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Parkplätze weichenParallel zur Hauptstraße entsteht die erste Fahrradstraße in Köln-Kalk

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Straße fahren zwischen geparkten Autos zwei Radfahrer.

Auf die Thumbstraße kommen erhebliche Veränderungen zu.

Für die beschlossene Fahrradstraße in Kalk stehen einige bauliche Änderungen an. Auch für E-Scooter und Lastenräder soll Platz gemacht werden.

Während noch eifrig über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf der Kalker Hauptstraße debattiert wird, hat die Bezirksvertretung Kalk kürzlich für einen etwas weiter nördlich gelegenen, fast parallel verlaufenden Straßenzug eine kleine Revolution beschlossen. Wie von der Verwaltung vorgeschlagen, soll zwischen Kasernenstraße und Kalk-Mülheimer Straße eine Fahrradstraße entstehen – die erste in Kalk überhaupt.

Sie soll den Radfahrern nicht zuletzt eine Alternative zur engen und deshalb gefährlichen Hauptstraße bieten. Die Fahrradstraße wird in Ost-West-Richtung verlaufen und über Thumbstraße, Markt und Kapitelstraße führen. Verkehrsteilnehmer müssen sich also auf Veränderungen in diesem Bereich einstellen. Außerdem sollen zusätzliche Abstellgelegenheiten für Räder geschaffen werden.

Bauliche Veränderungen rund um Fahrradstraße in Kalk geplant

An den betroffenen Straßen werden im Zuge der Einrichtung unterschiedliche bauliche Veränderungen vorgenommen, und zwar recht kleinteilig, weil diese Straßen in puncto Verkehrsregelungen derzeit einen bunten Flickenteppich bieten. Aktuell sind nicht alle Abschnitte für den beidseitigen Radverkehr freigegeben. Da gibt es neben Einbahnstraßen-Abschnitten, die für den Radverkehr geöffnet sind, auch Tempo-30-Zonen. Und zwischen der Einmündung in die Kasernenstraße und der Kreuzung Eythstraße ist die Thumbstraße sogar eine Spielstraße.

Weil die Fahrbahn dort mit einer Breite von etwa 3,75 Metern zu schmal ist für den Zweirichtungsverkehr von Pkw, wird sie im Abschnitt zwischen Kasernenstraße und Dieselstraße nun zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Westen (Markt, Kapitelstraße), die für den gegenläufigen Radverkehr geöffnet ist. Im Kreuzungsbereich Thumbstraße/Dieselstraße wird die Fahrradstraße gegenüber der Dieselstraße bevorrechtigt. Vor den Häusern Thumbstraße 75-79 entfallen zwei Parkplätze, dafür können hier nach dem Umbau acht Räder abgestellt werden.

Auf ehemaligen Parkplätzen sollen auch E-Scooter und Lastenräder abgestellt werden

Die Längsparkplätze auf der Nordseite der Straße zwischen Eythstraße und Buchforststraße sowie der südliche Längsparkstreifen im Abschnitt zwischen Buchforststraße und Vereinsstraße werden in sogenannte Multifunktionsstreifen umgewidmet. Denn sie dienen nicht nur dem Abstellen von Fahrrädern und E-Scootern, sie enthalten auch spezielle Zonen für Lastenräder. Bänke und Mülleimer werden dort ebenfalls aufgestellt. Des Weiteren sollen auf der nördlichen Seite der Thumbstraße zwischen Vereinsstraße und Markt, wo derzeit ein absolutes Haltverbot gilt, zwölf Abstellgelegenheiten für Räder entstehen.

Auch zwei Ladezonen bekommt die Straße – vor den Häusern 11 sowie 46-50 –, um das unerlaubte Parken für Anlieferungen zu reduzieren. Wichtig für Anwohner des Markts, die mit dem Pkw unterwegs sind: Künftig können sie die Straße und die dortigen Parkplätze nicht mehr über die Breuerstraße erreichen, die Zufahrt ist nach Einrichtung der Fahrradstraße durch Poller unterbunden. Nur die Besatzungen von Rettungs- und Versorgungsfahrzeugen dürfen diese zwecks Weiterfahrt herausnehmen.

Mehr Platz für Fahrräder rund um den Markt und für Schüler

Für den Markt sind insgesamt 23 neue Rad-Abstellmöglichkeiten geplant, zwölf zwischen den Baumscheiben und elf gegenüber von Hausnummer 6. Speziell für die Kinder der dortigen Hauptschule sind zehn Fahrradabstellanlagen auf der Kapitelstraße zwischen Nummer 21 und der Kreuzung Josephskirchstraße gedacht, zusätzlich werden 15 Abstellanlagen zwischen den Häusern 9 bis 20 eingerichtet.

Zur besseren Ordnung der parkenden Wagen will die Verwaltung auch die Längsparkplätze zwischen Kapitelstraße 14 und 18 markieren. 34 Parkplätze fallen weg Wegen der Fahrradstraße entfallen zwischen Kasernenstraße und Kalk-Mülheimer-Straße laut einer Rechnung der Verwaltung insgesamt 34 Pkw-Parkplätze.

Nicht durchsetzen konnten sich die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Die Partei mit ihrem gemeinsamen Antrag, gleich alle Pkw-Parkplätze auf der künftigen Fahrradstraße abzuräumen, um die Sicherheit der Radfahrer zu garantieren. „Dafür ist der Parkdruck in diesem Gebiet einfach zu hoch“, begründete Gero Fürstenberg, Fraktionsvorsitzender der CDU, die Ablehnung.