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„Schockierend, aber leider nicht neu“Festkomitee Kölner Karneval reagiert auf Eklat in Sankt Augustin

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Blick in den Saal bei einer Kostümsitzung

Szene bei einer Kostümsitzung

Das Festkomitee Kölner Karneval will sich für die Sicherheit von Kindern im Karneval einsetzen.

Der Eklat bei einer Karnevalssitzung in Sankt Augustin beschäftigt auch das Festkomitee Kölner Karneval. Der Präsident der Sankt Augustiner Prinzengarde hatte auf der Bühne wiederholt anzügliche Bemerkungen zu einem Mädchen im Grundschulalter gemacht.

Das Festkomitee Kölner Karneval positioniert sich deutlich gegen ein solches Verhalten. Es sei dabei kein Einzelfall und man wolle auch in Köln gegen mögliche Grenzüberschreitungen vorgehen. Festkomitee-Vizepräsidentin Christine Flock, zuständig für Kinder- und Jugendkarneval, sagt: „Vorfälle wie die in Sankt Augustin sind schockierend, aber leider nicht neu. Übergriffiges Verhalten kann überall passieren, leider auch im Karneval. Umso wichtiger ist es, nicht nur Kindern ihre Rechte zu erklären, sondern auch Erwachsene für Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren und klar zu definieren, welches Verhalten nicht tolerierbar ist.“

Christine Flock, Philipp Büscher von Zartbitter und Christoph Kuckelkorn bei der Vorstellung des Pänzrechte-Passes.

Christine Flock, Philipp Büscher von „Zartbitter“ (M.) und Christoph Kuckelkorn bei der Vorstellung des Pänzrechte-Passes

Das Festkomitee Kölner Karneval hat in Zusammenarbeit mit der Präventionsstelle Zartbitter in den letzten Jahren an dem Projekt „Pänzrechte im Kölner Karneval“ gearbeitet. Ein Ergebnis ist der Pänzrechte-Pass. Er zeigt 28 Illustrationen, die zeigen sollen, welches Verhalten von Erwachsenen Kindern gegenüber okay ist – und welches nicht.

„Die Faltbroschüre wird in den nächsten Tagen in einer Auflage von 50.000 Exemplaren an Kölner Schulen versendet. Es ist ein erster Schritt in Richtung eines Kinderschutzkonzeptes, das langfristig verpflichtend für alle dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften gelten soll und das wir gerne auch an interessierte Karnevalsvereine weitergeben“, sagt Flock.

„Kinder sind unser wertvollstes Gut, im Karneval wie im restlichen Leben“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn bei der Vorstellung des neuen Schutzkonzepts Ende Oktober. „Ein Verein oder eine Karnevalsgesellschaft sollte immer ein sicherer Ort für ein Kind sein, das ist das Ziel unserer Präventionsarbeit.“ (anm)