Drei Jugendliche sollen einen 15-Jährigen beleidigt, verfolgt und mit einem Gürtel geschlagen haben.
Mit Gürtel geschlagenJugendliche nach queerfeindlichem Angriff in Köln gesucht
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Ein Polizeiwagen rast durch die Innenstadt.
Copyright: Alexander Schwaiger
Drei Jugendliche sollen im Sommer vergangenen Jahres einen 15 Jährigen in Kalk queerfeindlich angegriffen haben, wie die Polizei Köln am Donnerstag (13. Februar) mitteilt. Die Beamten suchen nun mit Bildern der polizeilichen Videoüberwachung nach den Tatverdächtigen.
Polizei: Jugendliche sollen mit Gürtel auf 15-Jährigen eingeschlagen haben
Nach Angaben der Polizei hatten die drei den 15-Jährigen am 23. Juli gegen 17.30 Uhr auf der Trimbornstraße auf sein regenbogenfarbenes Armband angesprochen. Anschließend sollen sie ihn beschimpft, bis zur S-Bahn-Haltestelle verfolgt und mit einem schwarzen Ledergürtel geschlagen haben.
Da die Regenbogenfarben häufig als Kennzeichen der queeren Community und deren Sympathisanten gilt, geht die Polizei von einem queerfeindlichen Angriff aus. Die Täter flüchteten in unbekannte Richtung.
Bei Queerfeindlichkeit handelt es sich um eine Abneigung beziehungsweise Aggression gegenüber Menschen, die von der heterosexuellen Orientierung abweichen. Die meisten Straftaten beinhalten Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen sowie Nötigungen und Bedrohungen, teilt die Bundeszentrale für politische Bildung mit.
Bundesweit scheint die Queerfeindlichkeit zuzunehmen, wie aus einem Lagebericht des Bundeskriminalamts und des Bundesinnenministerium hervorgeht. Demnach seien im Jahr 2023 rund 1785 queerfeindliche Straftaten verzeichnet worden; von einer hohen Dunkelziffer sei jedoch auszugehen. Das sei ein Anstieg von fast 50 Prozent zum Jahr 2022, heißt es auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung weiter.
Zeugenhinweise zu den drei Unbekannten nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen. (lem)