Anwohner hatten sich im vergangenen Jahr über den Müll rund um die Geflüchtetenunterkunft in Köln-Ostheim beklagt. Nun ist sie wegen Sanierungsbedarf geschlossen.
Anwohnende erleichtertUnterkunft für Geflüchtete in Ostheim wegen schlechten Zustands geschlossen
Jahrelang lebten die Menschen in Ostheim neben der Geflüchtetenunterkunft am Hardtgenbuscher Kirchweg. Seit Anfang Juli ist sie aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen. Für einen Teil der Anwohnenden ist das eine gute Nachricht, sie hatten im vergangenen Jahr von Problemen im Zusammenleben mit den über 400 Asylsuchenden berichtet.
Zwischen Mitte 2016 und Anfang 2019 seien die sechs Leichtbauhallen ununterbrochen bewohnt gewesen, teilt Stadtsprecherin Katja Reuter mit. Danach standen sie leer, ehe Anfang 2022, als Russland die Ukraine angriff, viele ukrainische Geflüchtete einzogen. Doch auch Menschen aus anderen Ländern lebten dort.
Stimmung wandelt sich nach Einbrüchen in der Nachbarschaft
Die Stimmung in der Nachbarschaft wandelte sich, nachdem es zu vereinzelten Einbrüchen gekommen war und die Geruchsbelästigung durch permanentes Grillen und damit einhergehendem Müll zugenommen hatten. Die Stadt und das Deutsche Rote Kreuz, die die Leichtbauhallen betreiben, hatten versprochen, genauer hinzusehen.
Nun also die erneute vorübergehende Schließung: „Die Unterkunft wird auch zukünftig noch benötigt. Die Hallen sind jedoch aufgrund der langjährigen Nutzung seit 2016 und der starken Belegung im vergangenen Jahr in einem renovierungs- und sanierungsbedürftigen Zustand“, sagt Reuter. Eine weitere Nutzung zur Unterbringung von Geflüchteten sei derzeit nicht möglich.
Noch unklar, ob und wann Geflüchtete wieder einziehen
Bis Ende Juni sei die Belegung nach und nach reduziert worden. Die 100 übrigen Menschen, die dort auf Kojen schliefen, seien teilweise in andere städtische Unterkünfte verlegt worden. Grundsätzlich könnten am Hardtgenbuscher Kirchweg wieder Geflüchtete einziehen, sagt Reuter. „Dazu erfolgt jedoch derzeit eine verwaltungsinterne Abstimmung, wobei insbesondere auch baurechtliche und finanzielle Fragen geklärt werden müssen.“
Anwohnerinnen und Anwohner wie Alessandro Tallarita, der im Veedel aufgewachsen ist, erwarten nun einen ruhigeren Sommer. „Es gibt keinen Müll, es wird nicht mehr gegrillt“, sagt er. Ein Einbrecher hatte vergangenen September sein Handy aus seinem Haus gestohlen, später ortete er es in der Geflüchtetenunterkunft. Die Polizei bestätigte den Diebstahl.
Tallarita begann anschließend Unterschriften zu sammeln, um für eine Verbesserung der Lage zu kämpfen. Dabei waren alle Beteiligten um Sachlichkeit bemüht und betonten, wie lange sie in Ostheim schon friedlich mit Menschen aus allerlei Nationen und Kulturen zusammengelebt hatten. „Mit Menschen aus der Ukraine hatten wir kein Problem, denen haben wir sogar geholfen“, sagt Tallarita.