Die Bürgerbeteiligung bei der Planungswerkstatt Köln-Arcaden gefiel, endete jedoch im gewohnten Muster der einseitigen Entscheidungen, findet unser Autor.
Planungswerkstatt Köln-ArcadenÖffentlichkeitsbeteiligung war ein Erfolg mit Schwächen


Bürger und Planer diskutieren über einen Entwurf.
Copyright: Stefan Rahmann
Die Planungswerkstatt für das Gelände zwischen Köln-Arcaden und Bürgerpark war ein Erfolg. Das Interesse der Öffentlichkeit war sehr groß, die beteiligten Büros haben interessante Entwürfe präsentiert. Konstruktiv war der von Respekt geprägte Dialog zwischen den Bürgern und den Planern. Vor gar nicht mal so langer Zeit beschränkte sich Bürgerbeteiligung in der Regel auf mehr oder weniger diszipliniertes Zuhören. Das Verfahren für die Arcaden war beispielhaft. Die Bürgerinitiative „Nein zum Union Invest-Bauprojekt an den Köln-Arcaden“ hat sich intensiv mit dem Vorhaben des Bauherren befasst und den Büros viele Fragen ins Hausaufgabenheft geschrieben. Man darf gespannt auf die Antworten sein. Die beteiligten Bürger mussten Zeit mitbringen. Eine Ortsbegehung an einem Donnerstagmittag ist für Menschen im Job nicht optimal. Die Präsentation am Samstag begann um 13 Uhr und endete weit nach 19 Uhr. Zwischen 17.30 Uhr und 19 Uhr zogen sich das Empfehlungsgremium und die Büros zurück, um über die Entwürfe zu beraten. Die Bürger hatten Leerlauf. Das Ende der Veranstaltung war im Vorfeld für 17.30 Uhr angekündigt worden.
Entwürfe zusammenführen
Ärgerlich für die Bürger ist, dass sich das Empfehlungsgremium in sieben Wochen trifft und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit einen Siegerentwurf kürt, der danach präsentiert wird. Die Entscheidung fällt also, ohne dass die öffentliche Meinung vorher gehört wird. Da fällt man wieder in das alte Muster: Den Bürgern bleibt nur, mehr oder weniger diszipliniert zuzuhören. Wobei der Wettbewerb grundsätzlich zu hinterfragen ist. Es gäbe nur Sieger, wenn die besten Ideen der Entwürfe am Ende zusammengeführt und verwirklicht würden. Warum nicht prüfen, ob die Parkhäuser stehen bleiben können, mit Holzbauten aufgestockt werden und der Parktrichter aus einem anderen Entwurf, der bei den Bürgern auf Zustimmung stieß, auch gebaut werden kann? „Wir sind auf der Suche nach dem besten Kompromiss“, sagt Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer. Der wäre sicher auch das Beste für Kalk. Wenn am Ende nur der Siegerentwurf realisiert wird, fallen viele gute Ideen der Konkurrenten unter den Tisch.