Der Kalkberg soll laut Henriette Reker keine Hubschrauber beherbergen – Uneinigkeit gibt es um eine Aktion der Bürgerinitiative.
Kalkberg in KölnOberbürgermeisterin Henriette Reker bekräftigt Aus für Hubschrauber
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat das Aus für den Kalkberg als Station für Rettungshubschrauber erneuert. Reker sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich und die Verwaltung schließen eine Nutzung des Kalkbergs für eine Rettungshubschrauberstation auch weiterhin aus. Die Verwaltung ist derzeit dabei, alternative Nutzungen zu prüfen und zu entwickeln. Dabei soll es auch eine Beteiligung der Öffentlichkeit geben.“ Boris Sieverts von der Bürgerinitiative Kalkberg (BI) sagte dazu: „Es freut mich, diese Aussagen in dieser Deutlichkeit zu hören.“
Seit Jahren steht der nicht fertig gebaute Hangar auf der Halde an der Zoobrücke leer, ein Baugerüst samt Planen ersetzt die nicht eingebauten Tore. 2015 hatte die Stadt den Bau gestoppt, weil der Hang ins Rutschen kam und Risse in den Wänden zu sehen waren. Früher nutzte die Chemische Fabrik Kalk den Berg als Altlastenhalde. Bislang hat die Stadt dort rund 30 Millionen Euro und damit deutlich mehr als geplant investiert.
Seit 2008 sind die zwei Rettungshubschrauber inklusive Besatzung am Flughafen Köln/Bonn untergebracht. Eigentlich war der Standort nur für eine gewisse Zeit gedacht, doch durch den Baustopp am Kalkberg ist aus dem Interim faktisch ein Dauer-Standort geworden, zuletzt hatte ein Sprecher des Flughafens gesagt: „Daher haben die Stadt und die Flughafen Köln/Bonn GmbH vereinbart, die jetzt in Betrieb befindliche Containeranlage längerfristig zu nutzen.“
Die BI hat für Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu einem Besuch auf den Kalkberg geladen, dort soll der Sommer mit einem Picknick und Boule oder Federball eröffnet werden. Anders als am Donnerstag berichtet, wird das aber Stand jetzt nicht möglich sein, denn die Verwaltung hält von der Idee wenig, weil der Kalkberg eine abgesperrte Baustelle ist. Sieverts hatte zuletzt gesagt: „Der Zaun ist an einigen Stellen durchlässig. Ich gehe davon aus, dass unser Treffen stattfindet. Es wird keine militante Besetzung, aber es soll die Geste sein: Wir lassen uns nicht alles gefallen.“
Die Stadt will das verhindern, sie sagte: „Die Stadtverwaltung hat sich dazu entschlossen, am kommenden Sonntag für die BI Führungen über das Gelände zu organisieren. Ein eigenständiges Betreten ist nicht erlaubt und würde geahndet werden.“ Es geht aber nur um eine Führung auf den Berg und in den Hangar. Sieverts sagte: „Wir begrüßen das Angebot und erkennen darin eine Gesprächsbereitschaft. Nur eine Führung wäre uns aber ein bisschen wenig.“ Die BI setzt sich dafür ein, dass die Stadt unter Beteiligung der Öffentlichkeit klärt, was später einmal auf dem Berg möglich ist.