Fast unverändert soll das Sicherheitskonzept vom 11.11. auch im Straßenkarneval für das Kwartier Latäng gelten. Das reicht nicht.
Kommentar zum SicherheitskonzeptStadt Köln bleiben fünf Wochen Zeit zum Nachbessern
Die Stadtspitze befindet sich in einer verzwickten Lage. Auf der einen Seite ist nach eigener Einschätzung eine Ausweichfläche für die Zülpicher Straße auf den Ringen keine Option. Es besteht die Befürchtung, es könnte ein zweiter Feier-Hotspot entstehen, der die ohnehin massiven Probleme sogar noch verstärken würde. Auf der anderen Seite handelt es sich bei der Uniwiese um einen Teil des Grüngürtels und somit um ein Landschaftsschutzgebiet.
Der Protest von Umweltschutzverbänden und Grünen gegen die Pläne der Stadt ist insofern nachvollziehbar. Die Oberbürgermeisterin muss sich die Frage gefallen lassen, warum der Klimaschutz ihrer Ansicht nach einen Ausbau des FC-Trainingsgeländes im Äußeren Grüngürtel verbietet, sie es aber für unproblematisch hält, wenn Tausende feiernde Menschen den Inneren Grüngürtel platt treten. Das bedeutet einen klaren Widerspruch, der sich nicht so ohne weiteres auflösen lässt.
Kölner Karneval: Sicherheitskonzept vom 11.11. bleibt fast unverändert
Jenseits der geplanten Ausweichfläche auf der Uniwiese wirft es weitere Fragen auf, dass das Sicherheitskonzept vom 11.11. fast unverändert wieder aufgelegt werden soll. Der Unterschied besteht im Wesentlichen lediglich darin, dass es an der Roonstraße einen zweiten Eingang geben soll und nicht mehr nur einen einzigen, um in das eingezäunte Kwartier Latäng zu gelangen.
Angesichts der Tatsache, dass Köln am 11.11. vor allem Glück hatte, dass rund um die Zülpicher Straße nichts Gravierendes passiert ist, wirkt das äußerst dünn. Es bleiben der Stadt noch fünf Wochen, um nachzubessern.