Wenn an Weiberfastnacht der Bellejeck der Großen Allgemeinen durch Köln zieht, dann wird auch seine eigens geschriebene Hymne zu hören sein.
„Es geht um die Karnevalsfamilie“Bellejeck tritt in der Session 2025 mit eigenem Lied an
Für ihn gehe ein Traum in Erfüllung, sagt Dirk Gemünd. Der 57-Jährige darf in der Session 2025 für die Große Allgemeine Karnevalsgesellschaft den Bellejeck verkörpern. Im rot-grünen Narrenkleid mit Schellen und Narrenkappe wurde er am Samstagabend bei der Jubiläumsgala zur Sessionseröffnung der Großen Allgemeinen, die diese Session ihr 125-jähriges Bestehen feiert, von seinen Mitgliedern im Dorint am Heumarkt mit Applaus empfangen. Dort präsentierte er auch das neue Bellejeck-Lied.
Der Bellejeck ist eine historische Figur aus dem Mittelalter
„Ich wollte nicht einfach nur Reden halten“, sagt Gemünd. Erstmals hat die Karnevalsfigur deswegen eine eigene Hymne, die bei den Auftritten gespielt wird. Geschrieben hat Gemünd sie gemeinsam mit seinen Adjutanten – auch das eine Neuheit für die Figur. Die Melodie kommt von einem befreundeten Musiker, der auch die Quetsch dazu eingespielt hat. Und ein im Bellejeck-Stil beklebtes Auto soll auf der Straße für Aufmerksamkeit sorgen.
Willi Loeven, der die Figur 2019 und 2020 verkörperte, übergab Gemünd die große Schelle, mit der er an Weiberfastnacht den ersten Zoch durch die Stadt anführen und das Dreigestirn wecken wird. Der Bellejeck ist eine historische Figur, die ihren Ursprung im mittelalterlichen Hofnarren hat. Die Große Allgemeine hat die Tradition des Bellejeck, auch genannt „Schellennarr“ oder „Citoyen Bellegeck“, in der Session 2008/2009 wieder aufleben lassen. Der Bellejeck tritt bei allen Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaft auf und absolviert verschiedene karitative Auftritte, etwa in Heimen.
An Weiberfastnacht ist der Bellejeck-Zug der erste offizielle Umzug in Köln an diesem Tag, der Bellejeck zieht mit seinem Gefolge durch die Stadt und weckt die Jecken, er eröffnet damit den Straßenkarneval. Vom Dom zieht er zur Hofburg, wo er das Dreigestirn mit dem Ruf „opston, opston“ aus den Betten holt. Anschließend findet der erste Termin des Trifoliums an diesem Tag in der Hofburg statt.
„Ich möchte mit dieser Figur die Große Allgemeine repräsentieren. Deshalb ist mein Motto auch einfach ‚Wir‘. Es geht nicht um mich, es geht um die Gesellschaft, um die Karnevalsfamilie“, sagt Gemünd. Die Karnevalsgesellschaft sei für ihn „ein Stück Daheim“, wie er in seiner Antrittsrede sagte. Als Bellejeck wolle er nicht nur die Jecken wecken, sondern auch zum Nachdenken anregen.