Ostheim/Neubrück/Rath-Heumar – 417 Meter – das ist viel zu weit, hatte die Kalker Bezirksvertretung (BV) bereits auf ihrer September-Sitzung befunden. So lang ist der Fußweg zwischen der Haltestelle Autobahn und der nächsten Bushaltestelle des Schienenersatzverkehrs an der Hasencleverstraße in Neubrück.
Den Schienenersatzverkehr müssen bis zum 17. Januar wieder zahlreiche Fahrgäste der Stadtbahnlinie 9 in Anspruch nehmen, weil die Straßenbahn aufgrund von Baumaßnahmen an den Autobahnbrücken im Dreieck Heumar nicht über die Haltestelle Autobahn hinaus nach Rath-Heumar weiterfahren kann.
„Dies ist für viele Fahrgäste beschwerlich und damit fahrgastunfreundlich und wird den Ansprüchen der Stadt Köln an Barrierefreiheit nicht gerecht“, kommentiert SPD-Bezirksvertreter Oliver Krems den langen Marsch zur Hasencleverstraße. Schon im September hatten die Kommunalpolitiker auf Antrag seiner Fraktion beschlossen, die Stadtverwaltung solle die KVB dazu überreden, den Schienenersatzverkehr wie bei ähnlichen Gelegenheiten in der Vergangenheit üblich, nicht an der Hasencleverstraße enden zu lassen, sondern bis zur nächsten KVB-Haltestelle Ostheim weiterzuführen. Dort können die Fahrgäste direkt vom Bus in die Bahn umsteigen.
Ostheim als Standort laut KVB und Stadt ungeeignet
Doch die Verwaltung teilte dem Bürgeramt Kalk zwischenzeitlich mit, dass Stadt und Verkehrsbetriebe einen Start der Busse an der Haltestelle Ostheim zwar geprüft, aber aus verschiedenen Gründen verworfen hätten. Unter anderem, weil die Kapazitäten am Busbahnhof in Ostheim nicht ausreichten und an der nahe gelegenen Kreuzung Frankfurter Straße/Rösrather Straße „Staugefahr für den Ersatzverkehr“ bestehe.
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„Die Argumente überzeugen mich in keiner Weise. Frühere Ersatzverkehre sind auch – und soweit mir bekannt ohne Probleme – bis zur Haltestelle Ostheim durchgeführt worden“, so Krems. Dagegen erscheine ihm die aufgrund der jetzigen Lösung notwendige „Wendefahrt“ der Busse unter anderem über die beengten Straßen Steinrutschweg und Werntgenstraße als „keinesfalls unproblematisch“.
In einem Brief an den Vorstand der KVB und die Verwaltung bittet Krems daher, die Organisation der Linie 9 „noch einmal zu überdenken und zu einer fahrgastfreundlichen Lösung zu kommen“. Idealerweise sollten Änderungen schon bis zum 17. Januar vorgenommen werden, zumindest aber bis zur nächsten Linienunterbrechung auf dieser Strecke. Die werde wegen der fortdauernden Arbeiten am Autobahndreieck nicht lange auf sich warten lassen.