Kalk soll glänzenStiftung vergibt Gelder für kleine Verschönerungsprojekte
Kalk – Nur keine Angst vor Formularen: Bei der Stiftung Kalk Gestalten können ab sofort Vereine und Initiativen ohne großes Antragsbrimborium um Fördermittel für ihre Projekte nachfragen. „Aus Kalk für Kalk“ lautet die grundsätzliche Voraussetzung für die Bewilligung einer Finanzspritze, außerdem steht das Förderprogramm in jedem Jahr unter einem übergeordnetem Motto: „Kalk bewegt“ lautet es diesmal.
Thema wird sehr weit ausgelegt
Aber auch das sollte niemanden abschrecken. Wer etwa die grundsätzlich ortsgebunden Baumscheiben in seiner Straße verschönern möchte, darf durchaus auf eine Beihilfe hoffen: „Eine Verschönerung empfinden viele Menschen ja auch als »bewegend«. Man kann allgemein davon ausgehen, dass wir das Thema sehr weit auslegen“, erklärt Elizaveta Khan vom Vorstand der Stiftung lachend.
Auf möglichst viele Anträge für allerlei kleine und kleinste Projekte, die zur Verbesserung des Stadtteils beitragen, hofft der Vorstand. Schließlich wurde die Stiftung vor knapp 17 Jahren gegründet, um nach dem Auslaufen des Landesprogramms „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ ehrenamtliches Engagement im Veedel in Bereichen wie Bildung, Jugend- und Altenhilfe, Kultur und Umweltschutz zu fördern.
Kirschbäume gießen oder Lebensmittel für den Gremberger Treff kaufen
In jedem Jahr vergibt Kalk Gestalten 10000 Euro zur Unterstützung entsprechender Projekte. Antragsteller dürfen auf eine Beihilfe von bis zu 3000 Euro hoffen, seit zwei Jahren werden daneben kleinere Nachbarschaftsprojekte mit je 150 Euro gefördert.
So konnte der Gremberger Treff damit Lebensmittel anschaffen, aber auch ein Grüppchen, das die Kirschbäume auf dem Ottmar-Pohl-Platz gießt, ist schon in den Genuss dieses Zuschusses gekommen. Am Ottmar-Pohl-Platz liegt auch das Integrationshaus, dort erhalten all jene Hilfe, die trotz allem Probleme mit den Anträgen auf der Homepage der Stiftung haben.
Azússchreibung bis 22.März
Wer in diesem Jahr an der Ausschreibung teilnehmen möchte, muss den Antrag allerdings bis zum 22. März einreichen. „Wichtig ist auch, dass wir nur Projekte unterstützen können, die im öffentlichen Raum stattfinden. Wenn zum Beispiel private Flächen oder Gebäude betroffen sind, können wir nichts machen“, erklärt Vorstandsmitglied Heiko Schomberg.
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Einen Großteil der Mittel, die der Stiftung alljährlich zur Verfügung stehen, bilden die Mieterträge eines Hauses an der Wipperfürther Straße. „Das Haus mussten wir im vergangenen Jahr aufwendig sanieren. Aber das liegt jetzt hinter uns, die Einnahmen sind jetzt dauerhaft gesichert“, erzählt Wolfgang Dressler, der die Arbeiten als Mitglied des Vorstands begleitet hatte.
Selbstverständlich laufen auch die übrigen Projekte der Stiftung in diesem Jahr weiter. Im Rahmen von „Kalk liest“ etwa wird ab Februar wieder eine Schreibwerkstatt mit Thomas Dahl angeboten.
Veedelsschreiber stellt Publikation vor
Voraussichtlich im März wird die Publikation „Kalk Legenden“ in der Sünner Brauerei vorgestellt, das Ergebnis der Arbeit von Veedelsschreiber Alexander Estis, der den Stadtteil seit dem vergangenen Frühjahr literarisch erkundet.
Auch „Kalk Musik“ soll fortgesetzt werden, noch wird angesichts der Pandemie aber nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Chorkonzert gesucht. Für die „Kalk Kunst“ steht das Datum schon fest: Vom 15. Oktober bis zum 4. November sind wieder Kunstwerke an unterschiedlichen Orten im Stadtteil zu sehen: „Die Abenteuerhallen sind als Ausstellungsort wieder dabei, das ist im vergangenen Jahr super gelaufen“, sagt Bernd Giesecke, der dem Stiftungsvorstand seit einigen Monaten angehört.Und für „Kalk blüht“ ist etwas Besonderes geplant: Die Ehrenfelder Wanderbaumallee soll möglichst noch in diesem Frühjahr in Kalk erblühen. „Es wird Zeit, dass die mal in den Kölner Osten kommt“, meint Elizaveta Khan.