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Umwandlung in KalkParkhaus der Köln-Arcaden wird durch Wohnungen und Büros ersetzt

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Parkdecks von oben gesehen.

Das vordere Parkhaus wird durch drei Neubauten ersetzt, das hintere mit zwei Geschossen überbaut.

Ein Parkhaus der Köln-Arcaden soll abgebrochen werden, um dort Büros und Wohnungen zu bauen. Ein zweites soll mit zwei Geschossen überbaut werden.

Große Pläne verfolgt die UIR Köln Arcaden GmbH & Co. KG, die die Köln-Arcaden an der Kalker Hauptstraße betreibt. Das Parkhaus an der Barcelona-Allee soll bis auf die Fundamente abgerissen werden. Das östlich gelegene Parkhaus mit der Einfahrt von der Vietorstraße bleibt bestehen, wird aber zweigeschossig bebaut. Das westliche Parkhaus an der Barcelona-Allee soll nach einer Vorstudie des Kölner Büros Astock Architects and Planners drei Neubauten weichen. Fünf bis sechs Geschosse halten die Planer für geeignet, um die Gebäude sinnvoll ins Stadtbild zu integrieren. Sogenannte Hochpunkte könnten die Kanten der Bebauung „akzentuieren“. Astoc schlägt ein 17-geschossiges Hochhaus mit Büronutzung an der Nordseite zum Bürgerpark Kalk gewandt vor.

Tiefgarage bleibt so weit wie statisch möglich

Die Tiefgarage unter den neuen Gebäuden soll so weit wie es statisch möglich ist erhalten bleiben. Gastronomie und Geschäfte sollen die Erdgeschosse beleben. Insgesamt sollen 14.800 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Diese teilen sich auf in 9700 Quadratmeter für Wohnen, 5000 Quadratmeter Seniorenwohnen, davon 4000 Quadratmeter sogenanntes Pflegewohnen. Würde dieses Konzept umgesetzt, entstünden am Ende 108 Wohnungen mit durchschnittlich 90 Quadratmetern, 56 Seniorenwohnungen und Platz für 80 Pflegebetten. Dazu kommen 20.700 Quadratmeter, die in 40 Büroeinheiten aufgeteilt werden sollen. 900 Quadratmeter sind für eine Kita für unter Dreijährige reserviert.

Es wird das Kooperative Baulandmodell zum Einsatz kommen. Das wird angewendet bei Vorhaben, für die Bebauungspläne Voraussetzung für die Schaffung von Planungsrecht und letztlich für Baugenehmigungen sind. Das Modell schreibt vor, dass mindestens 30 Prozent der Wohnflächen öffentlich gefördert sein müssen, wenn mehr als 20 Wohnungen gebaut werden.

Weniger Parkplätze bei Köln-Arcaden

Die Zahl der Parkplätze wird in der Vorstudie reduziert. Momentan stehen in beiden Parkhäusern zweimal 1800, also insgesamt 3600 Stellplätze zur Verfügung. In Zukunft wird nur noch auf 1550 Stellplätzen im Parkhaus an der Vietorstraße geparkt. Wegen des veränderten Anreiseverhaltens der Kunden halten die Planer diese Zahl für ausreichend. 2500 Quadratmeter Grünfläche werden zusätzlich entstehen. Dies geschieht etwa durch die Erweiterung der „Diagonale“, die den Bürgerpark mit den Köln-Arcaden verbindet. Geplant sind auch Spiel- und Bewegungsangebote für alle Generationen. Dach- und Fassadenbegrünungen werden geprüft.

Tagesordnungspunkt in der Bezirksvertretung Köln-Kalk

Die Einheit aus Einkaufszentrum und Parkhaus stelle aus stadtplanerischer Sicht eine „monofunktionale Nutzung“ dar, die dem Standort und den aktuellen Tendenzen im Städtebau nicht mehr entspreche, heißt es in der städtischen Vorlage, die in den nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung Kalk am 28. November und des Stadtentwicklungsausschusses am 5. Dezember auf den Tagesordnungen steht. Beide Gremien befinden darüber, ob ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan für das in Rede stehende Projekt aufgestellt wird.

Wenn das Vorhaben von der Politik durchgewinkt wird, ist ein sogenanntes Qualifizierungsverfahren als „Mehrfachbeauftragung mit Planungswerkstatt“ vorgesehen. Mehrfachbeauftragung heißt, dass der Bauherr mit Architektenbüros seiner Wahl Verträge über Vorplanungsleistungen abschließt. Sind die erbracht, werden die Ergebnisse in der Planungswerkstatt diskutiert und bewertet. Häufig anonym, sodass niemand weiß, von welchem Büro die Entwürfe stammen. Ob Vorschläge wie das 17-geschossige Hochhaus schließlich umgesetzt werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen.

Am Ende entscheidet eine Jury aus Experten, Politikern, Vertretern und Vertreterinnen der Stadt und des Bauherrn, welche Idee weiter verfolgt wird. Der Zeitplan ist ambitioniert. Für die Planungswerkstatt sind vier Monate vom Dezember 2024 bis März 2025 vorgesehen. Auch die Öffentlichkeit wird eingebunden. Sie hat im Anschluss an die Präsentation des Siegerentwurfs die Möglichkeit, sich schriftlich zu äußern. Unumstößlich fest steht der denkmalgeschützte Wasserturm der ehemaligen Chemischen Fabrik Köln von 1904 mitten im Neubaugebiet. Der bleibt.