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Rat soll zustimmenSo will die Stadt die Hallen Kalk für Domid-Einzug vorbereiten

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Die zusammenhängenden Hallen Kalk Nummer 70 (linke Bildseite) und 71: Hier soll das neue Migrationsmuseum entstehen.

Die zusammenhängenden Hallen Kalk Nummer 70 (linke Bildseite) und 71: Hier soll das neue Migrationsmuseum entstehen.

Die Stadt will Teile der Hallen Kalk zurück bauen, 2029 soll das Migrationsmuseum öffnen.

Drei der Hallen Kalk sollen teilweise abgerissen oder zu Freilufthallen geöffnet werden, damit das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (Domid) entstehen kann. Der Vorlage des Liegenschaftsamts soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 3. April zustimmen. Das Domid mit dem „Museum Selma“ soll zeigen, wie Migration die deutsche Geschichte und Gesellschaft prägt, die Eröffnung ist für 2029 geplant.

Bis dahin soll das ehemalige Produktionsgelände von Klöckner-Humboldt-Deutz an der Dillenburger Straße umgebaut werden. Das Museum soll in Halle 70 einziehen, die ist aber aktuell noch mit den Hallen 71 und 60 sowie der Adresse Dillenburger Straße 63 verbunden. Um diese drei Teilbereiche geht es im anstehenden Ratsbeschluss. Die Umbauten sollen die Stadt Köln 7,6 Millionen Euro kosten. 

Die Halle 71 schmiegt sich parallel an die Museumshalle 70 an. Sie soll als Ergänzung für das Museum zu einer flexibel nutzbaren Freilufthalle werden. Das Architekturbüro Raumwerk Architekten hatte untersucht, wie die Halle 71 genutzt werden kann und welche Varianten am wirtschaftlichsten wären. Vor einem Jahr präsentierten die Architekten ihr Ergebnis: Die Stadt sollte die Halle 71 bestenfalls in ihrem Besitz behalten und sie partnerschaftlich mit dem Domid entwickeln. Die Entwicklung beider Hallen seien für das Domid finanziell nicht machbar.

Die Halle 71 soll also im städtischen Eigentum in einen neuen quartiersbezogenen, öffentlichen Stadtraum in Form einer dreiteiligen Nutzung umgewandelt werden, mit einem Forum und Eingangsbereich des Museums Selma im Norden, einer Parkfläche im Mittelteil und einem Kopfbau im Süden. „Aus klimatischen, Brandschutz- und nutzungstechnischen Gründen ist der Rückbau der Halle 71 bis auf das Stahltragwerk als sinnvoll zu bewerten“, heißt es in der jetzigen Beschlussvorlage für den Rat.

Hallen werden aus Brandschutzgründen getrennt

Die Halle 60 grenzt im Norden an das Museum. Ohne die Trennung der Hallen müsste das Domid eine Brandwand zum Schutz gegen Feuer errichten. Der Vorschlag der Stadtverwaltung sieht stattdessen vor, Halle 60 so zurück zu bauen, dass sie nicht mehr direkt an das Museum grenzt. Entstehen soll ein sechs Meter breiter Durchgang zwischen dem Osthof und einem im Norden des Areals geplanten Grünzug. Die Halle 60 steht unter Denkmalschutz, deshalb soll der Stadtkonservator den Rückbau mitplanen.

Die Adresse Dillenburger Straße 63 (ungleich Halle 63) soll komplett abgerissen werden. Die Statik ist laut Stadt schon so beeinträchtigt, dass eine Sanierung kaum möglich ist und auch hier hätte das Museum andernfalls kostenaufwendig eine Brandschutzwand errichten müssen. Im angrenzenden Gebäude mit der Hausnummer 65 kam es im Januar 2025 tatsächlich zu einem Großbrand. Ob sich das auf die Kostenrechnung für den Abriss der Adresse 63 auswirkt, ist laut Stadt noch unklar.