, das insbesondere die „neuen Kalker“ endgültig mit der Festmeile versöhnen dürfte, hat Michael Siegenbruck noch im Ärmel: „Das Fest wird nicht klimaneutral, wir feiern klimapositiv.“ Dafür werden alle durch das Fest entstehenden Klimasünden, wie der Spritverbrauch durch anreisende Händler oder der Stromverbrauch vor Ort zusammengerechnet und entsprechende Ausgleichspflanzungen vorgenommen: „Da können schon 50 bis 100 Bäume zusammenkommen. Wir suchen nach geeigneten Orten im Bergischen Land. Aber wenn es in Kalk noch ein paar freie Stellen gibt – umso besser.“

Abschied vom Kreisliga-Niveau

„Nach dem Fest werden wir uns dann zusammensetzen und sehen, was gut funktioniert hat, und was nicht“, so Rainer Kreke, Vorsitzender des Bürgervereins. „Im kommenden Jahr werden wir dann alles weiter verfeinern.“Aber die Marschrichtung sei klar: „Böse Zungen haben uns beim letzten Mal vorgeworfen, das Straßenfest habe nur noch Kreisliga-Niveau. Wir peilen wieder den Profi-Bereich an.“