Festgeklebtes Schlagzeug, angebundenes Keyboard: Die vier jungen Musiker der kölschen Newcomer-Band Aluis haben in einen rollenden Club eingeladen. Während der Busfahrt durch Köln hat Aluis ihr Konzert gespielt.
„Himmel vun Cologne“Unterwegs im Partybus mit der kölschen Newcomer-Band Aluis
Die kölsche Newcomer-Band Aluis hat sich ein besonderes Jahresabschlusskonzert überlegt: Mit dem „Kölsch-Club 2.0“ ist sie durch die Stadt gerollt. Und hat während der Fahrt gespielt, inmitten von 55 Fans und Freunden der Band. „Lanxess-Arena oder Rheinenergiestadion sind langweilig geworden“, sagte Leadsänger Mathieu Weiden scherzend über die Idee, den Bus, der sonst für die KVB fährt, am Mittwochabend in einen Club zu verwandeln. Mit an Bord war auch DJ Fosco: „Ihr müsst keinen Knopf drücken, heute gibt es keinen Stopp“, leitet er sein Set ein. Und damit startet die zweistündige Partyfahrt.
Tanzen und festhalten: Aluis gibt Konzert im Partybus
„Das ist eine geile Aktion“, ruft Aluis-Fan Jonas Fohs über die Sitze im hinteren Abteil hinweg, während die Bässe dröhnten. Er ist selbst in einer Karnevalsgesellschaft und hat die Band schon für 2024 gebucht. „Mal was ganz anderes“, lobt er die Feier-Atmosphäre, die das Team von Aluis geschickt in dem Linienbus erzeugt haben. Blinkende Leuchtröhren, Girlanden und Party-Accessoires vom Event-Unterstützer Deiters lassen den Bus zum Club werden.
Der Clou ist die Installation der Instrumente: Das diesmal ungewöhnlich kleine Keyboard von Jan Büchel ist mit Kabelbindern auf Haltestangen an der Hintertür geschnallt. „Wir könnten morgen keinen anderen Auftritt annehmen“, sagt Stephan Weiden vom Team der Band. Zwei Tage lang haben die Techniker das Set der Musiker auseinander gebaut, um die Einzelteile in dem Bus neu zu verkabeln. Und das wieder zusammen zu puzzeln, dauere. „In den Kurven trotzdem mit zwei Händen zu spielen, ist gar nicht so einfach“, sagt Keyboarder Jan, während die Fans auf der „Tanzfläche“ in der Mitte des Busses wild mitsingen.
Das Schlagzeug von Chris David Frank hat auch nicht in voller Größe in den KVB-Bus gepasst, aber auf sein abgespecktes E-Schlagwerk, mit Klebeband am Boden befestigt, hämmert er umso elanvoller ein. Fan Ramona tanzt direkt neben ihm. „Die Location ist so ungewöhnlich, es ist eine mega Stimmung“, ruft sie, „man muss sich nur ab und zu festhalten.“ Das gestaltet sich noch schwieriger, wenn man dabei zum Beispiel noch Bass spielen muss.
Peter Parnow lehnt sich so gut es geht am Fenster an. „Gerade auf diesem kleinen Raum macht es doch total Spaß“, sagt der Bassist dennoch. Sänger und Gitarrist Mathieu Weiden scheint der bebende Bus kaum etwas auszumachen, mit seinem Instrument über die Schulter geschwungen springt er auf Sitze und ist der Mittelpunkt der Tanzfläche. „Ich bin nicht nur Gitarrist, heute bin ich auch Köbes“, ruft Mathieu mit einem Kasten Bier durch den Bus gehend. Auch Getränke und Kamelle haben die jungen Musiker von Aluis, alle erst Anfang 20, für ihre Fans eingepackt.
Erstes Album der Newcomer-Band Aluis: „Himmel vun Cologne“
Durch Nebelmaschinen ist ein Blick nach draußen aus dem pulsierenden Bus kaum möglich, aber von der Mülheimer Brücke leuchtet das Riesenrad am Rheinufer auf, ein besonderer Ort für die Vier. Für das Video zu ihrem ersten Album „Himmel vun Cologne“ hatten sie die Stadt bei Nacht vor Augen. Da Köln aber wegen der Energiekrise nicht mehr so hell erstrahlt, ist das Riesenrad zur Video-Kulisse geworden: dem originalen „Kölsch-Club“.
Bekanntheit haben die Newcomer aus Pulheim spätestens durch ihren gewonnenen Auftritt bei der „Loss mer singe“-Sitzung 2022 erlangt. Die Band, die stets in Jeanshemden auftritt, hat sich bewusst dagegen entschieden, Songs zu covern, sondern spielt ausschließlich eigene Kompositionen. Ergänzend übernimmt deshalb zwischenzeitlich DJ Fosco das Kommando. Während des Bus-Konzerts kündigt Aluis auch eine Neuigkeit an: Auf „Himmel vun Cologne“ folgt am 30.12. die Veröffentlichung eines Party-Remix ihres Titelsongs – von DJ Fosco.