In einem ehemaligen Hotel in Köln-Brück soll eine Unterkunft für Bedürftige entstehen, in der künftig 101 Menschen Platz haben.
Ex-Hotel in Köln-BrückBethe-Stiftung erwirbt neue Unterkunft für Geflüchtete und Obdachlose
Die gemeinnützige Bethe-Stiftung aus Bergisch Gladbach hat ein bereits seit einiger Zeit leer stehendes ehemaliges Hotel an der Broichstraße in Brück erworben, um darin Unterkünfte für Bedürftige in Köln zur Verfügung zu stellen.
Das Stifter-Ehepaar Bethe hat am Dienstagnachmittag mit dem Beigeordnetem für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln, Harald Rau, dem Veedels-Pfarrer aus Vingst und Höhenberg, Franz Meurer sowie mit prominenten Unterstützern wie Konrad Adenauer und weiteren rund 50 Gästen die Pläne für die Nutzung der Unterkunft vorgestellt.
Für die kommenden fünf Jahre soll das von der Bethe-Stiftung für einen niedrigen Millionenbetrag aus einer Insolvenz heraus erworbene Haus demnach kostengünstig an die Stadt Köln vermietet werden, um die erwartete Zunahme von Flüchtlingen aus der Ukraine und Schutzsuchenden aus anderen Ländern „vorübergehend würdevoll zu mildern“, teilen die Bethes mit.
Unterkunft kann bereits kommende Woche von Geflüchteten genutzt werden
Nachdem innen und außen die Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen worden sind, werden bereits in dieser Woche die ersten Geflüchteten einziehen, hieß es bei der feierlichen Einweihung. Langfrist sei aber das Ziel, generell die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Köln mit dem Platz in der Unterkunft zu bekämpfen und Bedürftigen in Selbstversorgung „eine Chance zur Rückkehr in die Mitte der Gesellschaft“ zu bieten, wie es Pfarrer Meuer formulierte. Ob das Gebäude danach an die Stadt verkauft werde, sei jetzt noch nicht abzusehen, hieß es weiter „Wir möchten hier entsprechend unserer humanitären Zielsetzung die Schaffung kostengünstiger Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen unterstützen“, sagt Vorstand und Stiftungs-Gründer Erich Bethe. Insgesamt sollen in dem Haus 101 Personen eine Unterkunft finden, aktuell verfügt es über 29 Plätze.
Caritas ist für pädagogische Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner zuständig
Jedem Wohnflur sind Sanitär- und Aufenthaltsräume zugeordnet, es gibt Gemeinschaftsküchen und einen Außenbereich mit Möglichkeiten für Sport und weitere Freizeitgestaltung. Fachkräfte der Caritas werden sich im Auftrag der Stadt um die pädagogische Betreuung der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner kümmern, ein Wachdienst sorgt für die Sicherheit vor Ort. „Die Bethe-Stiftung ist ein zuverlässiger Partner der Stadt Köln wenn es um die Hilfe für bedürftige Menschen geht“, bedankte sich Sozialdezernent Rau vor Ort. Franz Meurer, seit Jahren für sein soziales Engagement und Projekte in Kooperation mit der Bethe-Stiftung bekannt, lobte die Initiative der Bethes ebenso wie alle anderen Anwesenden. Darüber hinaus segnete der Pfarrer das Haus an der Broichstraße am Dienstag Kraft seines Amtes.
Seit 1996 fördert das Ehepaar Bethe soziale Projekte in der Region und hilft damit, das niederschwellige und unbürokratische Angebote zu schaffen, mit denen in der kalten Jahreszeit obdach- und wohnungslosen Menschen ein warmer Platz für die Nacht, ein warmes Essen und Getränke sowie Geborgenheit und Sicherheit vermittelt werden. Aktuell sei die Stiftung dem Gründer zufolge „dabei, ein weiteres Gebäude nahe dem Neumarkt für die anschließende Vermietung an die Stadt zu erwerben“.
Bethe-Stiftung hat das Ziel, Obdachlosigkeit in Köln bis 2030 zu beseitigen
Die Bethes wollen mit ihrem Geld so das per politischem Beschluss festgelegte Ziel unterstützen, die Obdachlosigkeit in Köln bis zum Jahr 2030 möglichst zu beseitigen. Im Fall des Hauses an der Broichstraße hatten die politischen Gremien nicht rechtzeitig „grünes Licht“ gegeben, sodass mit Unterstützung Adenauers die Bethe-Stuftung das Gebäude für den jetzigen Zweck erhalten und den Kauf über den Insolvenzverwalter abwickeln konnten.
Weitere Informationen zu dem Wohnprojekt in Köln sowie zur Arbeit der Bethe-Stiftung sind auf der Homepage der Stiftung zu finden.