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Verlockender BirnenschnapsFreiwillige pflegen wilde Obstbäume in Köln-Brück

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Mit großem Eifer und nagelneuem Werkzeug gingen der Bürgerverein und seine Mitstreiter die Aufgabe an.

Köln-Brück – Bäume beschneiden – okay, kann man machen. „Aber Bäume mit Sinn und Verstand beschneiden, das ist eine ganz andere Sache“, weiß Susanne Kommessien-Seibert jetzt. Die Pressesprecherin der Bürgergemeinschaft Brück hat es nämlich selbst versucht, als kürzlich das Projekt „Birnbaumallee“ am Eiskaulenweg an den Start ging. Gut, dass zwei Fachleute vom Bergischen Streuobstwiesenverein vor Ort waren. Einer von ihnen, Werner Heissner, gab auch gleich zu: „Das ist tatsächlich gar nicht so einfach.“

Auch aus den angrenzenden Veedeln gekommen

Denn man muss zum Beispiel zwischen überflüssigen, oft senkrecht in die Höhe schießenden Wassertrieben und den tragenden, dem Baum Struktur gebenden Ästen unterscheiden können, dazu braucht es Übung. Mehr als 30 angehende Birnbaumbeschneider hörten interessiert zu, und allein diese Zahl löste bei Marco Seibert, Vorsitzender des Bürgervereins, Begeisterung aus. „Im Sommer haben wir angekündigt, dass wir uns um die Bäume kümmern möchten. Da hatten wir noch keinen Pflegevertrag mit der Stadt, aber viele Leute haben schon zugesagt. Nur zwei oder drei sagten zwischendurch ab.“ Nicht nur Mitglieder des Bürgervereins seien dabei, sogar aus den angrenzenden Veedeln seien einige gekommen.

Werkzeug für 1200 Euro

Schnell hatten sich auch Freiwillige für die organisatorischen Aufgaben gemeldet. Für 1200 Euro etwa wurde Werkzeug angeschafft, darunter Teleskopsägen und Teleskopscheren, Hacken und Leitern. Außerdem soll eine Fotodokumentation über die Entwicklung der Bäume erstellt werden, und natürlich ging es auch um die Verpflegung an den beiden Schnitttagen. Unterstützung kam dabei von „Reibekuchen Heinz“ aus Brück, der die Unternehmung mit einer Ladung Reibekuchen sponserte.

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„Vielleicht machen viele nur mit, weil sie später was von dem Birnenschnaps haben wollen“, mutmaßte Seibert lachend. Aber für Kuchen oder Saft sollen die Früchte natürlich auch verwendet werden, die ab dem nächsten Jahr schon geerntet werden können, wie Michael Müller vom Streuobstwiesenverein prognostizierte. Eine Tonne Ertrag sollte möglich sein, 40 Bäume säumen den Eiskaulenweg derzeit, der Bürgerverein will noch zehn weitere pflanzen.

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Susanne Kommessien-Seibert im Birnenbaum mit Säge.

Aber erst einmal nahmen sich die gut 30 Mitstreiter die 40 schon stehenden ungefähr 30 Jahre alten Bäume vor, einige hackten den Wurzelbereich auf, andere machten sich zu zweit an den Beschnitt. Dabei wurde häufig der Rat der Fachleute in Anspruch genommen.

Überraschung im nächsten Jahr

„An den Bäumen ist lange nichts gemacht worden, man braucht erst einmal zwei Stunden für jeden einzelnen“, tröstete Michael Müller, der den Bürgerverein erst auf die Existenz der Birnbaumallee aufmerksam gemacht hatte, die Hobby-Gärtner. „Aber im nächsten Herbst wird das nur noch Stunde sein“. Und wenn die Früchte hängen, werde man auch erkennen können, um welche Sorte Birnen es sich handelt. Darüber gibt es bei der Stadt keine Unterlagen.